Die Nacht des kopflosen Reiters II – Liebfelds Haus und noch mehr Rätsel

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1. Juni im Jahre des Herrn 1733  – zwischen Kronau und Waldenau, Abends

Ein langer und sehr harter Kampf zwischen dem kopflosen Reiter und seinem Pferd auf der einen und uns auf der anderen Seite entbrennt. Wir tragen schwere Wunden davon aber auch der Reiter ist nicht unsterblich. Nach einigen Treffern wird sein Höllenross durchscheinend und kurz darauf können wir ihn in die Flucht schlagen. Roland, Don Ignacio und ich sind vom Reiter getroffen worden und bei uns erscheint auch ein schwarzer Ring um den Hals. Sehr beunruhigend. Da es schon sehr spät ist und wir ohnehin mehr herausfinden müssen, um die schwarzen Ringe loszuwerden, beschließen wir und hier ein Nachtlager zu suchen.

Nördlich des Marktplatzes gelangen wir in eine Gasse, die „Brunnengasse“ heißt. Der Name kommt uns doch sehr bekannt vor. Hier wohnte doch der inzwischen Verstorbene vom Karren, dessen Bibel wir an uns genommen haben. In der Gasse passieren wir einige 3-stöckige Gebäude als ich aus einem Kohlenkeller ein Geräusch höre. Ich sperre die Kohlenklappe von außen ab, dann gehen wir zum Haupteingang, der aber verschlossen ist. Der Nebeneingang ist aber offen. Dort kommen wir in ein Treppenhaus. Wir bemerken, dass es das Haus der Liebfelds ist, also dass des Mannes Helmut Liebfeld vom Karren. Wieder höre ich ein Geräusch im Keller. Vorsichtig gehen wir mit Laternen hinunter. Wieder trägt ein Windhauch das Wort HEKATE zu uns.

Unten stehen wir in einem Flur mit mehreren Türen. Der Raum links von uns ist voller Kisten uns Fässer, ansonsten leer. Der Raum rechts ist ein voller Vorratsraum. Die Tür geradeaus führt zum Kohlenkeller. Auf den ersten Blick ist hier nichts. Durch die Kohlenklappe zieht Wind – waren das die Geräusche? Don Igancio geht trotzdem weiter hinein und sieht eine in der Ecke kauernde Gestalt. Er macht uns darauf aufmerksam, woraufhin Roland im Befehlston bellt: zeig dich! Dann sehen wir, dass es sich bei der Gestalt um ein verängstigtes, vielleicht 13- oder 14-jähriges Mädchen handelt. Roland, noch etwas im Dämonenwahn, zieht sein Schwert und will sie angreifen. Doch Don Ignacio fällt ihm in den Arm. Wir reden beruhigend auf Roland ein woraufhin er wütend den Raum verlässt.

Das Mädchen ist derweil ohnmächtig geworden. Sie sieht dem Mädchen aus der Kutsche, jene, die im Hexenlokal plötzlich verschwand, zum Verwechseln ähnlich. Karl untersucht sie schnell. Sie lebt und hat ein Muttermal am Hals, das das andere Mädchen nicht hatte. Auf der Schulter hat auch dieses Mädchen eine Tätowierung: einen Widderkopf. Das ist das Zeichen von Cernunnos, ein keltischer Gott der Fruchtbarkeit und der Natur.

Wir nehmen das Mädchen mit, ebenso wie einige der Lebensmittel und gehen dann in die oberen Stockwerke, um uns einen sicheren Schlafplatz zu suchen.

Als erstes gehen wir ganz nach oben. Dort finden wir drei Türen; eine ist verschlossen, die zweite führt ins Schlafzimmer der Liebfelds. Wir legen das Mädchen auf das Bett und Karl erklärt sich bereit, sie zu bewachen und zumindest etwas vom Kohlestaub zu befreien. Wir anderen drei durchsuchen dann das Haus, um in der Nacht keine unliebsame Überraschung zu erleben. Die dritte Tür hier oben führt auf den Dachboden, wo es außer Ratten aber nichts gibt. Danach öffnen wir die verschlossene Tür mit sanfter Gewalt. Hier wird es etwas merkwürdig. Es ist eindeutig ein Kinderzimmer mit zwei gleichen Betten für vielleicht 5-jährige Kinder. Es gibt Puppen, einen vollen Kleiderschrank und einen Spiegel. Aber auf allem liegt eine dicke Staubschicht – es war schon lange niemand mehr hier oben. Auf einem der Betten liegen, ebenfalls mit einer dicken Staubschickt bedeckt, drei Briefe, die wir öffnen.

Sie sind unterschrieben von einem Jakob Bingelheim und adressiert an Helmut Liebfeld. Jakob sendet ihm Hilfe, um die verschwundenen Töchter zu suchen. Dabei hat ein Diener einen gewissen Phillipp Brandt gefunden, der sich in einer Scheune versteckt hielt. Helmut Liebfeld hat Brandt wohl die Schuld gegeben und ihn geköpft und, wohl einem alten Brauch folgend, Kopf und Körper an getrennten Orten vergraben. Beide Orte sind angegeben. Das sind interessante Informationen über die wir auf jeden Fall mit Karl sprechen werden.

Zunächst aber durchsuchen wir das restliche Haus. In der Stube finden wir über dem Kamin hängend ein Richtschwert. Es ist perfekt gearbeitet mit einem Spruch darauf: “Wenn ich dieses Schwert tue aufheben so wünsche ich dem Sünder ewiges Leben in der Hölle.”

Wir zählen eins (Phillipp) und eins (Schwert) zusammen: der Spruch ist Programm. Unter dem Schwert ist eine Art Schrein aufgebaut mit Blumen und einem Bild mit zwei Mädchen. Darauf steht: in ewigem Gedenken an Elsa und Emma, 1717 – 1722. Wohl die Namen der verschwundenen Zwillinge.

Des Weiteren gibt es im Erdgeschoss noch eine Silberschmiede, wo wir fertige und unfertige Schmuckstücke sowie Rohsilber finden und mitnehmen. Mehr interessantes finden wir nicht, so dass wir Material suchen (Hämmer, Nägel und Holz), zu Karl gehen und dort unseren Schlafplatz verrammeln. Wir essen noch etwas, teilen dann Wachen ein und legen uns Schlafen.

Während Don Ignacios Wache hört er einige Geräusche von draußen. Ein Blick auf den Marktplatz lässt uns erschaudern. Dort läuft eine Meute von vier bis fünf Dutzend Untoten über den Marktplatz. Sie scheinen einer Kreatur zu folgen, die von Haus zu Haus springt und selbige zu durchsuchen scheint. Es könnte sich um einen Aasfresser handeln. In unsere Nähe bewegt sich aber niemand, so dass wir weiterschlafen.

Während meiner Wache schlägt plötzlich das Mädchen die Augen auf. Schnell wecke ich Karl. Sie ist ängstlich und aufgeregt, aber Karl schafft es, sie zu beruhigen. Irgendwann spricht sie. Sie erzählt, dass sie Lyra heißt und fragt nach ihrer Schwester Layla. „Ich muss sie finden. Der Kopflose will uns töten!“

Es wird verworrener. Vermutlich sind Emma und Elsa entführt worden und dann in Lyra und Layla umbenannt worden. Entführt haben sie eventuell Hexen, darauf deuten die Tätowierungen hin. Aber wie kommt Lyra in diesen gottverlassenen Ort? Und warum lebt sie noch? Und wo ist ihre Schwester hin? Und was hat das mit dem kopflosen Reiter zu tun von dem wir glauben, dass es Phillipp Brandt ist? Hatten er und seine Bande mit der Entführung zu tun?

Peter

Über Peter

Spielt mit Unterbrechungen seit 35 Jahren Pen & Paper. Angefangen mit DSA, mit AD&D weitergemacht, einiges ausprobiert und momentan bei DER, WHF und D&D5 gelandet.

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