Der Kult der goldenen Masken IV

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27. Firun 1033 BF

Am Abend des 27. Firun treffen sich alle (außer dem gefangen genommenen Erich) im Gasthaus Zum Ochsen und Einhorn, um die neuesten Erkenntnisse auszutauschen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Flammbart teilt die Informationen, die er über seinen Onkel Havel in den Archiven zusammentragen konnte. Unter den Dunkelsprungs gab es früher wohl einige Mitglieder in der Magierakademie in Andergast. Um 720 BF taucht zum ersten Mal der Name Baguslaus in den Archiven auf und um 750 BF gab es einen interessanten Bericht über einen nicht näher genannten Dunkelsprung, der aufgrund von Verbindungen zu einem Kult der Nehalenja inhaftiert wurde. In diesem Zusammenhang wurden ebenfalls goldene Masken erwähnt und mit dem Wissen von Larja und Rubinion scheint es sich bei Nehalenja um eine Göttin zu handeln, die vorwiegend von Hexern und Nekromanten verehrt wird.

Anschließend teilen sich die Gefährten in zwei Gruppen auf. Larja und Sarja begeben sich in die Akademie, während die anderen Hesione von Meranthis aufsuchen und um Rat fragen wollen. Auf dem noch gemeinsamen Weg bemerkt Flammbart, dass sie scheinbar beschattet werden. Sie beschließen, dem Verfolger eine Falle zu stellen, indem Trevor sich unbemerkt in einer Seitengasse verschanzt, um aus dem Hinterhalt agieren zu können.

Derweil findet Erich sich in einer Art unterirdischer Höhle oder Zelle wieder – an einem Bein angekettet und in klammer Kleidung vom feuchten Kellerboden. Durch das Fenster kann er jemanden mit goldener Maske und einem Tablett in der einen und einer Fackel in der anderen Hand erkennen. Der Maskierte schiebt einen Teller Suppe und ein Stück trockenes Brot durch das Gatter, welches Erich verschmäht. Während Erich versucht sich mit seinem verbleibenden Werkzeug von der Fessel zu befreien, hört er Schritte auf sich zukommen und stellt die Arbeiten sofort ein.

Ein sichtlich jüngerer und gepflegter Asmodeus in Menschengestalt betritt mit zwei Maskierten die Zelle und stellt Erich ruhig und höflich einige Fragen, deren eher scherzhaften Antworten Asmodeus nicht gerade zufriedenstellen. Dieser lässt Erich daraufhin wieder in der Zelle zurück, der sich nach kurzer Zeit wieder mit seiner eigenen Befreiung befasst. Nachdem er die Kette gelöst hat, wendet er all seine Kraft auf, um einzelne Metallstäbe im Fenster zu verbiegen und hoffentlich mit der Zeit brechen zu können.

Zurück in der Gasse gelingt es Trevor knapp, sich ausreichend zu verstecken. Eine kleine Gruppe von Leuten schlendert an der Gasse vorbei und Trevor versucht sich unbemerkt anzuheften. Darunter kann er eine Person mit Mantel und Kapuze ausmachen, die aus seiner Sicht verdächtig wirkt. Die anderen suchen sich eine weitere Seitengasse, um aus größeren Menschenansammlungen herauszukommen und den vermeintlichen Beschatter möglichst unauffällig zur Rede stellen zu können.

Der Plan gelingt, wenn auch eher unkonventionell. Trevor tritt den auffällig Erscheinenden beherzt in den Schlamm, während dieser in die Gasse lugt und einem Bettler zuflüstert. Anschließend packt er den, wie sich herausstellt, jungen Burschen und schleift ihn zu den anderen, die nach der Aktion wieder auf ihn zukommen, um ihn gemeinsam zur Rede zu stellen. Erst nach kurzer Rücksprache zwischen Sarja und dem Bettler und Androhung körperlicher Gewalt ist der Junge bereit, ihnen Rede und Antwort zu stehen.

Er stammelt vom „Weibel“, dem „langen Stiepen“ und der „Dergelfeld-Bande“, von denen er für ein paar Münzen den Auftrag bekommen habe, sie zu beschatten. Der Name ist den meisten noch ein Begriff, da sie diese damals geschnappt und der Stadtwache übergeben hatten.

Wenn die Behauptungen stimmen, müssen diese wohl inzwischen aus ihren Zellen geflohen sein. Nach der Auskunft lassen sie den Jungen laufen, der sich sichtlich erschrocken davonmacht. Anschließend machen die anderen sich wieder auf den geplanten Weg.

Rubinion, Trevor und Flammbart betreten das Rathaus und suchen dort das Gespräch mit Hesione. Auch in ihrem näheren Umfeld scheint sich die Seuche schon etwas verbreitet zu haben, wie sie direkt bei ihrer Ankunft erfahren. Sie sprechen mit ihr über die Rückkehr von Asmodeus, den Goldmaskierten und der Seuche, die irgendwie alle miteinander in Verbindung zu stehen scheinen. Der Schlüssel zu weiteren Informationen liegt wohl in den Katakomben, zu denen sie sich im Auftrag von Hesione oder offiziell der Krone zutritt verschaffen sollen. Ein Einstieg in die Tunnel soll über die Gaststätte Zum fetten Schinken möglich sein. Hesione kümmert sich in der Zwischenzeit um alle notwendigen Vorbereitungen.

Währenddessen gehen Larja und Sarja direkt zur hohen Spektabilität, um ihr Bericht zu erstatten. Diese wirkt trotz ihrer Krankheit sehr geschäftig, bittet die beiden aber freundlich herein und lauscht ihren Schilderungen von den Vorkommnissen im Roten Salamander. Sie bitten um ein Okulus oder ein ähnliches Artefakt, um die Magie des Kultes aufspüren und dadurch Erich finden und retten zu können.

Leider wurde die Aservatenkammer vor kurzem versiegelt, da es wohl Pläne hinsichtlich eines Überfalls auf die darin enthaltenen Artefakte und einen Putsch auf die Akademie geben soll. Zusätzlich gab es einen Angriff der Schlitzer auf den Praois-Priester Urichslaus von Andrafall, der getötet und dem anschließend die Augen herausgeschnitten wurden. Es gehen sogar Gerüchte herum, dass ein Attentat auf den König geplant sei. Sie beraten sich gemeinsam, wem sie derzeit überhaupt noch vertrauen und mit wem sie sich abstimmen können, um den ganzen Gerüchten und Vorfällen auf den Grund zu gehen. Außerdem verrät sie den beiden noch, dass Yolanthe Zornbold wohl unter anderem Namen an der Dunkeln Halle der Geister einige Künste gelernt hat.

Nachdem sie sich von der Spektabilität verabschiedet haben, läuft ihnen unverhofft Magister Morgentau auf der Treppe über den Weg und verwickelt die beiden in ein kurzes Gespräch. Die Spannung zwischen den Anwesenden ist hinter der gespielten Höflichkeit doch deutlich zu spüren. Zu guter Letzt werden Larja und Sarja noch von Gundeline abgefangen und mit einer üppigen Mahlzeit und neuem Klatsch und Tratsch versorgt. Bei Gundeline wieder zusammengekommen tauschen sich während des Essens alle knapp untereinander aus und besprechen die weiteren Pläne für die Erkundung der Katakomben unter der Stadt.

Erich befasst sich nach dem Verbiegen der Stangen damit, mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ein kleines Feuer zu entfachen. Anschließend ruft er laut „Feuer“ und tut so, als wäre er noch immer angekettet. Nach einer Weile kommen zwei Wachen und erkundigen sich danach, was denn los sei. Erich kann ihnen nicht glaubhaft vermitteln, dass die Schale mit dem Essen einfach so angefangen hat zu brennen. Dennoch holt der eine der beiden einen Eimer Wasser, um das Feuer zu löschen. Als dieser die Zelle betritt, springt Erich auf, entreißt ihm den Eimer und löscht damit die Fackel des anderen. Flink huscht er an beiden vorbei, bevor diese wissen, wie ihnen geschieht.

Im Fetten Schinken lassen die anderen sich von der Wirtin Andrine zu einem der Hinterzimmer führen, um sich ungestört unterhalten und ungefiltert alle Neuigkeiten austauschen zu können. Ein wenig später betritt Hesione den Raum und kommt recht schnell zum Punkt. Sie erhalten zu ihrem Auftrag einen Beutel mit Dukaten und eine Karte der unterirdischen Tunnel, zumindest soweit diese verzeichnet wurden. Zudem holt sie aus einem Beutel noch drei Umhänge heraus, die wohl mit einem Visibili-Zauber (jeweils drei Aufladungen) ausgestattet sind und fünf Unsichtbarkeitstränke für die Gruppe.

Außerhalb seiner Zelle versucht Erich sich so schnell wie möglich und verfolgt von den zum Alarm rufenden Wachen in den Tunneln zu orientieren und einen Fluchtweg ausfindig zu machen. Er läuft einen Gang Richtung Osten entlang, entdeckt zufällig auf dem Weg seine Habseligkeiten, schnappt sich im Vorbeilaufen kurz seinen Bogen und seinen Köcher und kann den Wachen anschließend unauffällig entwischen. Durch einen Ausgang in einem Hinterhof gelangt er letztlich wieder in die Freiheit.

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