Tsaekals Traum

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Orientierungslos stand Tsaekal im Nebel. Seine Hände waren gefesselt mit filigranen aber äußerst stabilen goldenen Ketten. Auch seine Füße waren zusammengebunden, jedoch mit so viel Spiel, dass er gehen konnte. Eine weitere goldene Kette verband die Handfesseln mit dem Vordermann. Auch hinter ihm waren Menschen in einer langen Reihe angebunden. Vor ihm ging Lyoscho.

Langsam legte sich der Nebel. Tsaekal war sich sicher, dass er es verdient hatte, gefangen zu sein. Nach und nach sah er weitere Menschen, die mit eben den goldenen Ketten in einen langen Zug aneinander gebunden waren. Da waren die Fronvögtin, der Bernsteinvogt, all seine Gefährten und weitere bekannte Gesichter. Ganz am Anfang ging Graf Thezmar Alatzer von Hinterbruch. Er war durch die goldenen Kette verbunden mit einem Reiter. Der Wappenrock des Mannes hoch zu Ross zeigte auf rotem Grund eine schreitende weiße Löwin, das Wappen der Theaterritter. Obwohl das Gesicht des Mannes im Nebel nicht genau auszumachen war, wusste Rowin, dass es sich um Gerbald von Ruckenau handelte. Er war der letzte Marschall der Theaterritter von Pilkamm und galt seit dem Fall der Festung 263 BF als verschollen.

Der Nebel verschluckte alle Geräusche, doch nach und nach war das klappern der Hufe des Pferdes auf Pflastersteinen zu hören. Als Tsaekal nach unten blickte, sah er in dem morastigen Boden die Reste einer alten Straße. Der gesamte Zug befand sich auf einem Damm, der durch die Mosse verlief. Der Reiter wandte sich zu den Gefangenen um und rief: „Beeilt euch! Bis Hinterbruch ist es noch weit!“

Plötzlich war da ein Licht, das den Ritter umspielte, und Tsaekal sah deutlich den Schmuck, den der Marschall um den Hals trug. Neun Bernsteine waren mit dreizehn goldenen Ketten verbunden und in drei mal drei Reihen angeordnet, wobei der mittlere Stein immer ein wenig tiefer hing.

Dann verblasste der Traum und weitere Bilder stürmten auf Tsaekal ein.

  • Ein Zyklop schmiedet einen mehr als zwei Schritt langen und mit Runen besetzten Rondrakamm. Er kühlt ihn in seinem eigenen Blut.
  • Sechs Tiere, ein Eisbär, eine Löwin, eine Schlange, eine Wildsau, ein Wolf und ein Wal, kämpfen gegen sechs Elementare.
  • Der Marschall Gerbald von Ruckenau sitzt als Geist hoch zu Ross und deutet mit ausgestrecktem Arm auf die Ruinen von Pilkamm.
  • Der Wolf kämpft gegen ein Elementar der Luft.
  • Der Wolf wird von einem Dämonenwolf getötet.
  • Tsaekal und andere Nivesen arbeiten als Sklaven in einer Eismine.
  • Halman von Gareth tötet die gefesselten Sippenmitglieder von Tsaekal einen nach dem anderen und zum Schluß auch ihn selbst.
  • Ein Wolfskind wird von bornländischen Bauern gejagt, die ihn für einen Werwolf halten.
  • Das Ifirnsrudel unter Iloinen Schwanentochter kämpft im Eis gegen Nagrachs Wilde Jagd.
  • Tsaekal sieht sich zusammen mit den Lieska-Jaärna als willenlose Sklaven in einem Tal im Gebirge arbeiten.
  • Bornländische Leibeigene die fliehen und von ihrem Bronnjaren und seinen Gefährten über den Walsach in die Walberge verfolgt werden.
  • Geister im Grab eines Ritters und in einer Feste die nicht zur Ruhe kommen wollen.
  • Ein Hüter des Waldes vermählt eine junge Braut am Rande des Bornwaldes durch einen alten Pakt mit dem Wald.

All das träumte Tsaekal in einer Nacht im Eichenhain von Jekdisit.

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