Tageswerk in der Stadtwache

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Am nächsten Tag frühstücken wir im „Krächzenden Raben“ auf Rudis Kosten und hören uns seine Geschichten an. Er weist uns darauf hin, dass wir uns nicht mit den hohen Herren der Stadt, dem Baron oder den Gekreuzten Fingern anlegen sollen. Vielleicht steht die vermeintliche Schlangen-Tätowierung auch für den Aal. Dann gehen wir wieder auf unsere Patrouille und kommen schließlich auch an dem abgebrannten Haus vorbei.

An einem kleinen Flussschiff wird ein Mann von kräftigen tätowierten Männern angegriffen. Rudi kommt in aller Ruhe zur Hilfe und versucht die Situation zu klären. Einer der Angreifer behauptet, dass der Schiffer die Hafengebühr nicht bezahlt habe. Darauf fordert Rudi diesen auf, die Gebühr zu zahlen. Als wir erstaunt reagieren, versucht Rudi sofort uns dort wegzubewegen. Die Männer versuchen, den Schiffer zum Hafenmeister zu geleiten, aber die Angreifer lassen ihn nicht los.

Rudi erklärt mir, dass einer der Männer der „kleine Willi“ sei, der Sohn des Meisters der Stauergilde, und wir uns diesen Machenschaften nicht in den Weg stellen sollten. Anscheinend profitiert auch Rudi von diesen schmutzigen Geschäften. Langsam verliert einer der Muskelprotze die Geduld und legt sich mit Magnus an, der darauf besteht, dass der Schiffer das Geld an offizieller Stelle und nicht hier entrichtet. Nach einigem hin und her lässt Wilhelm “kleiner Willi” Decker den Mann los und der Schiffer bezahlt nun sehr verängstigt die Erpresser und flieht. Rudi ist sehr verärgert über unsere Reaktion, da der Gildenmeister zu mächtig für uns ist, da er im Stadtrat sitzt – er fürchtet, dass diese Zusammenhänge unsere Auffassungsgabe übersteigen, obwohl sie ganz selbstverständlich seien.

Etwas eingeschüchtert begeben wir uns zurück in die Kaserne und essen und trinken etwas. Seltsamerweise sitzen dort auch Altdorfer in ihren Uniformen. Ein Korporal Tilo Bärmarder erzählt sehr erfolgreich Geschichten über einen Kampfzirkel, der reges Interesse bei den Umstehenden weckt. Auch Magnus zeigt sich interessiert an dem jungen Mann, den er schließlich dann auch kennenlernt. Er erfährt, dass der Magnusturm nicht zu erobern war und dort noch die alten Jungfreud-Loyalisten aktiv sind.

Schließlich übt Johann mit mir lesen und schreiben, was sich als ziemlich kompliziert erweist. Fjell schleicht sich in der Nacht noch zum Shallya-Tempel, um das „gewonnene“ Geld beim Waisenhaus abzugeben.

Am nächsten Tag begeben sich Johann und Magnus zur Schreibstube und Fjell und ich laufen wieder zur Apotheke. Mir fällt auf, dass ein seltsames Paar die Apotheke zu beobachten scheint. Der Lehrling Etzel erschreckt sich furchtbar, als wir eintreten und Cordelia ist wieder sehr freundlich zu uns. Die beiden seltsamen Figuren auf dem Platz scheinen Hexenjäger zu sein. Cordelia erwartet Ida Vernt und Alexander Grün in der Stadt, zwei Personen, die in den Zauberkünsten bewandert sind und diese wohl nicht immer im Einklang mit dem Recht ausüben. Aber sie bräuchten Hilfe und Cordelia möchte sie ihnen gewähren.

Ich frage sie, ob wir uns um die beiden kümmern sollen und noch bevor sie uns sagen kann, dass wir das unauffällig tun sollten, stürmt Fjell schon nach draußen. Ich versuche noch, ihn aufzuhalten, aber er läuft direkt auf die beiden zu und bedeutet ihnen, sich zu verziehen. Als sie sich ein Stück wegbewegen, setzt Fjell nach und verjagt sie schließlich erfolgreich. Der Mann weiß sich deutlich auszudrücken.

Auch den anderen fällt eine verdächtige Person auf, der Mann aus der Gerichtsverhandlung beobachtet uns noch immer. Außerdem nimmt der kleine Pit wieder Kontakt zu Konstanze auf. Johann setzt ihn direkt auf den Mann an.

In der Schreibstube arbeiten sie sich bis zu dem zuständigen bebrillten Beamten namens Felix von Hohenhof vor, der sich als ebenso unwillig und gierig wie die anderen Stadtbewohner entpuppt. Nach Zahlung einer horrenden Gebühr erfährt Johann, dass Kristin Gebauer für einen Anton Malmfurt einen Stand neben Dietmar hatte. Malmfurt weiß aber leider kaum etwas über den Tag der Schlägerei.

In der Kantine treffen wir uns wieder. Fjell läuft zur Hauptfrau und legt ihr die Wachuniform auf den Tisch. Sie ist irritiert, erinnert sich dann aber den Bericht von Rudi über den Neuen, der seine Uniform nicht tragen will. Er bedeutet ihr, dass sich der Rock nicht mit seinem Ulric Glauben vereinbaren lässt. Obwohl sie seine Bedenken versteht, da sie selbst an Ulric glaubt, besteht sie darauf, dass er das Abzeichen trägt. Sie rät ihm, das Abzeichen wieder zu einem Symbol der Ehre zu machen, indem er selbst ehrenvoll handelt. Doch Fjell entgegnet ihr, dass er lieber in den Steinbruch möchte als seine Kameraden durch sein kompromissloses ehrenvolles Verhalten zu gefährden. Keiner ihrer Versuche, ihn umzustimmen, hat Erfolg und sie scheint es aufrichtig zu bedauern, ihn nicht überzeugen zu können.

Am Zollhaus wartet abends Rudi auf uns. Als er sieht, dass Fjell keinen Waffenrock trägt, droht er ihm mit dem Steinbruch. Auch unsere Vermittlungsversuche schlagen fehl. Rudi verlangt von uns, für ihn zu bürgen und ihn zu bezahlen, damit er eine Nacht ohne Abzeichen auf Patrouillieren gehen kann. Doch Fjell macht deutlich, dass er den Rock nicht tragen wird und wir nicht für ihn einstehen sollen. Er wendet sich um und läuft zur Hauptfrau Andrea von Pfeffer. Die lässt ihn auf seinen Wusch hin verhaften.

Rudi beginnt ungerührt die Wache, bis er uns auffordert, kurz auf ihn zu warten, während er in einer Taverne verschwindet. Da kommt ein Junge zu uns gelaufen und bittet uns um Hilfe. Er sagt, dass sein Vater Reikhart Pechling, Aalfischer aus Dunkelfeucht, verschwunden sei. Er hätte sich nur getraut, uns zu fragen, weil wir neu seien. Magnus erklärt ihm, dass wir ihm helfen, dass wir aber erst einmal unserem Vorgesetzten Bescheid geben müssen. Er erfährt, dass Rudi noch eine Stunde beschäftigt sein wird.

Wir folgen dem Jungen nach Dunkelfeucht. Wenige Leute sind unterwegs, nur eine kleine Gruppe zwielichtiger Gesellen mit Totschlägern lungern herum. Eugen führt uns zu einem Steg, an dem seine Familie lebt, und dann zu dem Angelplatz auf einem weiteren wackligen Steg. Alles liegt im Nebel und riecht faulig. Wir finden ein stark beschädigtes Ruderboot. Auch der Kai scheint beschädigt zu sein, es wirkt, als wäre der Stein geschmolzen und dann wieder ausgegossen worden.

Johann fragt Eugen, ob das schon immer so gewesen sei. Der hat so etwas aber noch nie gesehen. Da hören wir plötzlich ein Platschen. Johann entdeckt ein Boot, dessen letztes Drittel einfach abgebrochen zu sein scheint. Er holt das Boot auf den Steg und untersucht es. Es wirkt, als hätten riesige Pranken den Teil abgerissen. An einigen Stellen hat es kleine Löcher. Mir fällt ein saurer Geruch auf. Außerdem umgibt uns Verwesungsgeruch, dessen Ursprung auf der anderen Seite des Flusses sich Magnus einprägt. Dann gehen wir zurück zu dem sogenannten Katzenhaus, in dem Rudi immer noch beschäftigt ist.

Plötzlich winkt Irgendjemand Johann zu sich und verschwindet dann in einer Seitengasse. Johann ruft ihm nach und zieht sein Entermesser. Der Mann läuft weiter und winkt Johann hinter sich her. Plötzlich ist der Schrei eines Mädchens zu hören. Johann ruft uns und wir eilen zu ihm und folgen ihm. Als wir um die Ecke biegen, sehen wir nur noch, dass aus einem Mädchenkleid eine Unmenge an Ungeziefer herauskrabbelt. Johann behauptet, dass sich der Körper des Mädchens in diese Insekten verwandelt hat und dass es Hexerei gewesen sein muss.

Es stinkt widerlich. Magnus zertritt die Tiere und behauptet, dass verderbte Magie am Werk war. Nach einem Moment sind nur noch weiße Maden übrig, die wie drapiert wirken, sie sehen aus wie die Schlange, die von einer Hand gehalten werden. Sie verrotten auf der Stelle und hinterlassen einen ekelerregenden Geruch. Konstanze tritt angewidert auf dem Kleid herum.

Eingeschüchtert gehen wir zur Taverne zurück, wo Rudi schon auf uns wartet. Sofort werden wir zum „Krummen Hammer“ gerufen, wo eine Prügelei zwischen Altdorfern und der Stadtwache tobt. Rudi rät dazu, das Ende der Schlägerei abzuwarten und dann die am Boden Liegenden ins Gefängnis zu bringen. Johann zieht seinen Knüppel und versucht, unsere Leute ein bisschen gegen die Altdorfer zu unterstützen. Rudi haut die letzten Stehenden um und lässt dann Karren für den Transport in den Knast bringen. Dann holt Rudi aus den Beuteln der Umherliegenden Geld, das er zum Teil dem Wirt gibt und zum Teil selbst behält. Im Augenwinkel bemerkt Johann eine Frau, die kurz in die Wirtsstube hineinsieht.

 

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