Der Himmelsturm II – Chimären

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Der Turm bestand aus unzähligen Etagen, die alle um die zentrale Treppe angelegt waren. Jede Etage bestand aus diversen Räumen, die alle von einem größeren Platz, ausgingen. Insgesamt kann man sich jede Etage als einen großen Palast vorstellen. Auffällig war auch, dass jedes Stockwerk einem Thema zugeordnet war. So gab es beispielsweise Werkstätte, Lustgärten, ja sogar ganze Wälder, aber dazu später mehr. Am Ende jeder Treppe, kurz bevor man die jeweilige Vorhalle betrat, waren fein ziselierte Wappen angebracht, die das jeweilige Thema oder die ehemalige dort ansässige Familie verkündeten. Je tiefer man die Treppe hinab stieg, umso breiter und dementsprechend auch größer wurden die Räumlichkeiten. Weiter oben im Turm befanden sich allen Anschein nach die Quartiere der herrschenden Familien.
Aus diversen Gründen werde ich euch nicht jeden einzelnen Raum beschreiben, einer davon ist einfach, dass wir heute nicht mehr sagen können, was wirklich geschehen ist und was der Phantasie eines Skalden entsprungen ist. Aber wie dem auch sei, alle Geschichtenerzähler sind sich einig, dass unsere Heldengruppe auf einige sehr interessante Räume getroffen sind. So gab es beispielsweise eine Etage, die in ewiger Dunkelheit getaucht war. An den Wänden, die alle aus Glas bestanden, konnte man aller Art seltsames Meeresgetier schwimmen sehen. Aber das war bei weitem nicht der seltsamste Raum. Am bemerkenswertestes war, ohne Zweifel, der Raum Ometheons:
In einer der oberen Etagen konnte man Zeuge der Mächtigkeit elfischer Magie werden. Einige sagen sogar, dass man das Wirken der Götter zu Gesicht kam. Aber was auch immer die Wahrheit sein mag, Fakt ist, dass das, was sich dort abspielt, und ja ich sage bewusst „abspielt“, denn wenn der Turm nicht dem Erdboden gleich gemacht worden ist, so spielt sich das, was ich euch gleich erzählen werde, dort immer noch ab:
Ein Elf, der den Namen Ometheon trägt, sitzt an seinem Schreibtisch und schreibt etwas nieder, während sich eine andere, unsichtbare, Elfe namens Pyrdonna, sich an ihn heranschleicht. Kurz bevor sie ihn erreicht, blickt Ometheon auf und fragt: „Pyrdonna, bist du das?“ Und sofort wird er von ihr niedergestochen. Mit seinen letzten Worten: „Auch du, Pyrdonna…?“, entschläft er dann schließlich.
Nun das Faszinierende ist aber, dass sich besagte Szene immer wieder aufs neue Wiederholt, ohne dass es eine Möglichkeit gibt, den Ausgang zu beeinflussen. Auch ist anzumerken, dass es sich bei den Beteiligten nicht um Illusionen handelt, sondern um Ometheon selbst, der ewig dazu verdammt ist, seinen Tod jeden Tag aufs Neue zu durchleben.

Aber zurück zur eigentlichen Geschichte:
Irgendwann beim Hinabsteigen treffen unsere Helden auf einen Spähtrupp der immer noch dort ansässigen Elfen. Aber anders als die Elfen Deres sind diese stets komplett in schwarzem Metall gehüllt und blicken finster aus pechschwarzen Augen, die nur aus einer einzigen Pupille zu bestehen scheinen. Als wenn das nicht schon genug wäre, so bedienen sie sich darüber hinaus dämonischer Magie. Alles in allem sind das wirklich boshafte Kreaturen.
Doch unsere Helden ließen sich nicht von ihrem befremdlichen Aussehen und ihren beschwichtigenden Worten ablenken und sie streckten sie nach einem kurzen Kampf nieder. Der Kampf war aber bei weitem nicht einfach, denn die abscheulichen schwarze Elfen riefen groteske Chimären, die ihnen als Kampfgefährte dienten. Von nun an, da fest stand, dass der Turm nach all den Jahrtausenden immer noch bewohnt war, wurde stets eine Vorhut losgeschickt, die den weiteren Weg erkunden sollte, ehe der Rest der Gruppe ihr folgte.

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