Mein lieber Freund,
ich hatte ja bereits berichtet, dass wir einen Wassertroll als unser nächstes Ziel auserkoren hatten. Nun war es endlich so weit und ich muss sagen: Pläne sind schön und gut, aber…
Und wir hatten einen tollen Plan! Wirklich gut und bis ins Feinste ausgefeilt. So ein doofer Troll sollte damit doch kein Gegner sein… Doof… Wie das dann lief, dazu hier nun mehr.
Wir hatten uns einen guten Platz am Teufel gesucht. Zwischen zwei Stegen bot ein kleines Podest einen perfekten Ort für unsere ausgeklügelte Falle. Wir hatten alles geplant. Ein Netz mit Haken war vorbereitet, dass wir mit Öl tränken würden, in dem sich der Troll verfangen sollte. Das brennende Netz sollte dabei den Troll nicht fangen, aber ihn an der Regeneration hindern. Als Köder hatten wir ein Schaf. Dieses sollte, mit Haken und Öl präpariert, eine weitere, kleine Brandfalle darstellen (erzähl dies bitte nicht den Tierfreunden der Familie…). Als letzte Möglichkeit hatten wir auch noch Brandflaschen vorbereitet. Da sollte ja nix mehr schief gehen.
Als wir abends gegen 21:00 am Ort ankamen, war bereits nicht mehr viel los. Nur noch wenige Leute waren unterwegs. Leider hielt sich auch der Nebel in Grenzen. Als es dann ruhig war, haben wir gegen 23:00 die Falle und den Köder vorbereitet und waren passend um Mitternacht fertig.
Konrad bemerkte dann plötzlich den Aal an einem der Lagerhäuser. Er schien uns irgendwie gefolgt zu sein oder hat uns aufgespürt. Kurz danach landete etwas zwischen uns… echt eklig… Es waren tote Ratten, die in der Form des „Wandelnden Griffs“ um einen Stock gewickelt waren. Es gibt echt komisches Volk in Übersreik… Wir haben den Spieß direkt als zusätzlichen Köder definiert und zum Schaf geworfen.
Alanus bemerkte dann auch noch ein grünes Leuchten aus einem Gebäude in Speichelfeld. Es liefen auch einige Gestalten da rum… Aber das war in dieser Nacht nun mal nicht unser Thema.
Zwischen 02:00 und 03:00 nahm der Nebel dann stark zu und die Chancen auf das Trollopfer stiegen. Gegen 03:00 bemerkten wir irgendwas im Wasser, konnten aber den Troll erst nicht ausmachen. Ruben nahm auch etwas wie Schläge auf dem Holz wahr.
Nun wurde es echt eklig… Aus dem Rattenspieß kam etwas wie Würmer oder Schlangen raus, die auch noch leicht grün leuchteten. Die ca. 20cm großen Viecher wollten dann zum Schaf. Konrad versucht unseren Köder zu retten und trat nach den Viechern. Grüner Staub trat dabei aus. Eins der Viecher versuchte Konrad zu beißen, aber glücklicherweise erfolglos. Weitere wollten zum Schaf, dass nicht mehr richtig gut drauf war und etwas Panik bekam. Sie konnten zwar weggetreten werden, aber das Schaf hatte dabei grünen Staub abbekommen und war etwas außer Rand und Band und brauchte etwas, bis es wieder ruhiger wurde.
Die Zeit verstrich weiter. Einmal hörten Konrad und ich was im Wasser, aber wir konnte es nicht klar deuten und haben auch nichts ausmachen können. Der Nebel hüllte langsam alles ein und die Geräusche wurde dumpfer. Von der Stadt war nun nichts mehr zu hören. Mittlerweile war es nach 03:00 und die Müdigkeit nahm zu.
Gegen 04:00 kam dann doch Bewegung in die Sache. Etwas schlug auf dem Steg auf. In dem Moment konnten wir es noch nicht deuten. Die Geräusche wiederholten sich und plötzlich schlug etwas härter auf. Unser Schafköder wurde nun richtig unruhig. Die Geräusche passten da aber noch nicht zum Troll… Wir fanden dann eine Stange im Netz. Sollte diese Vieh doch so schlau… Als wir den Gedanken dachten, sprang etwas aus dem Wasser auf den Steg. Du kannst dir wohl denken, was das war. Richtig, der Troll und er war offensichtlich deutlich schlauer, als wir erwartet hatten und wollte den Köder wohl mit einer Stange ins Wasser ziehen.
Der plötzlich auftauchende Troll hatte Konrad doch ziemlich überrascht und so hat er den ersten Angriff voll abbekommen. Da Angriff mit etwas in der Art eines Ankers war sehr stark. Konrad hat es direkt umgehauen und echt kritisch erwischt.
Da nun alles direkt mal aus dem Ruder lief, nahm ich sofort eine Brandbombe und zündete sie an. Ruben und Alanus machten sich auch sofort bereit. Der Troll rannte dann zwar über das Netz, aber es war nicht stark genug und bremste ihn nur leicht.
Konrad konnte sich mit einem Heiltrank von Ruben wieder auf die Beine bringen. Derweil traf meine Brandbombe den Troll und setze ihn in Flammen, Grilltroll. Während Ruben zu Konrad eilte, konnte ich direkt eine zweite Flasche werfen und den Grilleffekt weiter anheizen. Daraufhin wollte sich der Troll seinerseits mit einem Angriff auf mich revanchieren, aber ich hatte tierisch Glück und konnte unglaublich behände ausweichen.
Das Feuer setzte dem Troll nun ordentlich zu. Ebenso weitere Treffer von mir und von Ruben durch sein magisches Geschoss. Alanus versuchte derweil, das Netz wieder nutzbar zu machen, da wir befürchteten, dass der Troll ins Wasser springen könnte.
Konrad hatte sich inzwischen berappelt und haute gleich einen tollen Treffer mit der Armbrust raus. Ich konnte dem nächsten Angriff nochmal ausweichen und meinerseits noch einen Treffer landen. Der nächste Angriff des Trolls auf Alanus verfehlte sein Ziel. Konrad aber nicht. Langsam schienen wir auf einem guten Weg zu sein.
Die Angriffe von mir und Ruben kamen direkt nacheinander. Das war dann zu viel für den Troll. Nach Rubens Treffer brach er zusammen. Damit er sich nicht regenerieren konnte, schnitt Alanus geistesgegenwärtig den Kopf ab.
Viel war nicht mehr zu gebrauchen, vielleicht noch 20% des ganzen Trolls. Aber das sollte ja reichen. Wir wollten ja kein Barbecue ausrichten, sondern ihn eher für Zutaten nutzen. Nachdem wir rausgeschnippelt hatten, was wir für unsere weiteren Pläne brauchten, bediente sich jeder noch selber. Ruben und ich nahmen ein paar Krallen und Zähne, Alanus eine Kralle. Den Kopf packten wir als Beweis für die Prämie ein, der Rest kam ins Wasser.
Langsam kam auch wieder etwas Leben in der Ecke auf, somit räumten wir schnell auf. Sollte ja nicht jeder mitbekommen, wofür wir das arme Schaf so missbraucht hatten.
Bleibt noch zu sagen, dass man doofe Trolle nicht unterschätzen sollte. Wir hatte echt Glück und das Ganze hätte echt übel ausgehen können. Ist es aber glücklicherweise nicht. Burn, Troll, burn!