New York bei Nacht. „Ich haue jetzt ab, und kommt bloß nicht auf die Idee, mich zu besuchen!“ sagte Sindri, der Zwerg. Und schon war er weg, und wir hatten seine wundervolle Bleibe für uns. Zwei weitere Tage verbrachten wir im Haus mit Training und den Annehmlichkeiten dieser Villa. Ich gewöhnte mich an die Wolfsform meiner Rüstung und Fine bastelte mit Bunting weiter an ihrem Projekt. Beim Frühstück schaute Liam plötzlich ziemlich seltsam drein und war für Sekunden nicht ansprechbar. Als er wieder zur Besinnung kam erzählte er von einer Vision. Er hatte Yggdrasil gesehen und ein Gefühl von Gefahr gehabt.
Sofort packten wir unsere Reiseutensilien, und Liam öffnete ein Tor zur Weltenesche. Es standen dort viele weitere Eschen und das verlassene Zelt der Gelehrten. Lena sah mit ihrer neuen Gabe, dass die Eschen magische Konstrukte sind, die mit irgendwas unter der Erde durch einen Kreislauf verbunden sind. Später erfuhren wir, dass dies die Körper der vermissten Magier sind. Liam aktivierte seine Rüstung. Ich verabredete mit meinen Gefährten eine Möglichkeit der Kommunikation in Wolfsform. Einmal kurz Knurren für Ja und zweimal für Nein. Dann begab auch ich mich in meiner Rüstung und auf 6 Beinen und 4 Pfoten betraten wir den Baum.
Wir erreichten den Raum mit dem Podest, auf dem sich damals das verfluchte Rätsel befand, bei dem ich so kläglich gescheitert war. Liam legte seine Hand darauf und sah, was sich 2 Tage zuvor in der Weltenesche ereignet hatte. Tiefer im Baum war ein Portal erschienen und zwei vermummte Personen daraus hervorgetreten. Sie gingen zum Raum mit den 9 Portalen und holten eine Fee aus einem der goldenen Tore. Die Fee hatte weiße Haare und wurde in den Umhang des einen Eindringlings gekleidet. Dadurch erkannten wir, als wir diese Eindrücke später in Liams Gedankenpalast ansahen, dass einer der Eindringlinge Glewlydd war.
Wir wandern zum Ort, an dem Glewlydd das Portal geöffnet hatte. Liam sah, dass Urd ihren Platz im Weltenbaum durch das Portal verlassen hatte und auch die drei anderen Personen. Wir begaben uns zum Portalraum und Fine befragte Bunting, der sich jedoch recht kratzbürstig und unkooperativ gab. Also reisten wir weiter zu Glewlydd, dessen Höhle jedoch verschwunden war. Sein Turm, den Liam ja eigentlich irgendwann mal übernehmen wollte, war auch nur noch eine Ruine, in der jedoch noch eine von einer Kerze beschienene Tür als Portal diente.
Wir nutzten das Portal und kamen nicht weit entfernt in Irland nahe des Örtchens Loughnavalley heraus. Liam wusste mit seinem unergründlichen Wissen, dass dort in der Nähe der Hill of Uisneach ist. Dort wird an Beltaine, das zufälligerweise am nächsten Tag sein würde, ein heidnisches Freudenfeuer entfacht. Wir schauten noch bei Calvis vorbei, aber auch der war ausgeflogen und seine Schmiede zerstört. Ebenso war das Fairytale verlassen.
Wir kehrten zum Hill of Uisneach zurück und horchten noch ein wenig an unseren Luftmatratzen. Abends wohnten wir den Feierlichkeiten bei. Es wurde oben auf dem Hügel eine Strohpuppe in Engelsgestalt verbrannt und mehrere tausend Leute schauten zu. Gegen Mitternacht gaben plötzlich alle Handys den Geist auf und kurz darauf verlöschten alle Feuer.
Aus einem goldenen Leuchten in den Resten der verbrannten Strohfigur kamen ungefähr 50 Personen, die sich als Feen und Schmiede herausstellten. Sie trugen zwei Banner, eins mit Sternen und eines mit einem Sonnensymbol. Angeführt wurden sie von der weißhaarigen Fee. Am Ende der Feenprozession ging ein sehr großer Kerl und dann folgten die Schmiede, die ihre 4 Arme offen trugen.
Jorik, der Rabe, hielt eine Ansprache und Glewlydd öffnete ein Portal, aus dem ein Ritter trat. Daraufhin zertrümmerte der Anführer der Schmiede eines Steinstatue in der Nähe. Im Inneren kam ein Schwert in einem Stein zum Vorschein, dass vom Ritter, augenscheinlich König Artus, kurzerhand herausgezogen wurde. Wären wir schneller gewesen, hätten wir es auch versuchen können… Schade, Chance vertan.
Königin Mab, die auch schon in Romeo und Julia vorkommt, und dieser Artus stellten sich in Pose, und es wurde verkündet, dass eine neue Ordnung ausgerufen sei. Diese beinhaltet, dass in 3 Tagen jegliche Technik nutzlos werden sollte und alle Menschen, die nicht der neuen Ordnung folgen wollen, Irland zu verlassen haben. Nach diesen drei Tagen ging es für die Menschen nur noch raus, aber nicht mehr hinein. Allen, die diese Diktatur anerkennen würden, sollte geholfen werden.
Als sich Polizei näherte war Stress vorhersehbar. Die Feen und Schmiede waren wieder im Portal verschwunden. Nur dieser Ritter stand noch, auf sein langes Schwert gestützt, auf dem Hügel und reagierte auf die Polizisten mit tödlicher Gewalt. Auch seine Magie tötet Menschen. Diejenigen, die dies überlebten, wurden anscheinend zu willenlosen Marionetten der Feen. Wir versuchten daraufhin mit Artus zu reden, aber erst als wir um eine Audienz bei der Königin baten, antwortete er.
Auf der anderen Seite des Portals standen die Feen und Schmiede herum, während Königin Mab auf einem Steinthron saß. Jorik half uns durch unsere Probleme mit der Etikette des Feenreiches. Liam huldigte der neuen alten Königin und wir verdrückten uns schleunigst wieder durch das Portal, ohne Gelegenheit gehabt zu haben, mit unseren vermeintlichen ehemaligen Freunden zu sprechen. Der Konflikt zwischen Artus und den Ordnungskräften eskalierte weiter. Wir dachten uns, dass es nicht schlimmer werden konnte und zogen ab. Aber es konnte noch schlimmer kommen. Liams Portalkraft funktionierte nicht mehr und wir flohen mit dem Trimaran zur holländischen Küste. Und es wurde noch schlimmer.
Per Portal reisten wir zum Hauptquartier der Chelai, dicht gefolgt von einer Frau mit 2 Jugendlichen. Vor dieser Frau flohen die Chelai, wurden jedoch im Garten von ihr gestellt. Mit einem Schlüsselwort brachte sie Cealus dazu, seine eigenen Leute anzugreifen. Caesus und Caudex waren auch dem Zwang der Frau unterworfen und halfen ihren Untergebenen nicht. Also beschäftigte ich Caelus mit ein wenig Gewalt, was den anderen die Möglichkeit gab, mit den Überlebenden zu fliehen.
Die wenigen Überlebenden des Sicherheitsteams der Chelai waren nur Aer, Sparta und ein Typ aus dem Keller. Alle anderen niederen Chelai starben spätestens, als der Inquisitor mich mit einer Art Laserstrahl angriff und das Haus dabei sprengte. Doch Sindris Rüstung ist ein wahres Wunderwerk und sollte ich den Zwerg jemals wiedersehen, muss ich ihn ordentlich drücken und ihm danken. Er hat mir sicherlich das Leben gerettet.
Der Kellertyp stellte sich später als Cinus vor, seines Zeichens ehemaliger Gelehrter des Ordens der Erkenntnis und Gründer der Chelai. Er erklärte uns, dass Caelus eine Kraft, die die Schwingen genannt wird, nutzt, durch die er aber seine Erinnerungen verlieren kann. Caesus kann ihn davor schützen und ansonsten kann Caudex, die Scriptorin, seine Erinnerungen zurückbringen. Vielleicht bringt uns das einen kleinen Vorsprung auf unserer Flucht.
Er wusste auch zu berichten, dass die Leere wohl alles aufsaugt. Er selbst hatte schon so viel Magie aufgenommen, dass er, sollte er noch ein Minzblättchen an Magie aufnehmen, wohl zum willenlosen Sklaven der Leere wird. Also konnten wir in seiner Nähe keine Magie wirken und auch eine Reise durch das Portal kam nicht in Frage. Er reiste also in Gesellschaft von Fine per Flugzeug nach New York, wobei Fine mit ihren Kräften die Magie unterdrückte, damit der Flieger überhaupt funktionierte. Wir anderen nahmen Liams Portal.
Nun sitzen wir ziemlich niedergeschlagen mit unseren 3 neuen Freunden in der Villa Sindri und wägen das Angebot von Cinus ab, die Chelai anzuführen. Das alles hört sich doch sehr nach Stress an… schlimmer geht halt immer.