Wenn Träume wahr werden

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Der zweite Trupp sollte bald eintreffen und Gunda motiviert noch einmal die Kämpfer aus Celduin. Die westliche Uferseite präparieren wir noch zusätzlich mit den schartigen Schwertern der toten Orks, damit sie nicht so leicht von der Brücke ans Ufer springen können. Außerdem sichern wir zusätzlich die Stege auf der östlichen Seite des Flusses, damit wir auch dort Bogenschützen stationieren können.

Gunda und Gerhild warten hinter dem Tor, Beoric steht mit seinen Leuten auf der westlichen Seite des Tores, Egil mit seinen Bogenschützen auf dem Steg, Gundi am Ufer neben den Stegen und ich stehe mit den restlichen Bogenschützen oben auf den Türmen der Brücke.

Als die zweite Vorhut mit ihrem Hügeltroll ankommt wird uns doch ein wenig bang. Er ist gute 3 ½ Meter groß und hat ein großes Schild und einen riesigen Hammer. Damit trommelt er noch einmal auf sein Schild, bevor er brüllend auf das Tor zu rennt. Die Barrikaden auf der Brücke haut er mit seinem Schild einfach zur Seite in den Fluss. Gundi und ich sind fast starr vor Angst und schmeißen uns auf den Boden. Gerhild und Gunda sind weniger beeindruckt und Gerhild trifft den Troll direkt ein erstes mal. Aber der Troll schlägt einfach mit seinem Hammer auf das Tor ein, als wäre nichts gewesen.

Und schon kommt auch ein erster Pfeilregen der Bilwisse auf uns zu, die ja auch noch da sind. Neben dem Troll sind sie fast in Vergessenheit geraten. Ein paar Pfeile treffen das Dorf und einige auch uns. Bei unseren Bogenschützen gibt es leider einen Totalausfall, wohl immer noch vor Schreck. Wir lassen das heiße Öl aus unseren „Pechnasen“ über den Troll gießen und dieser ist sichtlich irritiert, so dass er mit seinem zweiten Schlag das Tor zwar trifft aber wohl keinen weiteren Schaden am Tor anrichtet.

Wieder treffen uns diese verdammten Bilwisse mit ihren Pfeilen, aber endlichen treffen auch unsere Pfeile mal das Ziel und die ersten Orks sind tot. Der Troll wird merklich sauer und haut wie verrückt auf das Tor ein und es fliegen sogar einige Gesteinsbrocken aus der Mauer durch die Luft. Während der Troll weiter auf das Tor eindrischt, versuchen wir erfolgreich die Reihen der Bilwisse zu dezimieren, damit wenigstens dieser Pfeilhagel aufhört. Aber wenn der Troll noch so einen Treffer am Tor landet, sieht es nicht gut. Und leider kommt es genau so und mit einem weiteren gewaltigen Schlag seines Hammers fällt das Tor nach innen. Gunda, Gundi und Gerhild konnten zum Glück rechtzeitig an die Seite springen und greifen direkt den Troll an. Als er durch das Tor durchgebrochen ist, rennen die letzten verbliebenen Bilwisse davon.

Der Troll scheint es nun auf Gunda abgesehen zu haben und versucht gleich sie mit seinem Hammer zu treffen. Sie kann im letzten Augenblick ausweichen und der Hammer des Trolls trifft die Brücke und hinterlässt tiefe Dellen im Stein. Aber gleich beim nächsten Hammerschlag ist sie nicht mehr so glücklich und fliegt, vom Hammer gegen ihren Schild getroffen, förmlich durch die Luft. Der Kampf ist hart und immer wieder treffen wir alle den Troll, aber seine Haut scheint zu dick zu sein. Selbst Gundis Axt vermag es kaum hindurch zu dringen. Aber endlich gelingt es Gunda mit einem gezielten Stich ihres Schwertes den Troll so zu verwunden, dass er in sich zusammen sackt und liegen bleibt.

Die Erleichterung ist groß, aber leider nur von kurzer Dauer. Wir werden gleich in die Taverne gerufen. Dort liegt Beoric stark verwundet auf einem der Tische, genau wie in meinem Traum. Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit. Wir kümmern uns so gut es geht um Beoric und kümmern uns auch um unsere Wunden und die der anderen Kämpfer.

Während ich alles mögliche tue, um Beoric zu retten damit mein Traum genau das bleibt, nur ein böser Traum, helfen Gundi und Gerhild draußen das kaputte Tor zu reparieren, denn nach dem Kampf ist vor dem Kampf und das große Heer ist auf dem Weg zu uns. Den Rest des Tages versuchen wir zu schlafen und unsere Kräfte zu sammeln.

Und während ich wieder von Beoric träume, wie seine Leiche uns mit leuchtend grünen Augen anblickt, werden auch die anderen von Träumen heimgesucht, die erst voller Hoffnung sind nur um dieses Fünkchen Hoffnung dann jäh zu zerstören. Als wir aus diesen Träumen erwachen beschließen wir draußen nach dem Rechten zu sehen. Das Tor ist wieder fast in Ordnung und wird wohl zumindest wieder etwas Schutz bieten.

Amadisa ruft mich zu sich und ich folge ihr, während die anderen Richtung Wachturm gehen, wo die Dorfbewohner in der Ferne schon eine riesige Staubwolke sehen, die die Ankunft des großen Heeres für den Abend ankündigt, als ein großer Schwarm dieser vermaledeiten Blutkrähen über das Dorf fliegt und bestimmt versucht uns auszuspähen.

Zwischenzeitlich werden Gerhild, Gunda und Gundi darauf aufmerksam gemacht, dass sich auch aus Richtung Norden kommend etwas nähert. Etwa unsere ersehnte Unterstützung?

Nein, der Punkt der sich aus Richtung Norden nähert ist nur ein Rabe, der plötzlich von einem Pfeil aus dem Hinterhalt getroffen wird und zu Boden fällt. Genau so wie in Gundis Traum von dem sie uns vorhin, nach dem Aufwachen, erzählt hat. Der Rabe der erst Hoffnung auf Unterstützung macht und durch einen Pfeil zerstört wird.

Als der Rabe fällt, bemerken die beiden, dass er ein Stück Pergament aus seinen Krallen verloren hat und Gerhild versucht es aus dem Fluss zu fischen. Gunda und  Gundi ziehen sie gemeinsam aus dem Fluss. Aus den Gebüschen ringsum wird mit Pfeilen auf sie geschossen. Gundi kümmert sich um den Raben, der zu ihr spricht und sagt: „Bekämpft den Schatten mit Feuer oder Wasser. Ich erahne die Zukunft, also nehmt es als Warnung.“

Die anderen kommen zurück in die Taverne, wo Beoric soeben verstorben ist und während ich von meinem Traum letzte Nacht erzähle, fängt Beorics Körper plötzlich an zu sprechen und uns allen gefriert das Blut in den Adern. Seine Augen leuchten in dem uns bereits bekannten kränklichen grün. Auch die anderen Dorfbewohner sind schockiert und wir versuchen sie zu beruhigen. Während die Leiche weiter zu uns spricht und sich über unsere Bemühungen lustig macht, ihn zu stoppen und das wir ohnehin keine Hilfe zu erwarten hätten und nichts ihn aufhalten könne, schwindet uns merklich die Hoffnung.

Gundi wirft schnell eine Decke über den Kopf von Beorics Leiche und Gerhild sagt ihm ziemlich unmissverständlich was sie von ihm hält und das wir niemals aufgeben würden und das grüne Leuchten verschwindet als plötzlich ein eisiger Wind durch das Zimmer weht und wir die flüsternden Worte Ash´na´zar hören. Wir bemerken sofort, das der Galgenkönig seit unserer letzten Begegnung deutlich an Macht dazu gewonnen hat.

Und dann hören wir die Trommeln. Sie sind da. Der Stadtmeister schickt alle die nicht kämpfen können in Richtung Nordosten aus Celduin heraus. Dort sollten sie sicher sein, wenn wir es nicht schaffen das Dorf zu halten. Wir begeben uns auf den Turm und von dort schauen wir auf ein Meer von Orks, das sich auf die Brücke zubewegt.

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