71. Notiz Prof. Deckard Jones
Einst war meine größte Sorge, ob mein Assistent mir einen zu heißen oder zu kalten Kaffee serviert. Mittlerweile ist die Frage, bringt mich die Hitze oder eines dieser Wesen hier um und ich kann nur hoffen, es geht schnell.
Ort: Deadwood
Zeitpunkt: früher Morgen
Nach unseren traumatischen Erlebnissen in Holy Spring Water und diesem Gefühl im nichts verloren zu sein, erreichten wir schließlich Deadwood. Schwester Sarah blieb beim Tross und spendete Trost und warme Worte an die, die noch lebten.
Mein Vater sagte, ich würde in eine Stadt reisen, aber das, was ich hier vorfand, ist mehr ein Verschlag für verdreckten Pöbel als etwas Zivilisiertes. Nur 2 Hauptstraßen, 2 Flüsse und sowas wie ein Casino und Theater. Naja, mehr Luxus als jede Wüste bieten kann.
Mr. Armstrong in seiner britischen Manier flanierte zuerst zum Bahnhof, um den Schaffner über die Gegebenheiten zu informieren. Steven Fisher war sein Name und er wirkte mehr als überfordert mit dieser Nachricht. Stets bemüht im Rahmen seiner Fähigkeiten würde ich sagen.
Ein mir unbekanntes Gebäude war das Büro für Indianer Angelegenheiten, aber gut mitten im Indianerland gehören auch solche Dinge ins Bild.
Für Wakanda war dieses Städtchen mehr als befremdlich, für die Bewohner klangen ihre Geschichten wie die einer Irren, aber was sollen sie mit ihrem vernebelten, von Goldrausch verwirrten Hirn auch anders denken.
Nun denn, ich machte mich auf und wollte ein Telegramm in meine Heimat senden, leider war der Telegraf defekt und ich wurde nur vom Redakteur des Lokalen Käseblatts zugetextet.
Um eine geruhsame Nacht hatte sich Mr. Armstrong gekümmert, er hatte im Grand Central Hotel ein paar Zimmer für uns gebucht und gleich bezahlt, ein wahrer Gentleman.
Für Twoday war es doch wohl etwas zu neu und modern und er wollte im Stall bei den Tieren schlafen. Jedem so wie er mag. So kümmerte ich mich um die wichtigen Dinge, meine Finanzen. In der lokalen Bank fragte ich nach von meinem Vater hinterlegten Sicherheiten und den jeweiligen Kreditrahmen.
Twoday schien auch noch eine Nachricht an den lokalen Sheriff zu überbringen, ob er schon morgen weiter reitet? Vielleicht bleibt er auch noch ein paar Tage, seinen Schutz und seine Schießkünste könnten wir gut gebrauchen.
Der Sheriff betrieb auch zufällig den ansässigen Eisenwarenladen, so dass wir auch gleich unsere Munition wieder auffüllen konnten.
Beim abendlichen Bad im Hotel kam mir die Idee eines Durchlauferhitzers, beim Gespräch mit dem Hotelier erzählte mir dieser von einem Haus mit Werkstatt hier in der Stadt, das zum Verkauf stand und wo dieser bei den Verhandlungen helfen kann. Ich schaute es mir näher an, beim Blick durch meine Brille erkannte ich, das Haus wäre eine gute Investition, es scheint auch so als wenn sein Besitzer hier etwas vor den Augen der Normalsterblichen verbirgt.
Im Saloon fallen Schüsse, ein Wild Bill Hickock wurde erschossen. Mich wundert es, dass ich mir diesen Namen merken kann, wo Namen für mich doch sonst Seifenblasen in einem Dornbusch sind. Es scheint zumindest seit längerem mal wieder ein Mord zu sein.
Twoday bekam mit, wie der Schütze nachts mit einem Pferd aus der Stadt floh. Naja, ich wusste noch nicht, ob ich mir das merken sollte. Morgen trifft der Tross ein, das wird zeigen, wie es weitergeht.