12. Firun 1033 BF
Am Mittag unterhalten sich die Gefährten darüber, was sie als Nächstes tun sollten. Während der Diskussion bemerkt Erich in einer entfernten Gruppe von Reitern Ritter Gwinnling von Borkenquell, in Begleitung weiterer Vertrauter von Prinz Wendelmir.
Erich schleicht sich an die Gruppe heran und belauscht ihre Gespräche und erfährt, dass sie im Andrafaller Hirschen Quartier beziehen wollen und dass sie scheinbar auf der Suche nach jemandem sind. In der Taverne erfährt er noch weitere Details zu den Gesuchten, die sich angeblich in der Burg aufhalten sollen.
Rubinion, Larja und Flammbart machen sich derweil auf die Suche nach Varena und hören sich im Spielmann ein wenig um. Sie habe zwar für einen oder zwei Tage dort genächtigt und sich mit einer edlen Frau und einem Sumen unterhalten, sei aber am Vortag bereits wieder abgereist. Nach einer kurzen Beschreibung findet Rubinion heraus, dass es sich bei dem Sumen um Yehodan gehandelt haben muss.
In einer der umliegenden Schenken treffen sie auf Laisanna, die ihnen weitere Informationen zu Varena geben kann. Scheinbar zeigte Varena sich sehr wissbegierig und schien auf der Suche nach einer Bestimmung für sich zu sein und habe das Gefühl, irgendeine unbekannte Macht wachse in ihr.
Vor dem Abendessen tauschen alle ihre neu gewonnenen Erkenntnisse miteinander aus und beschließen, am nächsten Morgen Richtung Andraquell aufzubrechen. Anschließend teilt die Gruppe sich erneut auf. Erich, Flammbart und Rubinion begeben sich zum Spielmann, während Erich jemanden aus Wendelmirs Truppe namens Detter Krück entdeckt, der sie nicht sonderlich geschickt zu beschatten versucht.
Sie gehen in eine Seitengasse und Erich legt einen Hinterhalt. Als Detter um die Ecke biegt und sich umsieht, springt Erich auf ihn zu und versucht ihn festzusetzen. Nach längerem Gerangel, auf dass auch umlaufende Passanten aufmerksam werden, die zwischenzeitlich die Wachen rufen, können sie ihn in die Mangel nehmen und versuchen, ihn zur Rede zu stellen. Sie bekommen jedoch nichts aus ihm heraus.
Als die Wache eintrifft, können die drei Gefährten mit Mühe einen Grund hervorbringen, der einen möglichen Strafbestand darstellen könnte. Die Wache überlässt ihnen den mutmaßlichen Spion und nachdem sie ihn gefesselt haben, führen sie ihn zur Burg, wo er in den Kerker geworfen wird.
Wieder am Spielmann angekommen, gehen sie diesmal herein, um ihre Verabredung dort wahrzunehmen. Im Hinterzimmer werden sie von Dythlind Zornbold in Begleitung eines Söldners empfangen. Sie unterbreitet ihnen ein vages, doch sehr gut bezahltes Angebot, sich ihnen als Söldner auf Abruf im Umkreis von Andergast anzuschließen. Sie versichern, ihr am Folgetag nach Rücksprache mit den anderen mitzuteilen, ob sie das Angebot annehmen werden oder zunächst ablehnen müssten.
Larja ist derweil im Hirschen angekommen und nach einigen Lästereien des umstehenden Gefolges des Prinzen erhebt sich der Tulamide Asim und führt sie in einen der hinteren Räume. Dort trifft sie auf Baguslaus von Dunkelsprung und nach charmanter Begrüßung speisen sie festlich zusammen, während Larja versucht, das Gespräch auf Asmodeus zu lenken. Dunkelsprung geht zunächst nicht näher darauf ein und gibt sich lieber eindeutiger Anzüglichkeiten gegenüber Larja hin, die sichtlich errötet.
Anschließend kommen sie aber doch noch auf Asmodeus zu sprechen und Larja erzählt ihm ausgiebig von den Begegnungen mit Asmodeus. Dunkelsprung wirkt besorgt und berichtet ihr wiederum, dass er sich auch schon seit einer Weile mit der Suche nach Hinweisen zu Asmodeus beschäftigt und ihr ein paar Details zu seiner Vergangenheit verrät. Er geht davon aus, dass eines seiner Ziele die Akademie von Andergast sein wird, die er zutiefst hasst. Außerdem wurde wohl ein wertvolles Artefakt entwendet. Den restlichen Abend lassen die beiden dann in einem angemieteten Zimmer bei ein paar Glas Wein ausklingen, worauf eine leidenschaftliche Nacht folgt …
Auf der Burg kommt es nach der Freilassung von Detter zur Diskussion mit Ritter Gwinnling, der nicht gerade erfreut darüber ist, dass die Gruppe einen seiner Angestellten festgesetzt und abgeführt hat. Als Erich dem Ritter unterstellt, er habe seinen Angestellten auf sie angesetzt, wird dieser wütend und wirft die drei mit zornerfüllten Worten heraus.
13. Firun 1033 BF
Am Morgen frühstücken alle wieder gemeinsam auf der Burg zusammen und machen sich danach auf den Weg in den Hirschen, um erneut mit Baguslaus von Dunkelsprung zu sprechen. Nachdem Dunkelsprung sämtliche Maßnahmen getroffen hat, damit sie nicht ausspioniert werden können, tauschten sie nach anfänglichen Höflichkeiten Informationen über Asmodeus aus. Insbesondere die Artefakte, die in Zusammenhang mit Asmodeus Auftauchen stehen und alle mit Rohal-Schriftzeichen versehen sind, scheinen eine heiße Spur zu sein. Viele Details lassen die Vermutung zu, dass Asmodeus in irgendeiner Verbindung zum Erzdämonen Lolgramoth steht. Die Gruppe lässt nahezu alle Artefakte – bis auf den Dechiffrierring und die Chitin-Rüstung – bei Dunkelsprung zurück, damit er diese näher analysieren kann. Es könnte auch hilfreich sein, den Brautkranz wieder zurückzuerlangen, mit dem alles seinen Anfang nahm.
Während die Helden Richtung Norden aufbrechen wollen, hat Dunkelsprung vor, sich auf Burg Dragenstein eine Weile niederzulassen. Zuvor fertigt er ihnen jedoch noch eine Karte der Umgebung an und markiert darauf alle Positionen, an denen sie Kontakt mit Asmodeus hatten. Auffällig ist, dass im Zentrum dieser Orte Burg Dragenstein liegt und dass sie lediglich nördlich davon noch auf kein besonderes Artefakt gestoßen sind.
Sie lehnen noch das Angebot von Dythlind Zornbold ab, bevor sie kurz vor dem Mittagessen Andrafall verlassen und sich auf den Weg Richtung Andraquell machen. Am Abend kehren sie im Eichenhof ein und unterhalten sich dort noch mit Traviane, während sie ihr Abendessen einnehmen und die Nacht dort verbringen.
Bei Morgendämmerung geht es nach einem kurzen Frühstück weiter, während der Wind inzwischen deutlich kühler geworden ist und Erich damit rechnet, dass in den nächsten Tagen der erste Schnee fallen wird. Er lässt sich im Wald verschanzt ein wenig zurückfallen und sieht Ritter Gwinnling, der ihnen mit seiner Gefolgschaft auf der Fährte zu sein scheint. Unbemerkt eilt er wieder zu den anderen, um ihnen davon zu berichten.
Da sie im Moment jedoch nichts dagegen tun können, beschließen sie, ihren Weg auf der Straße fortzusetzen. Kurz vor Andraquell vernehmen sie Gesang von zauberhafter Schönheit und erkennen das Lied wieder, das Varena damals auf der Flöte gespielt hat und beschließen direkt, ihrer Stimme zu folgen.
Erich sieht sie als erster und stellt fest, dass irgendetwas nicht stimmt. Als er sie dort auf einem unbekannten Instrument spielen und singen sieht, fällt ihm auf, dass ihr Körper durchschimmernd erscheint, als wäre sie ein Geist. Er warnt seine Gefährten, bevor sie ihr vorsichtig entgegengehen, immer darauf bedacht, nicht in eine Falle zu tappen.
Als Rubinion sie auf Sichtweite namentlich anspricht, folgt von ihr keine Reaktion. Larja ist sich sicher, dass es sich um eine Illusion handelt. Als Erich sich daraufhin umsieht, stellt er fest, dass ein schneeweißes Einhorn sich auf sie zubewegt – Feyadan. Der Geist verschwindet und Feyadan projeziert den Anwesenden Bilder von Varena in ihre Köpfe, wie sie aus mehreren Stellen an ihrem Körper heftig blutet und sich anschließend ein Schatten über sie legt. Das Einhorn macht sich wieder davon.
Bei Einbruch der Dämmerung kommen die Helden schließlich in Andraquell an. Der Empfang wirkt nicht gerade freundlich. Dennoch gehen sie weiter ihrer Wege und schauen bei Ifirgund vorbei, die ihnen freudig Einlass gewährt. Dort erfahren sie, dass Varena vor zwei Tagen zu Besuch bei ihrer Mutter war, inzwischen aber wieder fort sei. Sie schien glücklich zu sein, da sie endlich ihre Bestimmung gefunden habe. Sie berichtet davon, dass die Leute im Dorf inzwischen noch mürrischer und sogar zornig und gewalttätig seien. In der letzten Zeit sind wohl einige Holzfäller und Jäger spurlos verschwunden und auch ein Säugling wurde entführt. Flammbart und Erich beschließen, sich später einmal dort umzusehen, wo das Kind verschwunden ist.
Als sie über weitere eigenartige Vorkommnisse sprechen, prüft Erich seinen Kompass, der unerwartet hin und her pendelt, bevor er starr in Richtung Nordwesten zeigt, die eindeutig nicht der korrekten Himmelsrichtung entspricht. Die merkwürdigen Ereignisse nahmen ihren Anfang wohl vor etwa zwei Wochen.
Nach einer kurzen Rast und einem kleinen Mahl führt Erich die anderen in der Dunkelheit gen Nordwesten durch die Wildnis. Sie marschieren die Nacht durch und der Weg wird mit der Zeit immer beschwerlicher. Als Larja doch zunehmend mit ihrer Müdigkeit und der Kälte zu kämpfen hat, schlagen sie doch früher als geplant ihr Nachtlager auf.
Während seiner Nachtwache sieht Flammbart einen Schatten um das Lagerfeuer herum huschen und greift sicherheitshalber nach seiner Axt. Kurze Zeit später sieht er eine unheimliche Kreatur: einen Schwarzen Löwen mit großen Schwingen und roten Augen. Mit diesen starrt er direkt Flammbart an, dem ein eiskalter Schauer über den Rücken läuft …