Die Garret-Mine

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Nach der überraschenden Genesung von Professor Jones brach dieser unverzüglich auf, um der weiteren Fürsorge von Miss Brown zu entgehen. Beim Gang durch den Ort wurde er von verschiedenen Seiten in kurze Gespräche verwickelt und gab dann ein Telegramm mit der Bitte um weitere Mittel an seinen Vater auf. Alle schienen bereits von seinem Interesse an dem Haus von Mrs. Garret zu wissen.

An der Miene hörten derweil einige von uns unheimliche Schreie, die Sister Sarah als die Rufe der verdorbenen Seelen aus Geisterstein identifizierte. Wir ritten zu der Garret-Mine, als ich einen Indianer mit schwarz-weißer Bemalung im Gesicht auf einem Felsen sitzen sah. Doch Sarah schien den Mann nicht sehen zu können. Eine Sekunde später war der Mann verschwunden und ich konnte keine Spuren von ihm finden.

Die Garret-Mine lag in einem kleinen Talkessel. Eine verlassene Blockhütte und einige Gerätschaften zeugten noch vom Betrieb der Arbeiter. Im Fels zeichnete sich eine silbrige, leicht leuchtende Erzader ab. Das schien der berüchtigte Geisterstein zu sein. Am Rand des Bachbettes fand Twoday getrocknete Blutspuren. Plötzlich nahm Sarah ein metallenes Klackern aus der Mine wahr.

Währenddessen bahnte sich die erste subtile Krise zwischen Miss Brown und dem Professor an. Sie teilte ihm etwas angesäuert mit, dass sie beim Arzt eine Lehre beginnen wolle. Sophia zeigte ihm eine Zeichnung, auf der brennende Menschen in einer Höhle zu sehen waren. Auf einem anderen Bild war ein Mensch aus Metall zu sehen, der Blitze erzeugen konnte. Immer wieder deutete sie auf Prof. Deckard Jones. Auf einem dritten Bild hatte sie drei riesige Metall-Spinnen gezeichnet.

Im nächsten Augenblicklich stürzte der Professor aus dem Zimmer und eilte zum Mietstall. Rasch ritt er zu der Mine, in der das Treffen mit dem Orden der Santa Rosa stattfinden sollte. Irgendjemand schien ihm zu folgen.

An der Garret-Mine stürzte Sarah mit gezogener Schrotflinte plötzlich in den Tunnel. Ich war nicht begeistert von der Idee, aber es nutzte ja nichts, ich musste hinterher. Ich folgte ihr rasch mit gespanntem Bogen.

Sarah stieß im Stollen auf eine Wand aus Gestank. Dann fiel ihr Blick auf mehrere Menschen, die in Kokons eingesponnen am Boden des Ganges lagen und erbärmlich wimmerten. Ihre Bäuche wölbten sich besorgniserregend und die Luft war erfüllt von einem übermächtigen Fäulnisgeruch. Über ihr wurde ein spinnenartiges Wesen sichtbar. Statt Beine besaß es messerscharfe Klingen.

Sarah feuerte ohne zu zögern eine Ladung Schrot auf das Biest. Doch das schien diesem Wesen nicht viel auszumachen. Mehrere andere bewegten sich in rasantem Tempo auf uns zu. Twoday erreichte uns und feuerte ebenfalls auf ein Monster, das er förmlich zerschnetzelte. Ekelerregend Körperflüssigkeiten spritzten durch die Luft und besudelten alles um uns herum. Ich traf eins der Wesen mit einem Pfeil. Da platzte plötzlich der Bauch des am Boden liegenden Mannes und ein gepanzertes Spinnenwesen schälte sich aus dem Körper des Toten.

Die Angriffe auf uns erfolgten nun von allen Seiten. Immer mehr Biester kamen aus der Dunkelheit auf uns zu, um uns zu vernichten. Ihre Klingen schnitten durch unser Fleisch und schnitten brennende Wunden in unsere Körper. Ich wich zurück und schrie, worauf alle Spinnen sich urplötzlich zurückzogen.

Die Schüsse hörte der Professor auf seinem Ritt zu der Mine. Er entschloss sich, dem Geräusch zu folgen. Offenbar wurden die Schüsse in der Mine abgefeuert. Armstrong schrie: „Zurück! – Raus hier!“ Wieder war das Klackern zu hören.

Währenddessen drang der Professor zum Eingang der Höhle vor. Durch sein Zielfernrohr sah er einen Reiter, der ihn offenbar sofort bemerkte und sich entfernte. Sofort begab er sich erschrocken in Deckung, wo wir ihn sahen, als wir aus der Höhle stürmten. Er berichtete uns über seinen Verfolger. Armstrong warf die Laterne in die Höhle und wir rannten um unser Leben. Plötzlich spürte ich eine unheimliche Präsenz.

Nach kurzer Planlosigkeit ritten wir zurück nach Deadwood, um Dynamit zu besorgen. Als wir am Pferd von Jones Verfolger vorbeikamen, sahen wir, dass es eine klaffende Wunde an seiner Seite hatte. Das Tier wirkte untot. Es war kalt wie eine Leiche. In meinem Kopf schien sich eine Präsenz festgesetzt zu haben, die mit mir sprach. Ich musste diesen Geist unbedingt loswerden. Verzweifelt versuchte ich der Stimme davonzureiten. Hinter mir hörte ich den Professor schreien, der offenbar unglücklich vom Pferd gefallen war. Twoday holte mich ein und versuchte mich aufzuhalten; da sahen wir eine Horde Reiter entlang der Bahnlinie reiten. Twoday ritt zurück und ich verwandelte mich in einen Adler und flog zu den Cheyenne.

Armstrong verarztete Jones notdürftig. Sarah sah auf einem Berg einen Reiter. Dann ritten sie nach Deadwood und sammelten auf dem Weg mein Pferd und meine Sachen ein. Twoday versuchte vergeblich unserem Verfolger aufzulauern und folgte dann den anderen. Kurz vor Deadwood hörte Sarah tumultartigen Geräusche aus dem Irenviertel. Dort stieß sie auf einen kleinen Dämon, der in dem Moment in sich zusammenfiel, als sie ankam. Das Wesen erinnerte sie an die Organhaufen, die wir beim Pferdefresser gesehen haben. Auf dem Boden lag eine fürchterlich zugerichtete Leiche. Das Wesen hatte sie förmlich zerfetzt. Sarah schrie. Armstrong eilte herbei und mahnte sie zur Ruhe. Keiner sollte mitbekommen, was hier vor sich ging. Er warf den Toten über den Rücken seines Pferdes und brachte den Körper aus der Stadt heraus. Sarah berichtete Twoday von dem Organmonster. Sie schlug vor, O‘Malley zu informieren. Twoday machte sich auf die Suche nach ihm. Dabei kam er an einem ausgeweideten Pferd vorbei.

Als ich bei den Cheyenne ankam, sah ich, dass in unmittelbarer Nähe die Griffin-Bande lagerte. Der Häuptling pflegte offenbar Kontakt mit ihr. Vor dem Lager hörte ich wieder die Stimme. Dann sah ich Jonathan Able. Er war blass und ich sah ein Loch in seinem Kopf. Er sagte, ich sei mit ihm verbunden. Er könne mir helfen, Griffin zu besiegen. Dafür bräuchte er meine Hilfe. Er verlangte, dass ich Kontakt zu O‘Malley herstelle, was ich ihm zusagte.

Der Schamane der Cheyenne empfing mich freundlich. Er berichtete mir, dass der alte Schamane “Verlacht-die-Geister” aus den Black Hills auf dem Weg war, um die Geister von drei gefährliche Söhnen des Raben mit einem Begräbnisritual zu bannen. Dabei muss das Wesen sie überwältigt haben. Wir müssen sie unbedingt mit dem Ritual begraben! Er rät mir, Kontakt zu meinem Geist aufzunehmen und er will sich erkundigen, wo der Schamane zu finden ist. Er machte mir außerdem klar, dass sein Stamm mit Griffin zusammenarbeitete. Ich verabschiedetet mich in der Hoffnung, in ihm einen Verbündeten gefunden zu haben. Ich machte mich auf, an einer heiligen Stätte meinen Adler wiederzufinden.

In Deadwood wurden am nächsten Morgen mehrere zerfetzte Leichen gefunden. Die Stadt verfiel zunehmend in Angst. Reverend Smith berichtete, dass Jacob Emmet gesagt habe, dass er den Orden der Santa Rosa sucht, da er ein Mitglied sei.

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