15. Tage des neunten Monats im Jahre 1025 nach imperialer Zeitrechnung
Geliebte Schwester,
nach drei Monden voller Mühsal und Entbehrung habe ich endlich die Taverne „Zur letzten Rast“ erreicht, den letzten Außenposten vor jenem Pass, der durch die Kummergipfel führt und die letzte Schwelle zum Nebeltal markiert.
Geführt wird dieses gastliche Haus von einer Zwergenfamilie, den Baumanns, redliche und herzliche Leute. Der Bruder des Wirtes, Kyan mit Namen, ward mir als Führer über den Pass anempfohlen. Und wie es den Anschein hat, bin ich nicht allein in meinem Vorhaben, die Berge noch vor dem ersten Schnee zu bezwingen, denn bis zum Abend fanden sich weitere Reisende ein, von recht unterschiedlichem Schlag.
Da sind zwei Zwerge: Turo Braglison, offenbar ein geschickter Handwerker, und Runhild Kupferfaust, die mir als eine Art Gelehrte erscheint. Doch wirkt sie von schwacher Konstitution, und ich hege Zweifel, ob sie den Weg über den Pass unbeschadet überstehen wird. Möge sie nicht von einer ansteckenden Krankheit befallen sein. Ferner schloss sich uns ein Halbling an, Tjaldri Pausbacken genannt, ein Lebemann ganz nach meinem Geschmack, der dem Wein wie auch dem Würfelspiel nicht abgeneigt ist. Und zu guter Letzt – du wirst es kaum glauben – reist mit uns ein Angehöriger der Wolfsmenschen: Oolan Schneebraue. Ich wage zu behaupten, dass er der Einzige unter uns ist, der den Weg über den Pass auch ohne jegliche Hilfe zu finden wüsste. Weiterlesen




