Das Ende der Knechtschaft

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Rubens Tagebuch – Kapitel 2 – 23. Mai 2512 i.K.

Ich hoffe ich kann später noch lesen was ich hier schreibe. Meine Hände zittern noch immer, wenn ich an den Grinderlak denke. Niemals hätte ich gedacht mich jemals Auge um Auge mit so einem Ungetüm wieder zu finden. Und noch nie habe ich mich so hilflos gefühlt. Umso mehr reift mein Entschluss nach unserer Rückkehr Meister Engel aufzusuchen und ihn zu bitten mich zu prüfen. Ich bin bereit ein vollwertiger Zauberer zu werden, ich weiß es. Die Magie ist der Schlüssel um stark genug zu sein um es mit solchen Kreaturen aufzunehmen.

Beinahe hätte ich bei dem ganzen Chaos der letzten Tage vergessen, das mein Geburtstag ist. Ich bin jetzt 18 Jahre alt! Kaum zu glauben. Wenn ich zu Hause in Stumpen geblieben wäre, dann würde meine Mutter mich fragen, wann ich denn endlich eine Familie gründen würde. Daran möchte ich noch gar nicht denken. Es gibt noch so viel zu erleben.

Wir erreichten Übersreik und sofort fiel uns auf, das hier einiges im Busch war. Die Leute waren aufgeregt und schwatzten. Scheinbar steht ein neuer großer Markttag bevor und auch die Gaukler sollen wieder in die Stadt kommen. Ich weiß ja nicht, aber irgendwie kann ich mich darauf nicht freuen… Aber im Zinnsporn sollen auch Arenakämpfe stattfinden. Warum guckt man sich so was an? Leute die versuchen sich umzubringen? Nee, das hört sich komisch an.

Konrad und Alanus bekommen sogar noch mit, das es eine aufregende Theatervorstellung im Variete geben soll. “Die Tragödie des Oswald” über den Tod von Constant Drachenfels. Wirklich? Lachen die Götter grade über uns? Das kann doch alles kein Zufall mehr sein!

Mehr oder weniger ratlos machen wir uns auf den Weg zum Brückenhaus, um Rückmeldung zu geben und den Brief zu übergeben, den uns der Bürgermeister aus Gotheim mitgegeben hat. Vor dem Gasthaus sind viele Kutschen und aufgeregte Kutscher zu sehen. Scheinbar hat es in der letzten Zeit viele Überfälle von Banditen gegeben. Es sind sogar neue Kutscher gesucht, weil mehrere die Arbeit niedergelegt haben.

Alanus gibt dem Postmeister den Brief und kassiert seine Belohnung, dann winkt uns der Wirt Gunther Abend  zu sich. Während wir essen erzählt der Wirt von der Notlage der Kutscher. Es werden Wachleute gesucht, welche die Kutschen beschützen. Wir haben noch Dinge zu erledigen, aber wollen es uns überlegen. Auch wenn Kruger aus irgendwelchen Gründen nicht so ganz glücklich aussieht.

Der Wirt meint auch noch, das wir im “Roten Mond” mal bei Franz Lohner vorbeisehen sollen. Er hätte auch Arbeit für uns. Was das wohl sein kann? Lohner war früher bei den “Grollbringern“, einer der härtesten Söldnertruppen im Reich. Nun wir würden sehen.

Dann trinken wir auf meinen Geburtstag und kurz fühle ich mich in dieser Zeit wieder unbeschwert und gut. Leider hat Alanus viel zu schnell und viel getrunken und ist ziemlich angeschlagen. Aber auch viel lustiger als sonst.

Nach dem Essen und vielen neuen Angeboten, beschließen wir zum Sigmartempel zu gehen, um dort über Gotheim zu berichten. Konrad möchte auch den Hammer der toten Priesterin übergeben. Als wir im Tempel mit einer Priesterin sprechen und sie hört was vorgefallen ist, wird ihr das etwas zu viel und sie lässt nach einem Templer schicken. Aber nicht irgendeinem Templer, sondern Hauptmann Ernst Ricker. Der Mann ist eine Legende vom Orden der läuternden Flamme, nie im Leben hätte ich gedacht einmal mit ihm zu sprechen.  Und er ist genauso wie ich es mir vorgestellt habe. Unglaublich! Die beiden hören sich unseren Bericht an und Ricker beschließt sich der Angelegenheit anzunehmen und nach Gotheim zu reisen. Ich habe keinen Zweifel das es ihm gelingen wird alles aufzuklären.

Alanus ist währenddessen vor dem Tempel geblieben, da er nicht betrunken den Tempel betreten wollte. Pit kommt aus einer Gasse und spricht ihn an, auch wenn Alanus ihn nicht gleich erkennt. Der Junge der sich so oft mit Konrad in Gassen trifft, hat Dietmar Leiber gesehen. Leider kann Alanus sich durch seinen Zustand nicht genau daran erinnern wo das gewesen sein soll.

Weiter geht es zum Stadtrat, der schließlich auch Bescheid wissen sollte, was in Gotheim passiert ist. Aber niemand dort hat Zeit für uns und so lassen wir einfach eine Nachricht da. Draußen auf dem Platz bauen schon Handwerker die Stände und Bühnen für den Markt auf und aus dem Theater winkt uns ein Mann zu sich. Es ist der Geck, der uns damals so mies aus dem Theater geworfen hatte. Diesmal ist er viel freundlicher, vermutlich weil der Direktor Benedict Gurkenfeld uns sehen will. Woher kennt der uns überhaupt? Gurkenfeld sieht aus wie ein Paradiesvogel und umschmeichelt uns regelrecht. Wir seien ja so berühmt und all so was. Er fährt eigenartige und exotische Speisen auf, die aber recht lecker sind, wenn man erst einmal rausgefunden hat wie man sie essen muss.

Dann bietet er uns Arbeit an. Er befürchtet das der Kult “Die Gesichtslosen” sein Theaterstück sabotieren wollen, da sie fanatische Drachenfels Anhänger sind. Und da ein berühmter Theaterregisseur aus Altdorf kommen will, sucht er Leute die ein Auge auf die Aufführung haben. Mit der Erinnerung an Rudi und das Geld das er haben will, sagen wir zu. Er geht sogar so weit, das er unser Leben als Stück aufführen und uns dafür viel Geld zahlen will. Wer würde sich das denn ansehen? Aber wenn es Geld bringt? Wir werden sehen. Niemand von uns hat Lust, hinterher als Lachnummer dazustehen.

Weiter geht es zu Cordelia. Wir sehen die Kopfgeldjäger vor der Apotheke und reden kurz mit ihnen. Dann berichten wir Cordelia was in Gotheim vorgefallen ist. Außerdem versuchen wir ihr die Kräuter, Gifte, Drogen und Überreste vom Grinderlak zu verkaufen, was sie allerdings nicht so gut findet, da ich die meisten Teile aus Gotheim mitgenommen habe. Sie meint die Menschen dort würden das Zeug brauchen, aber wozu sollten die da Rauschmittel und Gift brauchen? Wie auch immer, sie verspricht uns zu prüfen was sie uns zahlen kann. Ich gebe zu das ich etwas enttäuscht bin.

Nun ist auch Rudi an der Reihe. Natürlich sitzt die hinterhältige Ratte an seinem Stammtisch und trinkt. Er tut so als würde er sich freuen uns zu sehen. OK vermutlich freut er sich wirklich, immerhin hat er uns ziemlich fest bei den Eiern. Als er hört das wir seinen betrügerischen Vertrag unterschreiben wollen freut er sich noch mehr. Wir zahlen im sofort 30 Goldkronen und vereinbaren das er in 4 Wochen 30 weitere bekommt und dann noch mal 30 in weiteren 4 Wochen. Damit ist er zufrieden. Als wir ihn nach den Gesichtslosen fragen rät er uns den Elfen Eluharat Wellenkamm in Speichelfeld aufzusuchen. Als wir Rudi verlassen fühle ich mich zu gleichen Teilen frei und besudelt.

Da der Tag sich langsam dem Abend nähert berichten wir noch kurz Hauptfrau von Pfeffer und suchen Johanna Stiegler auf. Sie ist nicht sonderlich erfreut das wir die Geldtruhe von Thulgrim nicht wiederbekommen haben. Aber sie zahlt uns 10 Silber und sichert uns zu das wir in Kontakt bleiben können wenn wir mal was brauchen. Dann gehen wir in die Kaserne und  legen uns schlafen. Zum hoffentlich letzten Mal.

Tatsächlich geht am nächsten Tag alles recht schnell. Rudi hat tatsächlich Wort gehalten und einen sehr wohlmeindenden Bericht zu unseren Gunsten verfasst. Somit sind alle notwendigen Unterlagen vorhanden und wir werden zu Richter Mellert gerufen. Er ermahnt uns noch mal gute Bürger zu bleiben und hebt das Urteil auf. Wir sind wirklich frei! Draußen fängt uns Hauptfrau von Pfeffer ab und wir bekommen tatsächlich eine Verabschiedung aus dem Wachdienst. Mehrere Wächter stehen Spalier und dann ist es vorbei. Wir geben die Wachuniformen ab und gehen als freie Männer in die Stadt.  Es gibt viel zu tun.

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