Arien, nun 108 Jahre auf Mittelerde, lebte den Großteil ihres Lebens in Thranduils Hallen. Hier lernte sie nicht nur Irime sowie eine Gesandte der Waldelben, Rodwen, sonder auch deren ehemaligen Leibwächter Noil kennen. Arien hatte eine gute Freundin, Galia, mit der sie viele Stunden des Bogenschiessens verbracht hatte. Diese war ihr auch eine große Stütze in der Zeit, als der Vater Ariens in den Kriegen verstarb. Arien bekam von ihm seine Harfe vererbt, die sie Zeit seines Lebens nicht anfassen durfte und auch ein bisschen wütend darüber war. Nun würde sie alles geben, um ihn noch einmal sehen zu können, dafür würde sie sogar Elylenn (goldener Klang) eintauschen.
Eigentlich wollte Arien immer eine Kriegerin werden und übte verbissen die Kunst des Bogenschiessens, aber nach dem Tod ihres Vaters wandte sie sich hiervon ab und versuchte, mehr über ihren Vater und dessen Leben zu erfahren. Nicht nur war er ein großer Musiker, sondern er hatte viele Völker gesehen, viele Orte bereist und so manches Geheimnis erfahren. Zwar kannte sie keines davon, aber er hatte von allen Vätern immer schon die besten Geschichten erzählt. Während andere immer nur von den Noldor und Sindar berichteten, jaja, es gibt wunderschöne Geschichten, berichtete ihr Vater gern von seinen Reisen durch Gebiete mit gefährlichen Wesen und tragischen Geschichten der Menschen. Andere fanden das eigenartig, und auch Arien hatte immer mehr fasziniert als überzeugt zugehört, aber nach seinem Tod packte auch sie die Lust, dies alles zu erfahren, auf seinen Fußspuren zu wandeln.
Daher kam es ihr recht, dass sie immer mal wieder gebeten wurde, kleinere Aufträge außerhalb des Waldlandreiches zu erfüllen, und so erweiterte Arien Schritt für Schritt ihren Horizont und lernte die Menschen, die Zwerge, die Hobbits kennen und auch andere Verwandte, wie z.B. den Flosselb Orophin, der ihr mittlerweile sehr ans Herz gewachsen war. Immer neue Lieder und Geschichten lernte sie auch, und obwohl ihre Stimme die Geschichten der Elben am besten interpretieren konnte, nahm sie doch im Stillen mehr Anteil an den dramatischen Geschichten der Menschen, am emotionalen Schlachtengesang der Zwerge und besonders an den düsteren und etwas schaurigen Geschichten aus dem Düsterwald, auch wenn sie das nicht zugeben würde.
So war sie denn nun auch unterwegs auf einer Mission für die elbischen Hallen, ein Auftrag führte sie in den Erebor, und war nun auf dem Weg zu einer Mission für sich selbst. Die Teilnahme an der Drachenzeit nahm sie geistig schon seit Wochen ein. Viele Spielleute aus allen Regionen Mittelerdes würden da sein und ihre Geschichten zum Besten geben und allerhand Neuigkeiten mitbringen. Arien konnte es kaum erwarten, Neues zu hören und die großen Heldentaten der Menschen besungen zu hören, die trotz ihrer Kurzlebigkeit, die soviel zu verlieren hatten, doch oft den Elben an Mut und Tatkraft gar nicht nachstanden.
So vor sich hindenkend merkte Arien nicht, wie sich einige Orks im Wald darauf vorbereiteten, sie anzugreifen und nur ein wenig Glück war es zu verdanken, dass sie nicht von einem dieser unfreundlichen Wesen mit einem Pfeil durchbohrt wurde, sondern zurückschlagen konnte und hierbei dankenswerterweise von Folkmarr und Rorin unterstützt wurde. Vermutlich wäre sie auch allein fertig geworden mit den böswilligen Kreaturen, aber dann wäre ihr die Reisebegleitung entgangen, und die vielen Geschichten, welche die beiden zu erzählen wussten. Etwas abgelenkt hatte sie sich schließlich aber doch daran erinnert, dass auch im Erebor die Rede von Orkangriffen war, und sogar zwei Gesandte verschollen waren….. ein bisschen Besorgnis machte sich breit, aber nicht lange, denn das Lied der Zwerge im Drachenkopf brachte ein Glücksgefühl darüber, wie schön das Leben für alle Lebewesen sein und wie viel Lebensfreude ein Abend unter Freunden mit einem fröhlichen Lied bringen kann.