Familie Steinfeld – Hintergrund

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Die Familie Steinfeld lebte auf einem der umliegenden Gehöfte des 100-Seelen-Dorfes Dornhagen, welches an den Ufern des kleinen Flüsschens Steinbach liegt. Kaum eine Meile hinter dem Dorf beginnt das Land hügeliger zu werden und anzusteigen, denn die Vorgebirge des Grauen Gebirges sind nicht weit und dominieren den Horizont. Entsprechend karg und steinig sind die Böden der Region, sodass kaum Ackerbau Fuß fassen konnte und statt dessen Viehhaltung das Überleben der meist armen Dörfler sichert. Ziegen und Schafe werden oft wegen ihrer Genügsamkeit gehalten, hin und wieder ergänzt mit kleinen Herden aus wetterfesten und winterharten Rindern sowie ein oder zwei hinter dem Haus gehaltenen Schweinen, die mit Abfällen gemästet werden.

Die Eltern der Familie Steinfeld, Eberhard und Sieglinde (41 und 38 Jahre),  hatten 11 Kinder, von denen allerdings drei entweder kurz nach der Geburt oder in ihrem ersten Winter starben. Von den verbleibenden acht Geschwistern sind die jüngeren vier zwischen 10 und 15 Jahren, während die vier ältesten, allesamt Jungs, zwischen 17 und 19 sind. Die Zwillinge Christoph und Christian mit ihren 17 Jahren sind und waren immer für einen Streich zu haben, während die älteren Jungen Karl und Baldur sind. Mutter Sieglinde war in ihrer Jugend mit einer Gauklertruppe umhergezogen, bevor sie ihren Ehemann Eberhard in Dornhagen kennenlernte und mit ihm dort sesshaft wurde. Aufgrund ihrer Vorgeschichte aber, blieb die Familie immer ein Außenseiter der Dorfgemeinschaft, führten rechtschaffene Menschen in den Augen der Dörfler doch kein so unstetes Leben wie das fahrende Volk!

Wie es leider viel zu oft bei armen Bauern geschieht, so gab es auch für Dornhagen eine Zeit mit mehreren harten Jahren hinter einander, in denen die Winter lang und schneereich und die Milcherträge der Tiere schlecht waren. In solchen Jahren gehen die Menschen oft hungrig ins Bett und nur wenn das ganze Dorf zusammenhält, verhungert vielleicht im Winter niemand. Im vierten solcher harten Winter geschah in einem steinigen Tal, auf dessen kargen Boden nur ein wenig Moos wuchs und das nur genutzt wurde, um manchmal die Herden auf höher gelegene Weiden zu treiben, etwas Seltsames und Beunruhigendes.

Vermutlich blieb es lange unbemerkt, denn im Winter kam kaum jemand dorthin, doch fest steht, dass zum Frühlingsbeginn ein Ring aus uralten Runensteinen mitten in der Schlucht stand, als sei er schon immer dort gewesen. Der Hirte, der den Kreis entdeckt hatte, erzählte bei seiner Rückkehr zwar davon, doch dachte sich niemand etwas dabei, denn immerhin lag das Tal fast 10 Meilen weit entfernt.

Es war in jenem Jahr, dass die ersten missgebildeten Kinder und Tiere geboren wurden. Es waren nicht viele. Nur zwei Kinder im Dorf kamen verkrüppelt zur Welt und auch beim Vieh hielt sich der Schaden in Grenzen. Doch so etwas hatte es zuvor noch nie gegeben und die Bauern waren beunruhigt. Zurecht, wie sich schließlich herausstellte, denn mit dem Einbruch des folgenden Winters, kamen auch die Untoten.

Es war der fünfte harte und schneereiche Winter in Folge und die Wölfe kamen aus den Bergen herunter auf die Ebene und hatten begonnen, Schafe und Ziegen zu reißen. Bald schon konnte ein einzelner Hirte die Herden nicht mehr beschützen, sodass oft Gruppen von jungen Männern die Nächte bei den Tieren verbrachten, zitternd vor Kälte und schwach vor Hunger. In einer Neumondnacht, in der die tief hängenden Wolken schwer von Schnee waren und dicke Flocken vom Wind in die eisigen Gesichter getrieben wurden, da kamen sie, die Untoten. Den Hof, der den Bergen am nächsten war, traf es zuerst. Wohl hatten die Hunde angeschlagen und die Bewohner geweckt, doch gegen die unheimlichen, verwesenden Körper, die weder Schmerz noch Furcht kannten, hatte die Familie keine Chance. Ob es Glück oder einfach eine Auswirkung des Kampfes war, lässt sich nicht sagen, aber immerhin geriet der Hof in Brand, sodass er wie eine weithin leuchtende Fackel allen verkündete, dass etwas nicht stimmte.

Die Dornhagener eilten zur Hilfe, um beim Löschen zu helfen und liefen den weiter vordringenden untoten Rotten direkt in die Arme. Noch mehr Menschen starben, während ihre Lieben zusehen mussten und Panik in Windeseile um sich griff. Auch die vier ältesten Steinfeld-Brüder kamen von der Schafherde herbei gelaufen um zu helfen, doch auch sie wurden von der Angst ergriffen als sie sehen mussten, wie Freunde und vertraute Menschen, die sie ihr Leben lang gekannt hatten, unter den Messern und Klauen der Untoten Kreaturen abgeschlachtet wurden.

Panisch und entsetzt flohen sie von dem grausigen Geschehen, ohne sagen zu können, was aus ihren Geschwistern und den Eltern geworden war. Erst als die brennenden Häuser des Dorfes außer Sicht waren, endete die wilde Flucht und die vier besannen sich, dass sie zurückkehren und irgendwie ihre Familie finden mussten. Doch kaum dass sie umgekehrt waren mussten sie einsehen, dass ihr gut gemeinter Plan nicht in die Tat umzusetzen war, denn überall streunten vereinzelt oder in kleinen Gruppen Untote herum. Sogar Menschen, die sie im Leben noch gekannt hatten, waren darunter. Nun gab es kein zurück mehr und die vier Brüder flohen flussabwärts in Richtung Übersreik.

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