Eine neue Allianz

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Elaine brachte uns in einer Hütte unter, damit wir uns erholen konnten.  In einem Gespräch erfuhren wir, dass die Feen uns nicht so sehr als Menschen wahrnähmen, weil die Magie in uns nicht menschlich sei, sondern eine wilde Mischung aus verschiedenen Einflüssen.  Die Anschläge auf die menschlichen Religionsgemeinschaften seien nicht von den Feen, sondern mit menschlicher Magie verübt worden.

Erschöpft legten wir uns schließlich hin und schliefen, bis wir mitten in der Nacht von einem starken Magieausbruch geweckt wurden, dessen Ursprung Feuerwolf war. Er hatte die überschüssige Magie wieder von sich gegeben. Gut, dass wir in Irland waren und niemand Schaden nehmen würde. Offenbar konnte sich Leere in Magie verwandeln, wobei Abwärme entstand. Bedeutete das, dass Leere potenter war als Magie? Liam hatte sogar die Idee, dass Leere und Magie stofflich sein könnten.

Am nächsten Morgen schwebten wir mit der Steinplatte zurück zur Feenfestung. Physikalisch unerklärlich verschmolz diese mit einem der „Anlegestege“ und wir trafen auf Jorik, der uns direkt in einen Saal an eine Tafel führte, an der bereits Drifter, Chiara und Calvis saßen. Überrascht begrüßten wir die drei. Sie klärten uns über die rasanten Entwicklungen der letzten zwei Tage auf.

Ein neuer Papst war gewählt worden. Ein bisher relativ unbekannter erzkonservativer Exorzist aus der Schweiz namens Achatius, der die Bibel wörtlich nahm und Solidarität für eine Fehlentwicklung hielt sollte nun die katholische Kirche führen. Zu seiner Amtseinführung waren keine Geringeren als die drei Erzengel erschienen und hatten die Gläubigen verrückt gemacht. Offenbar eine Kampfansage an die magische Welt.

Die Ethra-Corporation hatte angekündigt, einen Impfstoff gegen die goldene Strahlung, die indirekt den Feen zugeordnet wurde, entwickelt zu haben, der in einem beschleunigten Verfahren zugelassen werden sollte. Einzig Japan beharrte auf dem regulären Zulassungsprozess. Es lag auf der Hand, dass die Ethra-Corporation, die nachweislich mit den Gelehrten kooperierte, wenn nicht sogar von ihnen kontrolliert wurde, auf diese Weise versuchte, alle Menschen mit Leere zu infizieren, um sie in ihren Machtbereich zu integrieren. Und alle Magie würden eliminiert. Ein weltverändernder Plan.

Außerdem hatte die NATO 50.000 Soldaten nach Irland geschickt, von denen etwa 5.000 nun unter Arthus Gewalt standen. Die übrigen waren aller Wahrscheinlichkeit nach nun tot. Obwohl die Feen kein Interesse daran zeigten, den Menschen zu schaden und sie im Gegenteil mit einigem Aufwand von Irland wegschafften, um sie vor der Magie zu schützen, unternahmen sie bei Angriffen offenbar keinerlei Mühen, Menschen zu verschonen.

Außerdem erfuhren wir, dass Chiara nur deshalb an allen möglichen Orten und mit allen möglichen Leuten zusammen gewesen war, weil die nicht eine Person war, sondern ein feeisches Drillingsgespann, das zu Spionagezwecken an verschiedenen Stellen tätig war und über eine Gedankenverbindung beständig miteinander im Austausch war. Der Ohrring konnte offenbar die menschliche Aura erschaffen.

Weiterhin teilte Jorik uns mit, dass in zwei weiteren Tagen der Hof erneut zusammentreten würde, um das Vorgehen gegen die Leere, die sich wohl rasant in der Welt ausbreitete, zu beraten. Wir würden daran beteiligt werden, wenn wir das wollten. Und wir wurden sogar aufgefordert, vertrauenswürdige Verbündete nach Irland zu holen, um eine neue Allianz im Kampf gegen die Leere zu schließen.

Wir reisten darauf über diverse von Liam geöffnete oder neu erschaffene Portale zu den erschreckend wenigen Verbündeten, die wir bisher gefunden hatten. Zunächst holten wir die verbliebenen Chelai aus New York, wobei wir nun endlich Cinus vollständig von der Leere befreien konnten. Ihn mussten wir in Ubasute in Japan unterbringen, wo Jun ihn zu unserer Erleichterung aufnahm. In Irland hätte die Magie ihm zu sehr geschadet. Jun stellt in Aussicht, etwa 50 weitere Menschen in ihrer Gemeinschaft aufnehmen zu können, die ja zu genau diesem Zweck vom Herren des Waldes geschaffen worden war.

Elara hatte sich noch nicht damit abgefunden, dass ihr Freund an die Kirche verloren war. Ich hatte auch meinen neuen Geist aus New York mitgenommen und ihn mithilfe der Energie oder Materie aus der Leere aus Cinus aktiviert. Nun wohnte auch noch ein drei Meter großer wunderschöner Drache aus buntem Glas in mir. Gleichzeitig hatte auch Puschel sich entwickelt und war größer und „älter“ geworden, er konnte nun sprechen.

Als Nächstes trafen wir in London Sibyl Whayne von den Unsterblichen in gewohnt luxuriösem Ambiente. Auch sie würde mit zwei weiteren Unsterblichen und dem entsprechenden Personal nach Irland kommen.

In Altantis trafen wir auf Ratatosk, die vergeblich versuchte, mit Sindri Kontakt aufzunehmen. Er hatte sich hinter einer massiven Wand mit einer silbernen Kuppel verschanzt. Ich flog mit den Kräften des Drachen los, um in die Festung  einzudringen. Aber es gelang mir nicht. Schließlich ließ uns Sindri aber doch entnervt auf unser stetiges Genörgel hin hinein und hörte sich an, was wir nun schon wieder von ihm wollten. Der arme Zwerg war immer hilfsbereit zu uns gewesen und wollte nur seine Ruhe und wir mussten ihm ständig auf die Nerven gehen. Er plante mit der Magie von Atlantis zu einem anderen Ort zu gehen. Wir vermuteten, dass er zu den anderen Zwergen wollte, die einst bereits in ein wahrscheinlich außerirdisches Exil gegangen waren. Die Magie den Feen oder Menschen zu überlassen, kam für ihn nicht infrage. Aber er bot uns an, Minerva aufzuspüren, wenn wir ihn dafür endlich in Ruhe ließen.

Nun stand noch die Schweiz auf unserer Liste abzuarbeitender Reiseziele. In Schloss Turelbach befand sich Ezra Michaels, der von Dr. Steiner festgenommen worden war, als er uns in die Träume des Jungen in Weltenburg gelassen hatte. Außerdem hatten wir uns vorgenommen, noch bei Yggdrasil nach dem Rechten zu sehen, wenn die Zeit dafür noch ausreichte. Was genau wir dort unternehmen wollten, war uns allerdings noch nicht klar.

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