Archiv der Kategorie: Dragonlance

Bis ans Ende der Welt und darüber hinaus

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von Eloid & Thorti
Die Luft in der Höhle war dicht und schwer, durchdrungen von einem allgegenwärtigen Gefühl von Angst. Als wir die Schwelle zur Höhle überschritten, eröffnete sich vor uns eine gewaltige Kammer. Das gedämpfte Rauschen eines Wasserfalls hallte wider, und im hinteren Bereich fiel das Licht auf einen silbernen Spiegel, der unnatürlich glänzte. Doch unser Blick wurde von etwas weitaus Bedrohlicherem eingefangen: In der Mitte der Höhle lag ein riesiger schwarzer Drache, seine Schuppen glänzten wie dunkles Onyx. Ein einzelnes Auge schlug auf und fixierte uns mit einer Bösartigkeit, die durch Mark und Bein drang.
Tolpan, unser unerschütterlicher Kender, schoss wie ein Pfeil in die Höhle, getrieben von einer Mischung aus Neugier und Furcht. Der Drache richtete sich träge auf, sein massiver Körper war ein Bild reiner Macht. Doch Tolpan, der bereits einen glitzernden Stein nahe dem Spiegel entdeckt hatte, schien das Biest zu ignorieren.
„Bereitet euch vor!“ zischte ich, während mein Herz wild schlug. Murgrosch, unser Hylar-Krieger, hämmerte seine Axt gegen seinen Schild und schritt entschlossen nach vorn. Ich wusste, dass wir nicht einfach nur kämpfen mussten; wir mussten überleben. Ich rief eine stille Bitte zu E’li und wirkte das Wunder des Beistands über Gotrek. Der Daewar-Krieger schien plötzlich von einem unerschütterlichen Mut erfüllt, und seine Kampfbereitschaft wurde gestärkt.
Der Drache, der Tolpans Bewegungen beobachtete, spannte seine massiven Muskeln an. Gerade als er seinen Drachenodem einsetzen wollte, hielt er inne. Sein Blick richtete sich kurz auf den Spiegel, als hätte er Angst, ihn zu zerstören. Diese Zögerlichkeit war unsere Chance. Während der Kender sich weiter Richtung Spiegel bewegte, zückte Fuchsohr seinen Bogen und schoss einen Pfeil ab. Der Treffer prallte an den undurchdringlichen Schuppen des Drachen ab und erzeugte ein leises Klingen, das den Zorn des Wesens nur noch zu steigern schien. Weiterlesen

Das schwarze Grauen in der Tiefe

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Eldoril

In den Sümpfen vor Xak Tsaroth, 11 Aurachil des Monats Dry Axe 358 (Rückblick)
Halb benommen vom Gift, welcher im Eintopf gewesen ist, wird er aus dem Lager gezerrt. Nach ein paar hundert Schritten im Sumpf, und als er so langsam wieder klarer im Kopf wird, bezieht er Prügel und wird gebunden. Dadurch verliert er immer wieder sein Bewusstsein und wird nach langer Zeit in einem Käfig wach. Doch er ist nicht alleine. Ein Kender und ein Mann aus Estwilde sitzen in weiteren Käfigen. Der Mann ist besinnungslos und weißt spuren von Folter auf. Der Kender, welcher sich als Tolpan Barfuß vorstellt, wirkt da etwas munterer, doch weist auch er einige Spuren, körperlicher Gewalt auf. Die beiden Unterhalten sich, wobei Tolpan erzählt, er sei vom Himmel gefallen und dann hier gelandet. Auf die Frage, ob Eldoril hier bleiben möchte, dieses aber verneint, verlässt der Kender seinen Käfig und macht sich daran Eldoril zu befreien. Leider wird er dabei von den drakonischen Wachen beobachtet. Mit den Worten: „Ich komme wieder“, macht er sich aus dem Staub. Zur Strafe, wird Eldoril dafür erst einmal durch die Gitterstäbe verprügelt und als es sich kaum noch bewegen kann, wird er aus dem Käfig gezerrt und weiter verprügelt. Halb ohnmächtig, bringt man ihn in ein Zelt, und dann wird er nach allen Regeln der Kunst, durchgefoltert. Wenn er ohnmächtig ist, geweckt, weitergefolter. Alles zielt darauf ab, herauszufinden, was er hier macht, wer die anderen bei ihm waren, wo das Juwel ist, wo er herkommt, wer ihn schickt. Weiterlesen

Leckerer, dickflüssiger Eintopf… – leider giftig

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8.6.358 a.c. Am späten Vormittag verlassen wir Neuhafen durch das westliche Tor, um dem Fluss zu folgen. Am frühen Nachmittag führt uns unser Weg über die Große Brücke, ein monumentales Bauwerk aus längst vergangen tagen. Während uns unser Weg weiter Richtung Norden führt werden die Straßenverhältnisse immer schlechter. Der Tag soll aber bis zum Abend ereignislos verstreichen. Beim Aufbau unseres Nachtlagers sind in einiger Entfernung Rauchsäulen zu sehen, Fuchsohr erzählt uns, dass es sich um Lager der Que-Shu handelt.

9.6.358 a.c. – Morgens räumen wir unser Lager und machen uns weiter auf unseren Weg, heute in östliche Richtung. Das Wetter ist drückend und der Himmel bedeckt, was unsere Reise nicht angenehmer macht. Gegen Mittag erreichen wir die Ausläufer eines stark bewaldeten Tals, das wir durchqueren müssen, was aufgrund des dichten Unterholzes und vieler kleiner morastiger Bäche bis zum Abend dauern soll.  Während Eldorils Wache ist aus mehreren Richtungen ein schauerliches Heulen zu hören. Er weckt sofort Fuchsohr, der ihm sagt, dass es sich um Gnolle handelt, die aber weit genug weg sind und keine Gefahr sein sollten. Weiterlesen

Die Mondkranke

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07.06.358 a. c. Nach tagelanger Reise erreichen meine Gefährten und ich endlich die freie Steinstadt Neuhafen, die an der Mündung des Weißflusses am Neumeer liegt. Im Umland breiten sich Äcker, Felder, kleinere Dörfer und vereinzelte Gehöfte aus. Neuhafen ist die letzte große Menschenstadt, die vor den Dörfern der Hügelzwerge liegt. Erschien mir Solace schon groß, wirkt diese gewaltige Ansammlung von Mauern, Türmen, Gebäuden, Straßen und Gassen um so erdrückender auf mich. Ich vermisse die ruhigen Weiten der Jagdgründe meines Stammes und bin froh, als Murgrosch Eisenaxt es übernimmt, bei den Wachen am Tor nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu fragen. Dem Zwerg wird der Weg zur Pension „Himmelfein“ beschrieben und so drängeln wir uns durch Ansammlungen von Menschen aus Abanasinia und Solamnia und einigen Zwergen hindurch. Ein- oder zweimal schlüpfen ein paar flinke Kender an uns vorbei, was Murgrosch dazu bringt reflexartig die Gruppenkasse wie ein Neugeborenes schützend an seine Brust zu pressen. Die Pension liegt in einem gutbürgerlichen Viertel der Südstadt; ein größeres Fachwerkhaus mit einer überdachten Veranda. An der Rezeption empfängt uns Ebru Himmelfein, eine freundliche Frau aus dem Ergoth mit schwarzen Locken, die Ehefrau des Herbergsvaters. Bei ihr mieten wir zwei Doppelzimmer für eine Nacht und erfragen, wie wir den Majeretempel der Stadt erreichen. Dank Ebrus Beschreibung finden wir den Tempel schnell. Er steht an einem kleinen Platz mit eigenem Brunnen, um den sich mehrere Fachwerkhäuser ringen. Der Tempel hingegen ist in einem steinernen, einstöckigem Gebäude untergebracht. Hohe, schmale Buntglasfenster lassen Tageslicht hineinfallen und über der geöffneten Eingangstür ist eine Rose eingraviert, das heilige Symbol Majeres.
Wir betreten den Tempel und gelangen durch einen Perlenvorhang in einen Andachtsraum, auf dessen Boden einige bunte Meditationskissen verstreut liegen. Die Wände sind mit Gobelins geschmückt, die Rosenmuster sowie Darstellungen von Spinnen und Gottesanbeterinnen zeigen. Weiterlesen

Haare aus windenden Schlangenleibern

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3.6. 358ac – Die Sonne stand hoch am Himmel, als wir immer noch im Wirtshaus “Zur Letzten Bleibe” in Solace verweilten. Der Paladin Priester Griefen kümmerte sich hingebungsvoll um Caramon, dessen Zustand kritisch, aber stabil ist. Das Gift, das ihn niederstreckte, wird wohl mit Glück und göttlichem Beistand überwunden werden.
Wir saßen im Gasthaus zusammen, noch sichtlich gezeichnet von den Ereignissen der vergangenen Nacht. Eine düstere Stimmung lag über uns, während wir darüber diskutierten, wie es weitergehen sollte. Schließlich stimmten wir Mugroschs Vorschlag zu, noch einige Tage bei Caramon zu bleiben, um seine Genesung abzuwarten und mit ihm zu sprechen. Fuchsohr hingegen wollte nach Spuren der Attentäter suchen, begleitet von den Zwergen, während ich bei Caramon wachte.
Im Zimmer bei Caramon befand sich eine junge Frau, die ihn versorgte, und eine Wache hielt vor der Tür Stellung. Fuchsohr hingegen war bereits auf der Suche nach Hinweisen. Es dauerte nicht lange, bis er eine Fährte entdeckte, die ihn und die Zwerge auf eine weitere Spur führte. Diese verschmolz mit der ersten, und nach einer guten Stunde erspähten sie eine Rauchfahne, die sich etwa 300 Meter hinter den Hügeln erhob. Ein Falke ließ sich auf Fuchsohrs Schulter nieder – ein Zeichen, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Weiterlesen

Murgrosch Eisenaxt

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Murgrosch Eisenaxt

Murgrosch Eisenaxt

Es begab sich im Jahr 270, dass Murgrosch am 7. Agorin des Dry-Axe das Licht auf Krynn erblickte. Ein gutes Zeichen, wurde er doch in die Sippe Eisenaxt hinein geboren. Seine Kindheit war behütet und seine Erziehung traditionell. Er lerne recht früh den Umgang mit der Axt und dem Hammer, doch lag ihm ersteres mehr. Auch lehrte im sein Vater Ibralosch das Handwerk das Waffenschmiedes. So vergingen die Jahre, doch irgendwann drangen Stimmen an sein Ohr, die forderten, das sich Thorbardin mehr der Außenwelt öffnen sollte. Man größere Gewinne machen könnte, beim Handel mit den Menschen vor den Toren Pax Tharkas. Auch fingen einige der jüngeren Zwerge an, ihre Bärte und Haar zu „flechten“, oder Farbe in sie zu schmieren. Da halte ich bis jetzt auch noch nichts davon, aber mehr über die Menschen vor den Toren zu erfahren, das reizte mich. Einige unserer Vettern haben dieses ja schon vor Jahrzehnten gemacht… und ja es kam zu dem ein oder anderen Konflikt… und ja, die Menschen haben auch mal versucht unsere Tore zu stürmen. Aber die sind alle tot und es ist zumindest bei den Menschen Generationen her. Ich kann auch nicht glauben das alle schlecht sind. So kam es immer wieder zu Streitereien mit meinem Vater, bis der streit im Dry-Anvil des Jahres 358 eskalierte und ich Wutendbrand mit Groll im Bauch, Thorbardin den Rücken kehrte. Weiterlesen

Prolog – Ein kleiner Halunke

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Flint Feuerschmied starrte auf die glatte Fläche des kleinen Teichs und strich sich abwesend durch den vollen weißen Bart.
“Gleich ist es soweit”, sagte der alte Mann, der neben ihm saß. Er hatte seinen verschlissenen spitzen Hut abgenommen. Darunter kamen einige wild abstehenden Haare zum Vorschein.
“Hrm. Das Spitzohr sitzt immer noch auf seinem Stein und starrt in den Nachthimmel”, brummelte Flint.
Für den Zwergen fühlte es sich an, als würde er hier schon Stunden sitzen und die Wasseroberfläche beobachten. Der Teich, zu dem ihn sein alter Freund geführt hatte, war ein Spiegel, durch den man auf die Welt schauen konnte. Es erfüllte Flint jedes Mal mit einem seltsamen Gefühl von Wehmut, aber auch einer großen Erleichterung, wenn er hier war. Manchmal kam es ihm vor, als wäre es schon eine Ewigkeit her, manchmal fühlte es sich an wie gestern, dass er selber dort unten gewesen war.
“Da! Jetzt geschieht es”, rief der Alte.
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Fuchsohr

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Schon Generationen vor meiner Geburt hatten die Götter ganz Krynn verlassen. Nur ihre Sterne wachten weiterhin blass am Nachthimmel. Die Welt war im finsteren Zeitalter der Verzweiflung versunken. Jedoch gelang es meinem Stamm, den Que-Shu, zu überleben. Zwar gewährte uns Habbakuk keine Wunder mehr und sprach nicht mehr in Visionen zu uns. Dennoch konnten meine Vorfahren noch immer ihre Weisheiten aus den unzähligen Verflechtungen der Natur ziehen, die alle Geschöpfe untereinander und mit dem Land selbst zu einem großen Miteinander verknüpften. So überdauerten wir diese dunkle Epoche, während die übrigen Menschen, Elfen und Zwerge ihre eigenen Wege fanden.

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Die Reise beginnt

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Vorwort

Es begab sich auf Krynn im Jahre 358, das aus verschiedenen Richtungen, sich Gestalten auf den Weg nach Solace machten.
Zum einen ist da, Eldoril, ein stolzer Silvanesti-Elf, welcher den Glauben Paladins oder E’li wie er bei den Elfen heißt folgt. Er verließ seine Heimat, als er einen Stern, vom Himmel hat fallen sehen, und mit dem Segen seiner Sippe, machte er sich auf die Suche nach dem Zeichen, welches E’li ihm geschickt hat (doch wir alle wissen das Reorx einen Teil aus seiner Esse nach Krynn geschickt hat).
Dann ist da noch Fuchsohr vom Stamm der Que-Shu. Er brach auf, weil sein Lehrmeister, verspätet von einer Reise, schwer verletzt sich zurück zum Stamm schleppte und von einer „großen Bedrohung“ sprach. Caramon in Solace wisse mehr da drüber und dann starb.
Und zu guter Letzt, die beiden Zwerge, Gotrek Eisenhammer und Murgrosch Eisenaxt , Vettern, die sich in Pax Tharkas trafen, weil sie aus unterschiedlichen Gründen Thorbardin verlassen hatten. Sie beschlossen ein kurzes Stück des Weges zusammen zu reisen, welches durch die Vernichtung des Dorfes Lot dazu führte, das auch sie mit Nachrichten weiter nach Solace reisten um den Tod des Helden Caramon zu verhindern.
Und dort liebe Leser, beginnt das Schicksal der vier Protagonisten sich zu verschlingen, so das sie eine Reise beginnen sollen, deren Ende noch nicht absehbar ist. Weiterlesen

Eldoril

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Als Eldoril, einst ein junger Novize in den heiligen Hallen von Silvanost, erhebe ich meine Stimme, um von meiner Reise zu berichten – einer Reise, die von Verlust und Leid, aber auch von Hoffnung und Glauben geprägt ist.
Vor vielen Jahren, bevor die Schatten des Krieges der Lanze über unsere geliebte Heimat Silvanesti fielen, fand ich Trost und Zuversicht in den alten Geschichten von E’li, dem Gott unserer Vorfahren. In den heiligen Wäldern von Silvanesti spürte ich die Präsenz meines Gottes und hörte sein leises Flüstern im Wind. Doch selbst die Macht von E’li konnte nicht verhindern, dass unsere Heimat in Flammen aufging und unsere Gemeinschaft in Dunkelheit gestürzt wurde. Weiterlesen