Das Vollmondfest – Teil 1

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02. Mai 2952 DZ – Ausgang Alte Waldstraße, Morgens

Die Zwerge wollen zurück nach Waldhall und wir belgleiten sie dorthin. Unterwegs reden wir mit Bofri, der uns anbietet, beim Neuaufbau der Alten Waldstraße mitzuwirken. Wir werden sein Angebot wahrscheinlich annehmen, zumindest immer mal zwischendurch, wenn es die anderen Verpflichtungen zulassen.

05. Mai 2952 DZ – Waldhall, Abends

Nach ein paar Tagen erreichen unbehelligt Waldhall. Hier herrscht inzwischen wieder mehr Leben, da die Marktteilnehmer zurückgekommen sind. Wir gehen zur Großen Halle, wo einige der Ältesten diskutieren, Iglund sitzt bei Ihnen.

Die Stimmung kommt uns recht angespannt vor. Als wir die Halle betreten, treffen wir Beranhild. Die fragt nach unserer Mission und ist erfreut, als wir ihr vom positiven Ausgang berichten können. Sie wiederum erzählt uns, dass Ingomer zum Tyrannenhügel reisen will, um etwas über Mogdred zu erfahren. Des weiteren will Iglund, obwohl es mitnichten seiner Position entspricht, immer mehr im Rat mitentscheiden und will wohl auch einige Geschäfte an sich reißen. Das gefällt nicht jedem hier.

Insgesamt herrscht eine merkwürdige Stimmung. Zu allem Überfluss belästigt uns auch noch Bungo, aber zum Glück nicht lange. Wir beraten uns noch kurz und gehen dann ins Bett.

06. Mai 2952 DZ – Waldhall, Morgens

Während wir frühstücken, tritt Ingomer an unseren Tisch. Wir reden mit ihm über seine Reise und über Iglund, ohne schlauer zu werden. Am Ende verabschiedet er sich.

Wir entscheiden, die nächsten Wochen sinnvoll zu nutzen. Wir planen, zum Erntefest nach Stanford zu reisen. Das Fest ist aber erst im September, so dass wir noch etwas Zeit haben. Wir helfen den Zwergen und packen bei den ersten Arbeiten für die Alte Waldstraße mit an, ein Lager an der Westfurt einrichten, wo Baumaterial und Lebensmittel gelagert werden können.

Damit verbringen wir den Sommer, nur unterbrochen zu einer Reise zum Östlichen Gasthaus, wo Ferdi ja einen kleinen Markt ausrichtet. Ich glaube, er war ganz zufrieden damit. Ingomer und Hunwald sehen wir dafür den ganzen Sommer nicht.

29.September 2952 DZ – Stanford

Nachdem wir uns von den Zwergen verabschiedet hatten, brachen wir nach Stanford auf. Das erreichen wir auch heute. Viel verändert hat sich hier seit unserem letzten Besuch nicht.

Es laufen aber schon einige Vorbereitungen für das Erntefest, dass auch Sichel- oder Vollmondfest heißt. Zwei Koppeln sind errichtet worden, in denen schon einige Tiere gehalten werden. Außerdem wird ein Podest errichtet, dessen Zweck sich uns noch nicht erschließt. Auch sind schon einige Besucher des Festes anwesend, es mögen zwischen 50 und 100 sein.

Als wir am Dorf eintreffen, werden wir von Ava und Hartwulf begrüßt. Die Begrüßung fällt immerhin etwas freundlicher aus als letztes Mal. Was zugegebenermaßen auch nicht schwierig ist. Auch Wiliferd ist anwesend, verabschiedet sich aber zusammen mit Ava nach kurzem Gespräch.

Hartwulf erzählt uns dagegen einiges, manches interessant, manches weniger. Er hat wieder düstere Vorahnungen und meint, dass ein düsterer Schatten über dem Fest liegt. Dass alles in bester Ordnung ist, glauben wir zwar auch nicht, aber so pessimistisch muss man es auch nicht sehen.

Aber er erzählt uns auch einiges über die Hintergründe des Erntefestes. Das findet jedes Jahr statt und jedes Mal an einem anderen Ort. Es gibt irgendwelche Wettkämpfe auf diesem Fest, welche, wissen wir noch nicht. Der Gewinner dieser Wettkämpfe bekommt ein mächtiges Artefakt, eine Sichel, die Äcker fruchtbarer macht und eine bessere Ernte verspricht. Gestiftet wurde es durch Beorn selbst. Welche Aufgaben erfüllt werden müssen, wird bald bekannt gegeben.

Wir verabschieden uns und gehen zum Langhaus, wo wir Gunhild treffen. Ihr ist es gut ergangen. Sie berichtet von zwei Sippenmitgliedern von Rathwic, Rathwulf und Cenric, die sich hier niedergelassen haben und Wiliferd helfen.

Abends beim Essen ist die Stimmung gelöst, Earendil und Ferdibrand singen und musizieren. Ich trinke lieber.

Auf dem Weg zur Nachtruhe treffen wir Wiliferd. Der erzählt uns von einer Gruppe Hügelmenschen, die im letzten Jahr hier durchgereist sind. Die waren zwar merkwürdig, haben aber keinen Ärger gemacht. Sie hielten sich einige Zeit am alten Turm auf und reisten dann per Boot weiter zur Händlerinsel. Hartwulf hat später behauptet, dass er gesehen hat, wie sich einer der Hügelmenschen in einen Geisterwolf verwandelt hat. Wiliferd glaubt es nicht, wir hingegen sind skeptisch, ob Hartwulf in diesem Fall nicht vielleicht recht hat…

Wir legen uns schlafen, teilen zur Sicherheit aber Wachen ein. Während Ferdibrands Wache fällt ihm wegen seiner guten Ohren etwas auf. In sehr weiter Entfernung hört er Wolfsgeheul und er hört aus Richtung des Turms ein piepsendes Wispern. Ansonsten verstreicht die Nacht ereignislos.

30. September 2952 DZ – Stanford, Morgens

Wir frühstücken ausgiebig und nutzen die Zeit, in dem wir beim Aufbau des Festes mithelfen. Nach dem Mittagessen beschließen wir, den Turm zu untersuchen. Es handelt sich um eine verfallene Ruine, von der außer den Außenmauern und dem Erdgeschoss nicht mehr viel intakt ist. Es hat einmal mehrere Stockwerke gegeben, ein Aufstieg ist allerdings nicht mehr möglich. Außen und innen haben sich schon einige Pflanzen ausgebreitet.

Earendil sucht nach Spuren, kann aber nur feststellen, dass drinnen schon länger niemand mehr war. Ich untersuche Wände und Böden aufs genauste und werde fündig. Außen am Turm schien es einmal einen Kellerabgang gegeben zu haben, der aber verschüttet und überwuchert ist. Zumindest gab es einmal ein Kellergeschoss. Aber auch drinnen finde ich etwas. In einer Ecke ist am Boden eine Steinplatte eingelassen, die ebenfalls von Gestrüpp überwuchert ist. Auf dieser kann man Symbole erkennen, die gleichen wie auf der Karte. Ferdibrand meint, dass es Symbole und Zeichen aus Umbar sind, was auch immer das bedeutet, nichts Gutes offensichtlich. Es gibt keinen Griff oder ähnliches, öffnen können wir die Platte nicht.

Earendil murmelt ein paar Worte auf Sindarin und legt eine Hand auf die Platte. Er sieht wenig entspannt aus und berichtet von ein paar Bilder, die er erkennen konnte, aber wenig konkretes beinhalten. Aber zumindest liegt eine dunkle Magie darauf.

Narvi ist das anscheinend ziemlich egal, er malt ein paar Runen in den Staub, nuschelt einige Worte in Khazad und die Platte öffnet sich. Ich vermute, er freut sich auf die Enge und Dunkelheit, die uns da unten sicherlich erwarten.

Hinter der Platte taucht ein enger, nach unten führender Gang auf. Narvi zwängt sich hinunter, wir anderen folgen wenig euphorisch. Unten stehen wir in einem größeren Gang, der in Teilen verschüttet, aber begehbar ist. Augenscheinlich ist das alles hier uralt und es riecht sehr muffig. Narvi geht voran, nach ein paar Metern zuckt er plötzlich zusammen. Er meint ein Männchen gesehen zu haben, 60 cm groß mit Spitzbart und Mütze, die Kleidung grün-braun-rot gefärbt. Wir leuchten so gut es geht alles aus, sehen aber nichts.

Wir gehen voran und finden nach und nach einige Räume, die aber alle leer sind. Wir folgen dem Gang und finden am Ende in einer Ecke eine weitere Platte mit Symbolen. Auch diese hat keinen sichtbaren Öffnungsmechanismus und auch diese öffnet Narvi mit seinen Zwergenkünsten.

Hinter der Platte geht eine Treppe weiter hinab. Es riecht hier noch schlimmer als bisher, extrem muffig und abgestanden. Im Schein der Laterne sieht Narvi wieder das Männchen.

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Peter

Über Peter

Spielt mit Unterbrechungen seit 35 Jahren Pen & Paper. Angefangen mit DSA, mit AD&D weitergemacht, einiges ausprobiert und momentan bei DER, WHF und D&D5 gelandet.

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