Schlagwort-Archive: Hintergrundmaterial

Herz aus Schatten

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Als Linda Bræckstrøm sich über den leblosen Körper von Melina Nyberg beugte, ihn zu sich auf den Schoß zog und unter Tränen langsam die Gestalt der Toten annahm, verschwamm die Umgebung und verblasste. Plötzlich stürmten Bilder auf das junge Mädchen ein. Wie fetzen eines Wachtraums, sah Linda Szenen aus dem Leben der Verstorbenen.

In der stickigen Kammer lag ein schöner Jüngling auf dem Krankenbett. Schweiß glänzte auf seiner blassen Haut und seine spröden Lippen bewegten sich unentwegt. Melina konnte nur selten verstehen, was er sagte, das meiste war zusammenhangloses Gebrabbel im Fieberwahn. Reik würde sterben. Wenn nicht heute, dann in der kommenden Nacht. Ihr blieb keine Wahl. Auch wenn sie sich dafür hasste, was sie nun tun musste, erhob sich Melina entschlossen, blickte hinab auf ihren Geliebten und begrub alle Gefühle tief in sich. Weiterlesen

Linda Bræckstrøm aka Melina Nyberg

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Wärme. Dicht gedrängt an dem Ofen scharen sich Marita Bræckstrøm und ihre zwei Söhne Liam und Nohr.
“Mama, ich hab Hunger” nölt einer der beiden.
“Papa muss jeden Moment da sein, bitte hab Geduld mein Schatz” beruhigt sie ihr Kind.
Langsam kann der Ofen die kalten kleinen Hände nicht mehr wärmen, das ist ihr bewusst. Der Herbst war nicht sehr ertragreich und die Vorräte wurden knapp. Gut, dass Mads noch einen guten Freund im Reichenviertel kennt. Arlof Beregenroich, ein ursprünglicher Kunde, der die filigrane Schnitzkunst von dem Schreinermeister zu schätzen weiß, so wie mittlerweile auch die anregenden Gespräche, welche über die Stadtgeschehnisse hinaus gehen. Marita weiß nicht viel darüber, doch soll Mads damals der Familie Arlofs aus einer heiklen und bedrohlichen Situation geholfen haben. Weiterlesen

Wilbur Weinberger

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Ja Krätze, heute haben wir wirklich was geschafft. Wenn Du weiter so ein Tempo vorlegst, musst du mir bald Unterricht im Schreiben und Sprache geben. Aber genug für heute, lass uns auf die Veranda setzen und den Sonnenuntergang ansehen und bei einem leckeren Becher Glückslebener Roten genießen. Was ich in meinem Leben getrieben habe? Das meiste ist schon so lange her. Aber ich kann dir gerne einen kurzen Abriss geben.

Mein Name ist Wil – Wilbur Weinberger. Seit sechs Jahren wohne ich hier in Pfeilersruh. Ein nettes ruhiges Dörfchen an der Einmündung des Silberflusses in das Düsterwasser und dem Alten Wald gelegen. Genau das Richtige für meinen Ruhestand. Die Bewohner sind einfach und friedlich. Dafür kommen genug Reisende durch den Ort und sorgen für Abwechslung.

Hier habe ich mir dieses altes Jagdhaus gekauft. Etwas nördlich von Pfeilersruh, schön am Alten Wald gelegen. Hier habe ich meine Ruhe und wenn mir doch mal nach Gesellschaft ist, gehe ich ins Gasthaus und musiziere mit meiner Laute für die Gäste. Eine Leidenschaft von mir! Ja, meistens gehe ich Donnerstags. Da gibt es immer Kohlroulade. Weiterlesen

Krätze

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Geboren wurde Krätze in Kreutzing von Vater Nuttgutt und Mutter Bomri. Er hat eine vier Jahre jüngere Schwester namens Brummi. Sein Vater wurde vor drei Jahren exekutiert aufgrund eines vermeintlichen Diebstahls (ungeklärt). Seine Mutter ist relativ schnell daraufhin zu einem anderem Goblin gezogen, samt seiner Schwester. Seitdem ist Krätze auf sich allein gestellt. In den örtlichen Slums aufgewachsen und da er eher hager und klein ist, war er oft am verlierenden Ende bei Auseinandersetzungen und hält sich lieber aus direkten Konfrontationen fern, wenn es geht. Natürlich kann er aber eine Pest sein, vor allem dann wenn er weiß das es unwahrscheinlich ist, dass man ihn in flagranti erwischt. Sofern es nicht lebensmüde ist versucht er es immer seinen Peinigern heimzuzahlen und dabei nicht direkt in Erscheinung zu treten. Weiterlesen

Joran Keller

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Mein Name ist Joran Keller und ich bin vor ein paar Tagen hier in Pfeilersruh angekommen. Doch dieser Ort wird für mich sicher nur eine Zwischenstation sein …

Aufgewachsen bin ich drüben, in Kreutzing, bei meinen Eltern, Freda und Korwen. Dadurch, dass mein Vater als Kerkermeister sein Auskommen hatte, ging es uns dort recht gut. Ich musste in seine Fußstapfen treten und lernte schon früh, wie man mit verhafteten Raufbolden, Taschendieben, aber auch Mördern und Vergewaltigern umzugehen pflegt, die auf die Vollstreckung ihrer Strafe warteten. Mir war diese Arbeit zuwider, und damit meine ich nicht das Ausleeren der vollen Eimer, die als Abort reichen mussten. Nein, mich belastete all das Elend und die Gewalt, die ich sah. So fragte ich mich stets, ob es nicht einen besseren Weg für diese Menschen geben könnte. Mein Vater schalt mich oft wegen dieser Gedanken und meinte, ich hätte ein viel zu weiches Herz. Weiterlesen

Dr. Thomas Van Der Brock – Wissenschaftler

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Mein schlimmster Alptraum:

Die Stadt verkommen, kaputt und bemoost.Trotzdem angefüllt mit Menschen. Seltsam starr und ruckartig  bewegend. Ihre Haut schimmernd, kalt, metallisch. Ich stehe in der Mitte der Stadt an einem Tisch, drehe gerade die letzt Schraube fest. Ruckartig richtet sich die Gestalt die vor mir liegt auf. Sie blickt sich kurz um, ein leises Brummen ertönt als sich die Kameralinsen, die als Augen dienen, sich den Lichtverhältnissen anpassen. Ich blicke mich um. Menschliche Schädel, fein säuberlich aufgestapelt. Große, kleine  und ganz kleine. Das Surren und mechanische Klacken ist ohrenbetäubend laut. Das humanoide Abbild vom Tisch stapft davon. Scheppernd knallt ein Gerippe aus Spangen und Schnallen auf meinen Tisch. Ich schaue in die gläsernen Augen von dem  Mechanikus, der mir einen Eimer Schrauben hinkippt. Sie reden nicht, sie schlafen nicht, haben keine Mimik und doch tun sie, als seien sie die Personen, die sie ermordet haben, um deren Platz einzunehmen. Als sei nichts gewesen. Ein Seufzer entfährt mir . Beim Hämmern klappern die Ketten an meinen Armen und Beinen. Sie werden mich nicht gehen lassen, nicht bevor jeder Mensch ersetzt wurde. Schweißgebadet wache ich auf.

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Doc John Statson – Arzt

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Mein schlimmster Alptraum:

Mein Gewehr bellt auf, mein Gegner stürzt tot zu Boden. Auf dem Seziertisch öffne ich mit dem Skalpell seinen Brustkorb, doch plötzlich quillt ein Strom schwarzer Maden heraus und spült wie ein reißender Strom um den Tisch und meine Füße. Mit einem Mal bricht rotes feuriges Licht aus der geöffneten Brust, in der sich unvermittelt ein brennender Abgrund auftut. Ich weiß es in meinem tiefsten Inneren, das ist der Abgrund der Hölle! Meine Schuld zieht mich mit schwarzen Ranken hinein und ich spüre wie ich falle. Das Fleisch brennt mir von den Knochen, bis nur noch mein verkohltes Skelett vor Schmerzen schreit, während der Boden aus der Tiefe auf mich zurast. Noch Sekunden nach dem Erwachen spüre ich am ganzen Körper den tödlichen Aufprall.

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Bruno Jones – Revolvermann

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Er hatte immer wieder den selben Traum:

Fackelschein, Knurren und Bellen, Männer rufen, während Bruno durch die Baumwollfelder rennt. Die Meute kommt näher, er kann das hecheln der Hunde bereits hören. Seine Lunge pumpt, seine Muskeln brennen. Die Lichter werden schwächer, auch die Rufe leiser. Dann endet das Feld und die Böschung fällt steil ab. Bruno stolpert. Hinter sich ein Knurren, dann stürzt er vorn über in den Fluss. Sofort reißt ihn das kalte Wasser fort. Bruno kann nicht schwimmen. Er strampelt, schluckt Wasser. Mit einer unsichtbaren Hand zieht ihn der Fluss in die Tiefe. Bruno strampelt panisch. Todesangst.

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Larja Eichinger – Hintergrund

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„Ich stamme aus Teshkal, der Wacht der Menschen in der Steppe. Wir kennen unsere Wege und der Schwarzpelz fürchtet uns… doch der Verstand braucht Bücher, wie das Schwert den Schleifstein. Viel zu töricht laufen die Meinen erhobenen Hauptes in ihren Tod. Und so schwöre ich, nie meinen Verstand erstumpfen zu lassen. Und jeder der uns Teshkaler kennt, weiß dass man sich auf unser Wort verlassen kann.“ Weiterlesen

Johann Wilhelm Gerbrand

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„Wie ich hier hinkomme? Das ist eine lange Geschichte…“

„Ich habe Zeit.“

„Na dann… aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf, naja, eigentlich eher außerhalb auf einem kleinen Hof. Meine Eltern waren tüchtig, wir hatten sogar eine Kuh und ein paar Hühner, genug zu essen und wir waren frei. Ich musste ein bisschen helfen, aber die meiste Zeit durfte ich mit meinem kleinen Bruder spielen. Das war eine schöne und behütete Zeit.

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