1877, Deadwood, irgendwann nachts
Nachdem wir die Ghule und ihren Anführer in der Höhle hinter dem Felsspalt vernichtet hatten, trafen wir draußen auf Wild Bill. Seine untote Erscheinung schüchterte uns mächtig ein, denn wir hatten ja schon mit einigen Verdammten zu tun gehabt. Da wir friedlich blieben, blieb er es auch. Er schien seinen Manitu gut unter Kontrolle halten zu können, denn er sagte, dass er gegen den Ober-Manitu, der ihm diese untote Existenz beschert hatte, kämpfen will. Dafür sollen wir ihm seine Revolver aus der Mine besorgen. Mir scheint das ein Ritt auf einem wilden Mustang zu sein, aber vielleicht ist es das Risiko wert.
Aber erst einmal widmeten wir uns der Gruft von Richard Hurst. Obwohl Wakanda eine unnatürliche Kälte spürte stürmten die beiden Damen in die Gruft. Wir Männer wollten folgen, jedoch war die Treppe nach unten zu eng für uns drei und es entstand ein Gedränge. Sarah brachte in Erfahrung, dass Mister Hurst im Jahr 1876 in der Gründerzeit hier starb. Nachdem die beiden Frauen die Gruft verlassen hatten, legte ich einen Stein vor das untere Gittertor.
Da erschien ein Geist. Sarah und Armstrong stürmen sofort wieder runter in die Gruft und verletzten den Geist. Er verzog sich zurück in seinen Sarkophag, aber es erscheinen Tentakel mit Klauen aus den dunklen Ecken des Raumes, die Sarah verletzen. Das veranlasste die beiden zur Flucht. Sarahs Wunde war schnell von Wakanda geheilt und wir machten uns auf den Rückweg.
Im Viertel der Iren stolperten wir mal wieder über einen Leichenfresser. Ein Neger hatte einen Iren umgebracht und verspeiste ihn. Der Professor erschoss den Schwarzen und Armstrong und ich entsorgen die Leiche in der Ghulhöhle. Die Schuld wurde wieder mal auf die Kojoten geschoben. Nachdem wir uns gesäubert hatten, besuchten wir O’Malley. Die Indianerin brachte ihn auf den neuesten Stand. Schwester Sarah stand total neben sich und schien an ihrem Glauben zu zweifeln.
O’Malley berichtete uns von Nachtschrecken und Seelenfressern. Letztere schienen in der Gruft zu hausen und für Sarahs Zustand verantwortlich zu sein. Um die Katholikin bis zu ihrer Genesung ruhig zu stellen, füllte Armstrong die Nonne mit Schnaps ab. Der Professor schwieg, schaute zu und genoss die Szenerie wie üblich.
Am nächsten Morgen besuchte uns O’Malley beim Frühstück und überreichte mir eine Bibel der Explorers Society. Vielleicht brachte das den Professor dazu, ebenfalls der Legion des Zwielichts beizutreten. Wahrscheinlicher war jedoch, dass die versprochene Hilfe beim Kauf des Hauses den Ausschlag gab.
Und dann geschah das erste Mal seit unserer Ankunft in Deadwood etwas Gutes: Ronda kam mit dem Zug an. Doch auch für die anderen gab es etwas Gutes. O’Malley gab dem Professor eine Gatling-Pistole und verschiedene Elixiere, Sarah einen gepanzerten Mantel und allen Legionspferde zur freien Verfügung.
Nach kurzer Besprechung flog Wakanda wieder los, um die beiden heilen Tonflaschen mit den Geistern der Manitus darin und die zerstörte Flasche zu bergen. Als sie über Holyspringwater flog, fielen ihr viele Leute auf, die dort etwas im Boden suchten. Ob dies wohl die Griffin-Bande war? Zum Glück hatte sie außerhalb von Deadwood wieder Kontakt mit ihrem Schutzgeist.
Nachdem sie die Tonflaschen und Scherben eingesammelt hatte suchte sie den Schamanen, den sie in einer nahegelegenen Höhle fand. Aber Verlacht-die-Geister war in einem Kokon aus Energie gefangen. Ihr Schutzgeist verriet ihr, dass der Schamane in den ewigen Jagdgründen gefangen sei und er nichts ausrichten könne. Also machte die junge Schamanin sich auf den Rückflug und flog noch einmal über Holyspringwater.
Schwester Sarah ging zum Reverend und traf dort Mrs. Crowley. Die Mormonin teilte der Nonne mit, dass sie zum Christentum konvertieren wollte. Auch einige der anderen Mormonen wollten in diesem Drecksloch bleiben. So auch die Witwe Montelli. Der Rest, angeführt von Mister Sulbard, wollte zum Propheten nach SaltLakeCity reisen. Sarah regelte, dass der todkranke Reverend zu Swearengen in sein Freudenhaus gebracht werden sollte. So wird er wohl noch ein paar schöne Tage haben.
Zu eben jenem Al Swearengen in seinen Gem-Saloon begaben sich auch Armstrong und der Professor. Sie führten harte Verhandlungen über den Kauf des Hauses von Brom Garret. Obwohl der Hurenhausbesitzer von dem „Befall“ wie er es nannte wußte, wollte er den Kaufpreis nicht senken.
Ich ritt nochmal zur Garret-Mine und fand am Abhang, an dem Mr. Garret zu Tode gestürzt war, einen Manschettenknopf. Finden wir den Besitzer des Knopfes, finden wir vielleicht auch einen Zeugen des Unfalls. Aber vielleicht war es auch kein Unfall, denn, nachdem ich auch dort hochgeklettert war, war mir schleierhaft, was Garret dort oben zu suchen hatte.