Kapitel 2, Bornland, Festum, 1. Phex 1038 BF
Laut Groink sind seine Verwandten Kiisa und Jolmelle bessere Zeugen der Verbrechen an der Familie Erdpelz als er. Er übernimmt die Aufgabe, eine Einladung der Helden bei der Familie Erdpelz zu erwirken. Die beiden Gardisten von Weibel Maatsen, Uriel und Stane, haben die Unfallberichte zu den Todesfällen geschrieben.
Ein kleiner barfüßiger Junge drückt jedem eine gedruckte Werbung Für die Aufführung im “Bären” im Hafen in die Hand. Wir sehen einen Mann, rote Nase, ungepflegt, dreckige Kleidung mit Fahne. Er betritt die Wachstube und gibt lauthals zu Protokoll: „Ich habe SIE gesehen.“ und deutet auf die Gruppe. Olfried Maatsen schickt ihn wirsch aus der Wachstube. Aeon gibt dem Betrunkenen 2 Groschen.
Zurück in der “Elchschaufel” ist durch den Wirt der Schlafsaal für die Helden bereits vorbereitet. Einige norbardische Gäste sind bereits in der Elchschaufel. Die Helden ordern jeder Met und bekommen einen Meskinnes aufs Haus. Katjenka gibt Auskunft, das die Tänzerin Deschda, die in der Elchschaufel auftritt, wohl die Liebschaft vom Sohn des Mordopfers Albin Sewerski sei.
In der Mitte des Marktplatzes ist ein Bronzebrunnen in Form eines verletzten Drachens, der Wasser aus den Wunden in den Brunnen „blutet“. Der Drache ist ein Symbol für die Stadtgründung von Festum im Jahr 189 BF. Nähere Informationen könnten in der Löwenburg außerhalb der Stadt gefunden werden.
Die Taverne “Zum Bären” ist dreigeschossig. Und liegt quasi gegenüber dem “Riff der verdorrenden Kehlen“. Im Bären ist sehr gemischtes, aber dennoch gepflegtes, bürgerliches, Publikum. Der Schankraum wird von einer großen Bühne beherrscht. Anjescha macht ihre Show bereits seit mehr als dreißig Jahren, so erfahren wir es von den anderen Zuschauern.
Eine viel beachtete Person betritt den „Bären“, begleitet von zwei Leibwächtern, an denen ihre exquisite Ausrüstung ins Auge fällt. Der Kleidung der Person muss wohl wahnsinnig teuer gewesen sein. Sainthryël erfährt von anderen Gästen, dass der Mann Joost ter Siveling ist, einer der reichsten Männer Festums. Er hat eine Ruine, nämlich das Hotel “Zur Quelle“, eines der ältesten Gebäude von Festum, gekauft. Hinter vor gehaltener Hand wird von einer Kaufsumme von 100.000 Batzen gemurmelt.
Pjetrow, der Wirt des Bären, kündigt Anjescha an. Mit einem großen Applaus beginnt eine großartige Vorführung, die von einer anderen Welt erscheint. Anjescha und ihre zwei Bären treten nach einer Stunde zur Pause ab.
Für die Zuschauer gibt es eine Mutprobe, nämlich zwischen den Bären zu Anjeschas Kaleschka im Innenhof zu gelangen, um sie zu treffen. Aeon tritt an und wird aber letztendlich von den Bären nieder geworfen, ist verletzt und bewusstlos. Dayonis heilt ihn notdürftig, so dass er mit dämmrigen Bewusstsein dem zweiten Teil der Aufführung folgen kann.
Auf dem Rückweg zur Herberge zieht Nebel vom Hafen auf. Aus einer Nebelbank hören Inyara und Doria Schellen klingeln. Sie sehen aus dem Augenwinkel Leute, die das Weite suchen. Das Geräusch der Schellen kommt näher. Der Nebel wird dichter. Die Gruppe hört den Schrei eines Mannes aus dem Nebel. Ratten, deren Augen rot leuchten, flitzen durch die Straßen. Die Helden fliehen vor dem Nebel. Ein Mann kommt auf uns zu und ruft im Vorüberlauf: „Flieht vor dem Schellenkind!“.
Der Wirt der Elchschaufel berichtet, dass Schellenkind kommt alle 100 Jahre, und dann sterben Leute. Die Rondrageweihte bleibt wach, die Fensterläden klappern leicht. Während dessen träumen alle anderen denselben Traum: „Wir wachen auf, blicken hoch, stehen vor einem riesigen Spiegel und hören Flötenspiel. Rote Augen leuchten im Spiegel auf. Dann wird etwas immer größer, es ist eine brennende Gestalt, die hinter dem Spiegel steht. Diese Gestalt, das bin doch ich!“