16. Notiz Prof. Deckard Jones
Sollten sie mich Tot auffinden oder ich als verschollen gelten, bitte ich sie folgende Personen zu interviewen:
Twoday Montana -> Cowboy
Wakanda -> Indianer Mädchen
Sister Sarah -> Nonne
Armstrong-> Fotograf
17. Notiz Prof. Deckard Jones
Ort: Holyspringwater , nähe Deadwood
Zeitpunkt: früher Abend
Unsere Gruppe hat sich getrennt, langsam bezweifle ich dass meine Begleiter noch bei klarem Verstand sind. In unserer Situation haben wir nur zwei Möglichkeiten, hier sterben oder Zuflucht in Holyspringwater finden. Vielleicht hat ihnen die Sonne auch die letzte Hirnzellen verbrannt. Sie haben einen dermaßen großes Problem damit, sich einer Frau unterzuordnen das sie lieber den sichern Tod wählen. Und mit der Einstellung haben sie mehr mit den Mormonen gemeinsam als ihnen lieb ist.
Nun denn, so werden sie nur ein Randvermerk in irgendeiner Biografie bleiben. Nur Schwester Sarah scheint zu verstehen das wir nur diese Möglichkeit haben.
Wir erreichen den Ort Holyspringwater, alles Holzhäuser außer dem Kornspeicher. Es scheint hier würde noch Verstand herrschen, ein Kornspeicher der ein Feuer übersteht. Als wir uns nähern verschwinden die Frauen mit ihren Kindern im Haus, nur die Männer kommen auf die Straße. Hier herrscht wohl ein klassisches Rollenbild.
Mrs. Giles wird es wohl nicht ganz einfach haben. Ich schätze das wenn es nötig wird, ich mich als Sprachrohr anbieten sollte, nur zu Sicherheit. Während Mrs. Giles mit den Männern redet untersuche ich die Umgebung.
Mir fällt auf dass sie eine Glocke in ihrem Kirchturm haben, bei meinen Erlebnissen der letzten Tagen mit diesen Würmern scheint es mir schon fast so als würde mich diese Kirche verspotten. Wir bemühen uns leise zu sein und hier wird täglich zum Gottesdienst geläutet.
In der Nähe ist ein Wasserfall und ein kleiner Bach, mitten in der Wüste eine kleine Oase. Ein Kornspeicher und eine Wasserquelle, alles was wir benötigen um nicht die nächsten Tage drauf zu gehen.
Es ist nun wieder möglich Pläne zu schmieden, als jeden Tag nur auf eine Hiobsbotschaft nach der anderen zu reagieren. Vielleicht bekommen wir auch ein richtiges Bett. Ach es wäre ein Traum mal wieder auf Federn gebettet zu sein, als sich jeden Tag den Sand auf der Unterwäsche pulen zu müssen. Bei der Vorstellung ein warmes Bad zu nehmen gerate ich ins Schwärmen.
Als unser Tross die Stadtgrenze erreicht werden wir von dem Mormonen Jesaja Sulbard angesprochen. Mrs. Giles versucht ihnen zu erklären warum wir hier sind…. Der Blick der Männer wirkt so als würden sie mit einem Huhn reden. Ob sie wohl denken das die Dame an Hysterie leidet ?
Es wirkt so als müsste ich interagieren, Mrs. Giles braucht ein männliches Sprachrohr, meine Chance nach den ganzen Hitzköpfen hier logisch zu agieren und diesen Alptraum endlich zu beenden. Mit meinen klug gewählten Worten etabliere ich mich als Mann der Wissenschaft und männliche Autorität. Sie scheinen uns friedlich gesonnen zu schein.
Scheinbar hat hier der Reverend Jeremiah Puresoul das letzte Wort, also gehen wir dorthin, es wirkt im Dorf etwa so also wären wir 100 Jahre in die Vergangenheit gereist, Frauen die keine Widerworte geben und alles tun um ihren Männern das Leben zu versüßen.
Fußnote: Sollte meine Reise nach Deadwood nicht von Erfolg gekrönt sein und sollte mein Vater mich nicht weiter unterstützen, wäre hier eine gute Zuflucht. Als gebildeter Mann wäre ich der Einäugige unter den Blinden.
Mit dem Reverend vereinbaren wir das weitere Vorgehen, wir erlangen das Gastrecht und könnten zumindest vorerst ein paar Tage hier bleiben. Die Damen müssen in das Haus der Witwe Montelli und die Herren ins “Haus der ledigen Männer” von Jonathan Able. Nur verheiratete dürfen zusammen bleiben.
Man überreicht uns eine Art Gesetzbuch, sehr rudimentäre Regeln, naja man hätte auch bei den 10 Geboten bleiben können. Hier müssen wir unsere Waffen abgeben, keiner darf bewaffnet sein. Angesicht der Alternativen scheint es das kleinere Übel zu sein. Naja zum Glück sind die Mormonen nicht sehr mit der Chemie verbunden, so das ich meine Flasche mit Nitroglycerin mitnehmen kann.
Bei dem ganzen Getümmel ist eines doch merkwürdig, Mr. Chasen begrüßt einen Soldaten der sich vor Ort befindet, sie scheinen nicht überrascht zu sein den anderen zu sehen. Wenn man genau hinschaut ist bei den beiden auch eine gewisse Ähnlichkeit zu erkennen, evtl. sind es Brüder. Ich sollte das beobachten, aber im Moment bin ich zu erledigt.
Der Reverend weiß von den Angriffen auf die Indianer und untersucht diese, es scheint so als sei ihm sehr daran gelegen den Frieden zu bewahren. Ich frage nicht genauer nach, im Moment übermannt mich die Erschöpfung.
Mr. Able einer der Mormonen versucht mich auszufragen, er weiß eine ganze Menge, ich versuche mich dumm zu stellen, aber am Ende hat er selbst einige Informationen für uns. Er hat ein gutes Auge für Menschen und hat einige Leute unserer Gruppe wohl schon genauer beäugt. Vielleicht kann er uns später helfen, den ein oder anderen Ballast loszuwerden.
Ich stelle fest das ich ein Zimmer mit Mr. Emmet habe, naja es hätte mich schlimmer treffen können, aber im Haus der ledigen Männer gibt es nur Nieten zu ziehen. Es kehrt etwas Ruhe ein, und ich will mich etwas entspannen.
Ich gehe zur Quelle um mich zu waschen, ich sehe dort Schwester Sarah, auch sie scheint diesen Gedanken gehabt zu haben. Die Quelle ist glasklar und wenn ich genauer hinschaue scheint es auch “nur” Wasser zu sein. Ich gehe heim und lege mich hin. Ich brauche Schlaf.
Ich träume und höre die Stimme des Kartengebers, fast hätte ich das ganze vergessen können. Ich schnelle hoch und höre ein Schuss irgendwo in der Ferne.
Ich stehe auf und gehe hinunter, Mr. Able ist auch wach, er hat das selbe gehört. Er sitzt am Tisch und trinkt, ich gönne mir auch ein Glas. Die Tür öffnet sich einen Spalt und ein Gesicht schaut hindurch, Mr.Able spannt seinen Revolver…. Wie auch immer er ihn hierher bekommen hat. Im Dorf sind Banditen oder vielleicht die Griffinbande, aber wo und warum hier? Wenn sie hier sind, warum macht der Reverend nichts? Haben sie etwa die Indianer niedergestreckt?
Es scheint so als werde das Dorf überfallen, ich muss zu meiner Waffe, aber zuerst sollte ich alle wecken. Ich versuche mich zur Kirche zu schleichen, auf den Weg sehe ich Schwester Sarah, zum Glück ist sie schon wach. Ich schaffe es zum Glockenturm und läute, jetzt sollten sie alle wach werden.
Jetzt zu den Waffen, ich schleiche mich Richtung Schuppen, Schüsse fallen aus dem Dunkel, sie treffen einige der Dorfbewohner. Warum greift jemand das Dorf an? Es ist so sinnlos, hier gibt es nichts zu holen.
Auf dem Weg zum Schuppen höre ich Stimmen aus dem Gemeindehaus, ich hab das Gefühl, dort schlafen fremde Männer, ob sich hier wohl Leute der Griffinband aufhalten?
Ich nähere mich dem Schuppen, Mrs. Giles und Schwester Sarah scheinen sich dort ein Gefecht mit Banditen zu liefern, ich muss etwas tun. Ich habe nur eine Möglichkeit, einen Versuch, sollte das nicht klappen, feiert mich als Helden.
Ich öffne die Tür und werfe…. Treffer, auch wenn die Flasche zu klein war um das gesamte Gebäude platt zu machen, scheint es uns in eine bessere Position zu bringen.
Dann fliegt eine Dynamitstange auf mich zu…. 3…2..1…. ich atme ruhig durch, ich habe noch Zeit, die Zündschnur ist noch lang genug. Ich greife zu und werfe sie zurück….. Der Knall ist unerträglich Laut.
Ach Dad wohin hast du mich hier geschickt? Und wann ist dieses Chaos endlich vorbei. Weitere Schüsse fallen, es wird eine lange Nacht.