Der Geruch von Trollkotze

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Am Morgen nach unserer Nachtschicht waren wir alle geschafft. Dennoch hatten wir einiges zu erledigen. Johann und ich gingen nach Dunkelfeucht und zum Hafen und befragten Leute zu verschwundenen Personen. Zu unserem Erstaunen waren in den letzten fünf Tagen etliche Personen im Hafen verschwunden – seltsamerweise immer bei Nebel.

Konstanze erfuhr bei der Advokatin, dass der Mann, der immer wieder in unserer Nähe aufgetaucht war, Gregor Einauge Spaltmann hieß und steckbrieflich für eine enorme Belohnung gesucht wurde. Die Tätowierung könnte eine Zugehörigkeit zu einem Kult zeigen. Außerdem wies sie darauf hin, dass wir bereits im Stadtrat zum Thema geworden seien. Sie riet uns, uns zumindest zuerst in das System zu fügen.

Sie erwarte aber die Straßenwächterin Ilse Fassenbrecht, die vielleicht hilfreich für uns sein könnte. Konstanze bat sie, sich Gedanken zu machen, ob man Fjell irgendwie aus dem Gefängnis holen könnte. Dazu setzte Winandus ein Schreiben auf, dass er das Emblem der Wache auch verdeckt tragen könnte. Sie kennt auch den Rudelführer der Ulric Kirche und erlaubte Konstanze, dem Mann Grüße von ihr auszurichten, damit auch er sich um Fjell kümmern könnte.

Auf dem Weg zur Apotheke trafen Johann und ich wieder auf die beiden Gestalten, die dort wahrscheinlich auf der Lauer nach Hexen lagen. Cordelia hatte allerdings eine Idee, auf was wir im Hafen gestoßen sein könnten. Während ich in der Apotheke Gläser abstaubte, nervte Johann erfolgreich die beiden Beobachter auf dem Platz.

Konstanze lief zum Ulric Tempel. Auf ihrem Weg sah sie eine Magierin, die uns schon häufiger über den Weg gelaufen war. In der Kaserne überreichte sie das Schreiben von Rosanna Winandus an die Hauptfrau. Darauf übergab diese Konstanze eine Münze, die Fjell verdeckt tragen könnte. Damit begab Konstanze sich zu Fjells Zelle. Nachdem sie ihm einen eindringlichen Vortrag gehalten hatte, dass er wieder in unsere Truppe zurückkommen müsse, willigte er endlich ein und schloss sich uns wieder an.

Cordelia vermutete, dass nur ein Troll und sein Erbochenes eine Erklärung für die seltsamen Verschmelzungen am Hafen sein kann. Ein Ödländer namens Svein Walund, der Leiter der Gilde der Kanalwächter und Rattenfänger, könnte uns vielleicht Auskunft geben, ob so eine Kreatur aufgetaucht ist. Cordelia bat mich, mich für den Fall bereit zu halten, dass sie ihre Gäste an den Hexenjägern vorbeischmuggeln müsste. Für Magnus hat sie eine Botschaft beim Magier hinterlassen.

Bevor unsere Schicht wieder begann, suchten wir noch die Kanalwächtergilde auf, wo wir wenig freundlich begrüßt wurden. Konstanze versuchte die Leute dort vor dem Troll zu warnen, wir wurden allerdings überhaupt nicht erst genommen.

Bei unserer nächsten Wache erfragte Konstanze, wo man Kopfgelder für die Erlegung von Wesen beantragen kann. An der Schiffergilde ließ Rudi uns dann wieder allein und Nebel zog auf. Wir liefen zu der Stelle in Dunkelfeucht, wo wir am vorherigen Abend die Quelle des Verwesungsgeruchs vermutet hatten. Auf unserem Weg schien uns jemand aus einer Gasse auf zuzunicken. Das könnte der Kerl gewesen sein, der Johann in die Straße mit dem Mädchen gefolgt war. Er versuchte abermals uns dazu zu bewegen, ihm zu folgen, aber diesmal taten wir es nicht.

Am Eingang von Dunkelfeucht hinderte eine Gruppe Schläger uns daran weiterzugehen. Während wir weiter auf Rudi warteten, traf Johann eine alte Bekannte, Leonora Sendener die Flusswächterin, die wiederum die Straßenwächterin Ilse Fassenbrecht kannte. Ilse sollte wegen eines dritten Versuchs einer Hinrichtung von einem Mann namens Maurer kommen. Wenn bei dem dritten Versuch etwas schiefging, müsste aufgrund eines alten Gesetzes der Verurteilte begnadigt werden, weil das als dreimaliger göttlicher Eingriff galt. Sie berichtete uns, dass sich ein Flusstroll in der Nähe in Bögenhafen eingenistet haben sollte, der dann einfach verschwunden war. Dieses Exemplar sollte besonders intelligent gewesen sein.

Bei der Advokatin erfuhren wir, dass wir bei der Stadt anmelden sollten, dass auf den Troll ein Kopfgeld ausgesetzt wird und wir den Troll verwerten wollen, wenn er getötet wird. Johann suchte Kristin Gebauer auf und berichtete ihr von der Entführung Dietmars in Richtung Dunkelfeucht. Da kam heraus, dass ihr Verlobter Holger Maurer war, der Verurteilte, der schon zweimal vergeblich hingerichtet werden sollte. Alle Wächter, die ihn bewacht hatten, waren auf seltsame Art zu Tode gekommen. Auch er wurde beinahe schon einmal entführt. Als er sich gewehrt hat, sind mehrere Stadtwachen zu Schaden gekommen. Seine Verlobte glaubte, dass Sigmar mit ihm war.

Später warnten wir den kleinen Pit vor dem Troll. Außerdem kannte er den Mann, der Johann in die Gasse gelockt hat. Er nannte ihn den Aal. Der weiß angeblich alles und hat seine Finger in vielen Töpfen. Angeblich wird man verflucht, wenn man sich mit ihm anlegt. Das könnte vielleicht die ganzen Unannehmlichkeiten erklären, in die wir hier ständig gerieten.

Im Rathaus scheiterten wir kläglich an bürokratischen Hürden. Leider konnte der Beamte ohne Beweise für das Vorhandensein eines Trolls kein Kopfgeld auf ihn aufsetzen.

Ausgerechnet an unserem freien Tag rief die Hauptfrau schließlich alle Stadtwachen zusammen. Rudi wurde belobigt, weil er wohl erfolgreich mit unseren Taten geprahlt hat. Später kam eine Nachricht für Johann an, dass wir uns mit der Straßenwächterin Ilse Fassenbrecht im Brückenhaus treffen sollten. Sie wollte, dass wir ihr bei dem Transport von Holger Maurer zum Hinrichtungsplatz helfen. Dafür könnten wir begnadigt werden. In drei Nächten sollte es soweit sein. In zwei Tagen sollen wir schon einmal für den Ernstfall proben.

 

 

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