Gerüchte und Geschichten

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Rubens Erinnerungen… in der Wache von Übersreik, Tag 12…

…also ich weiß nicht ob ich noch ein Bier trinken.. oh, ja… kein Problem. Klar kannst du dich auf meinen Schoß setzen. Hilda, ist das richtig? Ja? Gut. Mensch, ihr Stadtmädchen seid ganz anders als die im Dorf.

Was dann passiert ist? Naja, nach der Sache mit den Mutanten die wir fertig gemacht haben, waren wir alle ziemlich fertig. Also ich und die anderen. Ich glaube, diese schrecklichen Sachen haben uns zusammen geschweißt, fast wie Freunde, die alles zusammen durchmachen, weißt du? Nein? Na egal, gib mir noch einen Schluck.

Auf jeden Fall haben wir alle schlecht geschlafen und ziemlich verrücktes Zeug geträumt. Das wir in Ketten von den jeweils anderen zum Henker geschleift werden – der war ein Dämon verstehst du? – und dann, ZACK, Kopf ab. Das war die Hölle. Da war an Schlaf nicht mehr zu denken. Als wir grade alle beim Frühstück in der Wache saßen, kam ein Bote. Wir sollten vor Beginn unserer Nachtschicht zu Hauptfrau von Peffer kommen. Sie wollte uns sehen. Und soll ich dir was sagen? Nach der Scheiße der letzten Nacht, konnte mich das nicht mehr erschrecken.

Wir haben dann ausgemacht, das wir uns den Tag über in der Stadt umhören wollten. Da gab es ja diesen Zwerg, Barlin Silberbart, über den wir noch was rausfinden sollten. Auf dem Weg nach Dawihafen kamen wir am Brückenhaus vorbei. Dieses Gasthaus, das kennst du bestimmt, ja? Genau, an der Brücke. Da saß diese Zauberin, die wir schon mal getroffen haben und ich habe ihr gewunken. Warum? Na, die war echt nett als ich mit ihr gesprochen habe. Unheimlich? Unsinn, wieso sollte die unheimlich sein? Also Hilda, willst du die Geschichte jetzt hören oder nicht? Wie, ist dir egal? Was willst du denn sonst….oh.. äh, ja aber ich hab doch noch n…. Gut, wir können gleich gehen, aber lass mich erst austrinken und ich erzähl dir noch was, dann können wir nach oben gehen.

Wir sind dann also zu den Zwergen gegangen und unterwegs ist mir aufgefallen das dieser Straßenjunge, Piet, uns folgt. Ich habe Konrad gesagt, das sein kleiner Freund uns beobachtet, aber der hat gesagt er wolle erst mal abwarten. Das fand ich schon merkwürdig, aber Piet ist ja sein Freund. Auf jeden Fall kam es mir während des ganzen Wegs vor, als würden uns alle anstarren. Vielleicht kam mir das aber auch nur so vor. Ich hatte immer noch diesen schrecklichen Traum im Kopf.

Unterwegs kamen wir über den Marktplatz und Gerwin meinte er wolle sich noch einen Gambeson kaufen. Das war eine gute Idee. Immerhin war Gerwin letzte Nacht schlimm verletzt worden. Er trug noch immer einen dicken Kopfverband musst du wissen. Dort fiel mir auf, das aus einer Gasse uns ein Mann beobachtete. Er war blond, mit großem Schnurrbart und guter Kleidung. Doch weder Alanus noch Konrad kannten ihn.

Gerwin erkannte ihn jedoch und folgte ihm unbemerkt von den anderen in eine Gasse. Dort konfrontierte er den Blonden, der ihm ein Angebot für einen Auftrag machte. Der Blonde würde Gerwin einen Boten schicken, um ein Treffen auszumachen.

Während wir auf Gerwin warteten, sahen wir Kristin Gebauer, die Verlobte von Holger Maurer. Wir hatten ihm ja etwas versprochen, ehe er starb. Also ging ich zu ihr und gab ihr unauffällig die letzte Nachricht von Holger. Sie freute sich so sehr das sie mir um den Hals fiel. Was? NEIN, du bist viel hübscher, natürlich! Ich schärfte ihr noch ein, das sie sich bedeckt halten sollte und zum Dank schenkte sie uns alle möglichen Backwaren. Total nett, diese Kristin.

Als Gerwin zurückkam, ging es weiter nach Dawihafen. Überall rannten hier bewaffnete Zwerge rum, fast so als ob sie der Stadtwache nicht vertrauten. Ja, du lachst, aber ehrlich gesagt kann ich ihnen das nicht verübeln. Ich könnte dir da Sachen erzählen….

Wo war ich? Ach ja, der Laden von Silberbart war zwergenüblich eine kleine Festung. Vier schwer bewaffnete Wächter standen davor und innen passte ein echter Slayer auf! Ja, wenn ich es dir doch sage. Ein Slayer! Was das ist? Naja, das ist so ein echt starker Zwerg, der zum Kämpfen nicht mal eine Rüstung braucht und so eine große Haarsichel auf dem Kopf hat.

Wir merkten schnell, das wir hier nicht weiterkommen würden. Auf keinen Fall würde einer von uns hier heimlich in den Laden kommen, um nach Beweisen zu suchen. Konrad kam auf die Idee, das wir doch Heske Glazner fragen könnten. Tatsächlich konnte uns Heske einiges berichten über diesen Barlin Silberbart. In ihrem Laden, der ist übrigens unglaublich, konnten wir mit ihr reden. Sie erinnerte sich sogar an mich und fragte ob ich schon was über den Greif herausgefunden hätte. Ich wusste nicht einmal, das es da ein Geheimnis gab! Sobald ich ein wenig mehr Zeit habe, muss ich mir den Greif unbedingt noch mal ansehen…

Hm… jetzt hab ich den Faden verloren… Ach ja, sie erzählte uns das kein Zwerg mehr mit SIlberbart Geschäfte machen will. Er wäre sehr dubios und hatte schon öfter seine menschlichen Partner betrogen. Und wenn er Geheimnisse hätte, dann wäre alles in seinem großen Tresor, der sich tief im Kazalgrit, der unterirdischen Zwergenstadt unter Übersreik befinde, versteckt. Keine Chance, das wir ja jemals dran kommen könnten, um nach Beweisen zu suchen.

Etwas entmutigt machten wir uns auf den Weg zu Cordelia. Alanus wollte gerne mit ihr sprechen. Auf dem Platz vor ihrem Laden fielen uns gleich die beiden Gestalten auf, die Cordelia für Hexenjäger hielt. Alanus ging direkt auf die beiden zu, blieb dann aber stehen als sie ihn direkt ansahen. Einen Moment starrten sie sich an, dann gingen wir zu dem Laden. Alanus blieb draußen stehen, um die beiden zu beobachten.

Natürlich war diese Pfeife Etzel auch im Laden und meinte witzig sein zu müssen. Leider wusste Cordelia nichts über Silberbart, bat uns aber um einen Gefallen. Sie erwartet Besuch von außerhalb und hatte Angst das die Hexenjäger diesen abfangen würden. Nein, natürlich sind das keine Hexen. Das ist doch Unsinn. Aber du kennst doch diese komischen Gestalten, die sehen überall Hexen und Gefahren. Ob ich nicht grade einen Tag vorher gegen Mutanten gekämpft habe? Na sicher, was hat das damit zu tun…

Sie bat uns also, ob wir die Hexenjäger nicht ablenken könnten, damit sie ihre Freunde treffen kann, ohne das diese unschuldigen Leute von Fanatikern gefangen werden. Das kann ich gut verstehen. Wieso? Ach nur so.

Cordelia hat uns eine Zeichnung gegeben und wir sahen uns den Platz, an dem wir die Hexenjäger aufhalten wollen, auch noch direkt an, die Pfeifenbeinallee. Schnell machten wir uns einen Plan, der ebenso einfach wie sicher sein würde. Ja, wirklich. Tor zu, Wachmann ablenken und für den Fall der Fälle noch ein paar Fässer umkippen und den Mantel wechseln. Das sollte wohl reichen, richtig?  Wir verabredeten uns noch für den nächsten Tag  und dann mussten wir auch schon zu Hauptfrau von Pfeffer.

Sie wollte mit uns noch mal über die Sache mit Holger Maurer sprechen und über die Begnadigung die wir uns erhofften. Das würde dauern, meinte sie. Für so eine Sache bräuchten wir das Einverständnis des Richters und des Generals oder der Baronin. Außerdem müsste Rudi und noch gut in seinem Bericht erwähnen. Ach ja, Rudi.

Dann bat sie uns noch um etwas. Es sollte wohl eine Wächterin, Trudi Schreiber, geben, die für den Tiefheimer Clan Informationen beschaffte. Ja, wirklich! Und wir sollten mal die Augen und Ohren offenhalten. Wir sagten zu und dann begann die Nachtwache

Wir beschlossen uns aus dem wirklich fiesen Ärger rauszuhalten und um Rudi bei Laune zu halten ein wenig Geld aufzutreiben. Das klappte erstaunlich gut und wir konnten sogar selbst ein wenig behalten. Erst fand ich das ja nicht gut, aber mit den Münzen in der Hand ging es dann etwas besser. Weißt du, die Jungs und ich sind ja welche von den Guten und wir helfen ja auch wo wir können, aber wir können das wirklich besser wenn wir nicht komplett blank sind. Und den Leuten denen wir was abnehmen tut es ja auch nicht wirlich weh. Glaube ich. Und warum soll es nur den schlechten Leuten in der Stadt gut gehen und uns nicht. Wir kümmern uns!

Bei den Lagerhäusern spricht uns jemand leise aus einer Gasse an. Der Aal. Ja, den gibt es wirklich Hilda. Obwohl uns mulmig dabei ist folgen wir ihm in die Gasse, da ist er auch schon weg. Dafür finden wir eine Leiche. Ich sehe sie mir genauer an und es ist wirklich scheulich was mit ihr gemacht wurde. Sie wurde gehäutet, die Knochen und Organe wurden entfernt. Der Rest wurde zum Zeichen des “Wandelnden Griffs” gebildet. Widerlich, doch ich konnte mein Esen bei mir behalten… Ich frage mich manchmal ob ich in dieser Stadt abstumpfe. Gib mir noch mal den Humpen bitte.

Was wollte der Aal, und warum führte er uns immer wieder zu Leichen?

Auf jeden Fall hörten wir uns noch in den Kneipen ein wenig um und konnten tatsächlich ein paar Gerüchte aufschnappen. Angeblich breitet sich von Speichelfeld eine Seuche in die übrigen Stadt aus, wusstest du das?

Außerdem sind in den letzten Nächten noch mehr Leute als sonst verschwunden. Allein drei Menschen am Fluss in einer Nacht. Noch nie waren es so viele auf einmal.

Selbst an Land ist man nicht mehr sicher. Auch hier verschwinden Leute. Irgendwer hat uns von merkwürdigen Wesen berichtet, die sich übe die Dächer bewegen. Ja, wirklich, das sagen die Leute!

Über den Aal konnte uns dagegen niemand was genaueres sagen, oder niemand wollte.

Vor Sonnenaufgang trafen wir uns mit Rudi in der Kneipe “Zum Krächzenden Raben“. Er wartete schon gutgelaunt und seine Laune stieg sogar noch als wir ihm seine 3 Silber gaben. Wir würden uns gut machen, sagt er.

Auf die Gerüchte angesprochen, spielt er alles runter. Die Leute würden viel Mist erzählen. Über Barlin wusste er auch wenig, schlägt uns aber vor in Barlins Vergangenheit zu wühlen, um Dreck zu finden mit dem man ihn in die Hand bekommen könnte, um sicherzugehen, das er seine Geschäftspartner nicht betrügt. Er bot sogar seine Hilfe an, gegen eine Gebühr die wir nachverhandeln sollten…. was für ein Typ.

Dann rügte er uns wegen der Sache mit Holger Maurer. Wir konnten ihm aber glaubhaft machen, das wir diese Gelegenheit nicht ausschlagen konnten. Dann wollte er wissen was passiert ist und wir mussten schon wieder alles erzählen. Rudi ist ein verschlagener Hund. Er versuchte alles, um uns in Widersprüche zu verstricken, doch wir blieben bei der Geschichte. Immerhin ist alles so passiert.

Von dem ganzen Bier beim Frühstück wurde ich wirklich müde. Außerdem bekam ich auch nicht viel Schlaf in den letzten Zeit. Vier Stunden später mussten wir schon wieder aufstehen und uns zu Cordelia aufmachen. Vor der Apotheke stehen schon die beiden Hexenjäger und warten.

Im Laden berichtet uns Cordelia das es in der Zwergenstadt in einem Tresor zu einem Unfall gekommen sei. Kaufleute wurden versehentlich darin eingeschlossen und sind erstickt. Man fand sie erst heute morgen.

Das kann kein Zufall sein, oder? Was meinst du? Wie, das interessiert dich nicht? Also Hilda, wirklich, warum erzähle dir das denn alles? Das weißt du auch nicht? DU HAST GAR NICHT ZUGEHÖRT?!

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