Der Wahnsinn von Gotheim

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Mein lieber Freund,

„Ich habe da von einem einfachen Job gehört.“, hast du gesagt.
„Da lässt sich schnelles Geld verdienen.“, hast du gesagt.
„Da kannst du mal das Kämpfen sein lassen und einfach Kundschafter sein.“, hast du gesagt.

Hat nicht geklappt. Die Ohren würde ich dir lang und länger ziehen, wenn ich dich hier vor mir hätte! Aber irgendwie muss ich auch danke sagen. Habe da ein paar feine Jungs kennengelernt. Da du ja immer Freund eines ordentlichen Kampfes warst, möchte ich dir davon nun etwas berichten.

Wir haben es hier mit einer üblen Kreatur zu tun bekommen. Einem Grinderlak. Ich werde sie im Folgenden nur noch als blödes Vieh bezeichnen.

Nach der Ankunft im Dorf Gotheim mussten wir zwar schon Einiges überstehen, aber der Kampf war schon ordentlich. Wir hatten versucht, dem blöden Vieh was von seiner Macht zu nehmen, indem wir einen Steinkreis zerstören wollten. Wir gehen davon aus, dass seine Macht mit dem Steinkreis in einem Zusammenhang stand. Gesehen hatten wir das blöde Vieh ja aus der Entfernung schon, aber als wir am Steinkreis waren, wurde es ernst. Das blöde Vieh stieß direkt auf uns herab. Allein seine Nähe jagte uns Schauer über den Rücken und verbreitete Entsetzen.

Leider war es für einen der Gruppe, Konrad, etwas viel und er wurde demoralisiert. Wir anderen hatten wohl einfach Glück. Ruben hat das blöde Vieh dann direkt mit seiner Schleuder attackiert. Ich war beeindruckt, wie viel Saft da dann doch hinter steckt, aber die Entfernung war noch etwas zu groß. Konrad hatte mehr Glück, er hat direkt mit seiner Armbrust getroffen. Aber dieser erste Treffer zeigte uns auch, dass das blöde Vieh ein echt harter Brocken wird. Ich denke, trotz des ordentlichen Treffers hat es sich mal grad einen Zeh verstaucht.

Ich habe daraufhin meinen Bogen genommen und war optimistisch, dass ich was bewirken kann. Das Problem war aber, dass stattdessen das blöde Vieh mich mit einem Treffer fast in die ewigen Jagdgründe befördert hätte. Es hat mir brutal den rechten Arm aufgeschnitten und mich niedergestreckt. Der Vierte in unserer Runde, Alanus, hat sich durch das kleine Gemetzel erst mal nicht beirren lassen und weiter versucht, den zentralen Stein im Steinkreis (leuchtete auch komisch… also der Stein) umzustoßen. Während dessen hat Konrad das blöde Vieh mit seinem Streithammer wieder ordentlich erwischt. Ruben kam mir dann zur Hilfe und hat die Blutung gestillt und mich mit einem Heiltrank wieder auf die Beine gebracht. Ich war da doch schon mächtig sauer.

Das blöde Vieh hat dann Konrad angegriffen und ihm auch ordentlich einen verplättet. Das ekelhafteste an dem blöden Vieh waren echt die ganzen verschiedenen Angriffsarten. Ruben hat es dann nämlich sehr fies erwischt. Er wurde gezüngelt und gefesselt. Und das war nicht schön. Konrad legte sich dann aber weiter ins Zeug und hat dem blöden Vieh wieder einen verpasst, Respekt. Er hat das Vieh völlig aus dem Konzept gebracht und es musste sich dann erst mal wieder sammeln.

Das habe ich genutzt, um mich in eine gute Schussposition zu bringen und, nach dem Genuss eines Heiltranks, dem blöden Vieh einen schönen Pfeil in den Körper zu nageln. Auch Alanus und Ruben, der sich von der Zunge befreien konnte, konnten ihre Angriffe gut durchbringen. Leider war das blöde Vieh immer noch ganz heftig drauf und hat Alanus mit einer Klaue erwischt. Er hatte Glück im Unglück und wurde nur mit einem gebrochenen Arm niedergestreckt. Manch anderer hätte da wahrscheinlich das Zeitliche gesegnet.

Und als ob das nicht schon genug war, hat es dann Konrad mit der Zunge erwischt und ihn mit verdrehtem Knöchel niedergestreckt. Sah nicht so ganz gut aus in dem Moment. Ich konnte dann mit dem Bogen noch einen ganz ordentlichen Treffer setzen. Ruben half dann Konrad auf die Beine und gab ihm einen Heiltrank. Ich glaube, es war eher ein Zaubertrank, denn direkt danach nahm Konrad seine Armbrust und hat das blöde Vieh glatt umgenietet. Wahnsinn.

Das Blut des blöden Viehs spritzte überall hin und hat auch Konrad und Ruben erwischt. Doof war, dass das Zeug ätzend wirkte. Ruben konnte Alanus trotzdem schnell stabilisieren und die beiden haben dann direkt die leuchtende Stele umgeworfen. Da war es auch vorbei mit dem Leuchtspektakel. Ruben hat uns dann erst mal alle wieder etwas zusammengeflickt.

Was etwas merkwürdig und beängstigend war, ist, dass Ruben weitere von den Steinkreisen in einer Vision gesehen hat. Auch welche in der Nähe eines Gebirges aus grauem Stein. Er meinte, er habe das Gefühl, dass die Magie zurückkehrt. Kann ich jetzt nicht so beurteilen, ist ja nicht mein Steckenpferd.

Auf jeden Fall kann ich dir irgendwann auch was von dem blöden Vieh zeigen. Haben uns ordentlich bedient, Zähne, Krallen, Hörner. Der Rest vom blöden Vieh hat sich dann aber aufgelöst.

In den nächsten zwei Tagen in Gotheim haben wir dann noch den Leuten geholfen wo es notwendig war und das war an allen Ecken und Enden. Man merkte auch schnell, dass der Wahnsinn wieder nachließ.

Wir haben im Ort dann auch noch mit diesem Thulgrim, den die anderen schon kannten, gesprochen. Er hat wohl irgendwelche Schulden beglichen. Was mich beeindruckt hat, ist, dass er dem Wahnsinn entgehen konnte und anscheinend gekämpft hat wie ein Großer. Er erzählte auch, dass er noch einige Steinkreise kennt und meinte, dass man die besser zerstören solle. Wenn die so blöde Viecher anziehen, kann ich den Rat verstehen. Seiner Meinung nach, waren die Kreise auch schon mal aktiv und haben Viehzeug angezogen oder so. Na ja, ich kann ihn nicht einschätzen, das müssen die anderen. Er hat sich auf jeden Fall ordentlich bei der Hilfe für die Bewohner ins Zeug gelegt.

Der Bürgermeister hat uns dann noch um eine Nachricht an den Sigmartempel gebeten und uns einen Brief für die Poststation mitgegeben. Hoffentlich geht das nicht wieder schief.

Wir haben auch erfahren, dass vor uns ein Mann namens Brunold und eine Ida Vernt im Ort waren und sich nach dem Steinkreis erkundigt haben. Anscheinend waren die unterwegs, um auch andere Kreise zu prüfen. Fand ich schon etwas komisch.

Frau Malone hat uns noch von ihrer Tochter Maria erzählt. Für mich war das schwer nachzuvollziehen, aber die Anderen kannten die wohl. Konrad meinte etwas von einer Vampirin, die sie in Übersreik getroffen haben. Es scheint so, also ob diese damals mit einer Gruppe fort ist, in der sich auch ein Bretone Namens Clermont-Brissac befunden haben soll. Für die anderen war auch das eine spannende Info. Mir fehlen dazu doch einige Hintergründe.

Auf jeden Fall waren uns die Bürger recht dankbar, als wir uns wieder auf den Weg gemacht haben. Ich hoffe, es war wegen der Hilfe und nicht, weil wir wieder weg waren.

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