Archiv der Kategorie: Dragonlance

Therion Veyloran

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Wellen der Erinnerung

Erinnerungen sind wie die See. Manche sind still und unberührt, wie die Tiefe des Meeres, andere sind wild und unbändig, wie die mächtigen Wellen, die gegen die Küste branden. Noch weiß ich nicht welches Schicksal mir vorbestimmt ist, die ruhige See oder das stürmische Meer, das mich holen will. Auch wenn ich niemals Liebe für die Seefahrt empfinden konnte, so liebe ich doch das Meer mit all seiner Unberechenbarkeit.

Therion Veyloran erblickte am 3. März im Jahre 333 das Licht von Krynn. Geboren in Lancton, einer Stadt in Nord Ergoth. Sein Vater, Garados Veyloran, war ein berühmter Seefahrer und Kaufmann. Seine Mutter, Lady Amadisa Veyloran, war eine Gelehrte aus Solamnia, aber auch eine Fremde in Ergoth. Dann gab es noch eine ältere Schwester, Keylara, die das Talent und die Leidenschaft für die Seefahrt von ihrem Vater geerbt hatte. Weiterlesen

Die Stadt des Feindes zu unseren Füßen

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An einem Hang vor Neraka, 15 Brenzik des Monats Dry-Heat 358 (Sonntag der 15.07.358) – Wir stehen auf einen Geröllfeld und schauen in einen Talkessel. Im Talkessel selber sehen wir eine Stadt und Zelte. Es wirkt eher wie ein sehr großes Heerlager. In den umliegenden Bergen sehen wir Vulkane die aktiv Magma abgeben, und der Geruch von Schwefel ist allgegenwärtig. In der Ferne können wir noch einen Wald ausmachen, der aber düster und bedrohlich wirkt. Vielleicht liegt es aber nur an dem Dunstschleier, der wie eine Wolke über ihm liegt. Südlich und westlich führt je eine Straße aus der Stadt. Neraka liegt uns praktisch zu Füßen. Mitten in Feindesland und wir alle sind schwer angeschlagen von dem Kampf, der keine zwei Minuten her ist. Eldoril, durcheinander und verwirrt, stützt sich auf Gotrek und Murgrosch, doch leider fällt er zu Boden als Murgrosch seinen Hammer fest packt und drei Schritte auf einen Magier zu geht, welcher in einem Lichtblitz knapp neben uns erscheint. Weiterlesen

Der Tempel des Bösen

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13.07.358 a. c. – Nachdem wir in der Pension Himmelfein genächtigt haben, treffen wir uns mit Delafaire vor dessen Villa. Während wir Reisen zu Fuß (oder angekettet und ausgepeitscht) gewohnt sind, schwebt Hieronymus eine andere Art des Reisens vor: Kunigunde schleppt eine schwere Tasche heran, die von dem Fuhrmann Johann auf eine vierspännige Kutsche verladen wird. Diese ist schon mit mehreren Kisten beladen. Der Magier selbst hat neben hochwertiger Reisekleidung ein süßliches Duftwasser aufgelegt und ist in bester Stimmung. Schon bald fährt die Kutsche mit uns in Richtung Solace. Delafaire steckt sich eine Pfeife an und plaudert mit uns über seine Sturm- und Drangzeit, als er selbst noch als Abenteuer durch die Lande zog. So kommen wir gut voran und als die Abenddämmerung heraufzieht, liegen der Weißfluss und die Zwergenbrücke bereits weit hinter uns. Johann wuchtet eine schwere Truhe vom Kutschendach. Delafaire klopft mit seinem Zauberstab auf die Truhe, spricht eine magische Formel – und die Kiste entfaltet sich zu einer pittoresken Blockhütte, samt Latrine, vier Schlafplätzen und einem heimeligen Kaminfeuer. Anschließend zaubert der Magier ein festliches Abendessen für uns herbei. Nach dessen Verzehr zieht sich Delafaire in ein bequemes Himmelbett zurück und überlässt es uns, die Nachtwache zu übernehmen.
Die Nacht ist windig und leicht regnerisch. Ich habe die letzte Wache. Alles scheint friedlich zu sein, bis plötzlich im Wald Krähen krächzend aufsteigen und die Pferde scheuen. Ich verlasse die Veranda, um die Tiere zu beruhigen. Dabei löse ich mittels eines Alarmzaubers eine kleine Glocke aus, die zu läutend beginnt und Gotrek und Murgrosch aus der Hütte lockt. Weiterlesen

Die Depesche des Schildfürsten

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02.07.358 a. c. – Dem Karrenweg folgend, erreichen wir zur Mittagsstunde eine Stelle, von der aus wir eine große Meeresbucht überblicken können. Die Straße führt an der Bucht entlang. Weit in der Ferne fahren zwei Karren in südlicher Richtung die Straße entlang. Sie haben ungefähr einen halben Tag Vorsprung. Anhand der Spuren stelle ich fest, dass die Karren von zwei Pferden gezogen werden und nur leicht beladen sind. Zudem werden sie von vier Personen begleitet, die barfuß gehen.
Wir folgen ihnen, bis wir spät in der Nacht ein Lager aufschlagen.

01.07.358 a. c. – Als die Sonne über der Insel aufgeht, siehe ich noch die dünne Rauchfahne des anderen Lagers in den Morgenhimmel aufsteigen. Am Südende der Bucht meine ich ein größeres Bauwerk erkennen zu können. Als wir wenig später die Verfolgung wieder aufnehmen, ist von der Rauchsäule nichts mehr zu sehen. Doch als die Sonne ihren Zenit erreicht hat, sind die Karren nur noch zwei Wegstunden von uns entfernt.
Entschlossen beschleunigen wir unsere Schritte und holen langsam aber stetig auf. Ich nehme die Gestalt einer Möwe an. Rasch habe ich im Fluge die Verfolgten eingeholt und kann mir ein Bild von ihnen machen: Auf jedem der beiden Karren sitzen zwei Gestalten auf dem Bock und lenken die Wagen, die so gut wie nicht beladen sind. Voraussichtlich sollen sie in Port Schallsea Proviant und Ausrüstung für die Galeere abholen. Links und rechts der Karren laufen je zwei kräftige Stammeskrieger, deren Haut mit weißer Farbe bemalt worden ist, was ihnen ein geisterhaftes Aussehen verleiht. Weiterlesen

Die Galeere der Toten

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21.06.358 a. c. – Khadras’ Galeere kämpft sich Ruderschlag für Ruderschlag durch die Wellen des Neumeeres voran. Der Kurs führt zur Insel Schallsea. Eingesperrt unter Deck machen wir die Hölle durch.
Die Sklaven, zu denen nun auch meine Gefährten und ich gehören, sind mit schweren Eisenketten an die Ruderbänke gefesselt worden. Drei Mal pro Tag erhalten wir eine Kelle mit brackigem Wasser zum Trinken. Jedem Sklaven steht täglich eine Ration eines muffig schmeckenden Breis aus Getreide zu. Doch weder zum Essen, noch zum Schlafen oder um sich zu erleichtern werden uns die Ketten abgenommen. Die Luft unter Deck stinkt bestialisch nach Schweiß, Pisse und Scheiße. Ein Umfeld, in dem Krankheiten umgehen und selbst Gossenzwerge sich über den Dreck bescheren würden. Murgrosch hat es böse erwischt: Der tapfere Krieger fiebert, pinkelt Blut und seine Kräfte schwinden nach und nach.
Gnadenlos gibt der Trommler das Tempo der Ruderschläge vor. Gerät jemand von uns aus dem Takt, bekommt er sofort die Peitsche des Aufsehers zu spüren. Die meisten unserer Mitsklaven haben sich ihrem scheinbar unausweichlichem Schicksal ergeben. Sie werden hier rudern, bist die Strapazen ihnen den Tod gebrach haben. Habbakuk sei Dank, sitzen Gotrek und ich in Hörweite zu einander. So nutzen wir jede Gelegenheit, um flüsternd die Flucht von der Galeere zu planen. Weiterlesen

Feindliche Übernahme

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13.06.358 a. c. – Tief in der vergessenen Zitadelle dringen plötzlich schwere, schlurfende Schritte an unsere Ohren. Nachdem wir uns schon mit Skelettkriegern konfrontiert sahen, verheißen diese Geräusche nichts Gutes. Instinktiv nehmen Murgrosch und Gortrek in dem engen Gang Kampfhaltung ein. Eldoril und Fuchsohr halten sich hinter den Zwergen bereit.
Aus der Dunkelheit vor uns tritt eine große Gestalt, deren Körper von grau-braunen, zerschlissenen Roben verhüllt wird. Der Unbekannte stützt sich auf einen knorrigen, schmucklosen Holzstab, den er mit bandagieren Händen umklammert hält. Seine Fingerspitzen sind mit scharfen, schwarzen Nägeln versehen, die durch das Verbandszeug hindurch stechen. Als der Fremde mit einer Handbewegung seine Kapuze zurückschlägt, entblößt er nicht nur eine kleine Ansammlung an Medaillons, die um seinen faltigen Hals hängen, sondern auch sein Gesicht, das nicht menschlich ist. Die Kreatur hat den Schädel einer Eidechse, der von grauer, schrumpeliger, schuppenloser Haut bedeckt wird. Mit klauengleichen Fingern führt das Wesen eine komplexe Geste aus, wobei ihm eine lange, spitze Zunge schlängelnd aus dem Maul fährt.
„Es sucht nach Magie“, bemerkt Eldoril, der die Handbewegung erkennt. Weiterlesen

Rücksturz nach Krynn

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13.6.358 – Mit einem gleißenden Schweif aus Feuer und brennender Hitze stürzt Gotrek als Erster in den Abgrund, dicht gefolgt von Murgrosch, Fuchsohr und Eldoril. Die blaue Kugel des Himmels wird immer größer, die Schockwellen des Sturzes peitschen an ihnen vorbei. Für einen kurzen Moment überkommt Gotrek der Gedanke, wie er den Aufprall wohl überstehen soll. Doch wenn Tolpan es geschafft hat, wird er es erst recht schaffen.
Gotrek fixiert einen der leuchtenden Punkte auf der Oberfläche und steuert zielgerichtet darauf zu. Die Erde scheint sich bereits unter ihm zu verflüssigen, als er sich in der Nähe des Ziels fühlt. Doch plötzlich überkommt ihn eine Welle der Todesangst, die seine Glieder lähmt – und in diesem Moment wird er ohnmächtig. Das letzte, was er spürt, ist die sich nähernde, unaufhaltsame Dunkelheit. Weiterlesen

Bis ans Ende der Welt und darüber hinaus

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von Eloid & Thorti
Die Luft in der Höhle war dicht und schwer, durchdrungen von einem allgegenwärtigen Gefühl von Angst. Als wir die Schwelle zur Höhle überschritten, eröffnete sich vor uns eine gewaltige Kammer. Das gedämpfte Rauschen eines Wasserfalls hallte wider, und im hinteren Bereich fiel das Licht auf einen silbernen Spiegel, der unnatürlich glänzte. Doch unser Blick wurde von etwas weitaus Bedrohlicherem eingefangen: In der Mitte der Höhle lag ein riesiger schwarzer Drache, seine Schuppen glänzten wie dunkles Onyx. Ein einzelnes Auge schlug auf und fixierte uns mit einer Bösartigkeit, die durch Mark und Bein drang.
Tolpan, unser unerschütterlicher Kender, schoss wie ein Pfeil in die Höhle, getrieben von einer Mischung aus Neugier und Furcht. Der Drache richtete sich träge auf, sein massiver Körper war ein Bild reiner Macht. Doch Tolpan, der bereits einen glitzernden Stein nahe dem Spiegel entdeckt hatte, schien das Biest zu ignorieren.
„Bereitet euch vor!“ zischte ich, während mein Herz wild schlug. Murgrosch, unser Hylar-Krieger, hämmerte seine Axt gegen seinen Schild und schritt entschlossen nach vorn. Ich wusste, dass wir nicht einfach nur kämpfen mussten; wir mussten überleben. Ich rief eine stille Bitte zu E’li und wirkte das Wunder des Beistands über Gotrek. Der Daewar-Krieger schien plötzlich von einem unerschütterlichen Mut erfüllt, und seine Kampfbereitschaft wurde gestärkt.
Der Drache, der Tolpans Bewegungen beobachtete, spannte seine massiven Muskeln an. Gerade als er seinen Drachenodem einsetzen wollte, hielt er inne. Sein Blick richtete sich kurz auf den Spiegel, als hätte er Angst, ihn zu zerstören. Diese Zögerlichkeit war unsere Chance. Während der Kender sich weiter Richtung Spiegel bewegte, zückte Fuchsohr seinen Bogen und schoss einen Pfeil ab. Der Treffer prallte an den undurchdringlichen Schuppen des Drachen ab und erzeugte ein leises Klingen, das den Zorn des Wesens nur noch zu steigern schien. Weiterlesen

Das schwarze Grauen in der Tiefe

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Eldoril

In den Sümpfen vor Xak Tsaroth, 11 Aurachil des Monats Dry Axe 358 (Rückblick)
Halb benommen vom Gift, welcher im Eintopf gewesen ist, wird er aus dem Lager gezerrt. Nach ein paar hundert Schritten im Sumpf, und als er so langsam wieder klarer im Kopf wird, bezieht er Prügel und wird gebunden. Dadurch verliert er immer wieder sein Bewusstsein und wird nach langer Zeit in einem Käfig wach. Doch er ist nicht alleine. Ein Kender und ein Mann aus Estwilde sitzen in weiteren Käfigen. Der Mann ist besinnungslos und weißt spuren von Folter auf. Der Kender, welcher sich als Tolpan Barfuß vorstellt, wirkt da etwas munterer, doch weist auch er einige Spuren, körperlicher Gewalt auf. Die beiden Unterhalten sich, wobei Tolpan erzählt, er sei vom Himmel gefallen und dann hier gelandet. Auf die Frage, ob Eldoril hier bleiben möchte, dieses aber verneint, verlässt der Kender seinen Käfig und macht sich daran Eldoril zu befreien. Leider wird er dabei von den drakonischen Wachen beobachtet. Mit den Worten: „Ich komme wieder“, macht er sich aus dem Staub. Zur Strafe, wird Eldoril dafür erst einmal durch die Gitterstäbe verprügelt und als es sich kaum noch bewegen kann, wird er aus dem Käfig gezerrt und weiter verprügelt. Halb ohnmächtig, bringt man ihn in ein Zelt, und dann wird er nach allen Regeln der Kunst, durchgefoltert. Wenn er ohnmächtig ist, geweckt, weitergefolter. Alles zielt darauf ab, herauszufinden, was er hier macht, wer die anderen bei ihm waren, wo das Juwel ist, wo er herkommt, wer ihn schickt. Weiterlesen

Leckerer, dickflüssiger Eintopf… – leider giftig

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8.6.358 a.c. Am späten Vormittag verlassen wir Neuhafen durch das westliche Tor, um dem Fluss zu folgen. Am frühen Nachmittag führt uns unser Weg über die Große Brücke, ein monumentales Bauwerk aus längst vergangen tagen. Während uns unser Weg weiter Richtung Norden führt werden die Straßenverhältnisse immer schlechter. Der Tag soll aber bis zum Abend ereignislos verstreichen. Beim Aufbau unseres Nachtlagers sind in einiger Entfernung Rauchsäulen zu sehen, Fuchsohr erzählt uns, dass es sich um Lager der Que-Shu handelt.

9.6.358 a.c. – Morgens räumen wir unser Lager und machen uns weiter auf unseren Weg, heute in östliche Richtung. Das Wetter ist drückend und der Himmel bedeckt, was unsere Reise nicht angenehmer macht. Gegen Mittag erreichen wir die Ausläufer eines stark bewaldeten Tals, das wir durchqueren müssen, was aufgrund des dichten Unterholzes und vieler kleiner morastiger Bäche bis zum Abend dauern soll.  Während Eldorils Wache ist aus mehreren Richtungen ein schauerliches Heulen zu hören. Er weckt sofort Fuchsohr, der ihm sagt, dass es sich um Gnolle handelt, die aber weit genug weg sind und keine Gefahr sein sollten. Weiterlesen