Die Zeit scheint still zu stehen

Schreibe eine Antwort

Gedanken von Alanus vom Fischteich – Immer noch der 8. Tag…

Die Stimmung in unserer Gruppe ist nicht gut. Alle regen sich immer wieder über Rudi auf. Sollen sie es doch. Ich glaube, dass Rudi ein Schlüssel sein kann, um im Leben in bessere Kreise zu gelangen. Aber ich halte mich zurück und spiele das Spielchen mit.

Sonst versuchen wir immer noch das ein oder andere Geheimnis zu lüften. Das, was uns immer noch am meisten beschäftigt… Wer hat uns das Geschehene eingebrockt?! Diese Frage stelle ich mir immer und immer wieder? Ist es Schicksal? Ja! Denn so viele Zufälle können hinter einander nicht passieren.

Diese Gedanken gehen mir am Morgen nach dem Aufstehen, bei der Patrouille am Vormittag und jetzt auch bei unserem Freigang am späten Nachmittag durch den Kopf. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass einer von den anderen mehr weiß… Ich bin gespannt, ob ich ihnen irgendwann richtig vertrauen kann.

Wir sind auf dem Weg zu der Apotheke von Cordelia Wesseling. Auch hier erhoffen wir uns Neuigkeiten. Aber nicht nur über unsere Situation, sondern auch über den Troll. Die Apotheke liegt an einem Platz, wo das normale Stadtleben herrscht. Ob ich mich an dieses Leben irgendwann gewöhnen kann? Egal… Ich kann meine Augen nicht von diesen komischen Turm im Hintergrund lassen. Diese vielen Dinge, die ich in den letzten Tagen gesehen habe… Dafür hat sich meine Tat vor dem Start meiner Reise gelohnt. Auch wenn ich mit dem Geschehenen bis zu meinem Tod leben muss.

In der Apotheke fällt mir noch der Helfer der Apothekerin auf, Etzel. Nicht gerade ein sympathischer Geselle. Ruben kann sich wie immer nicht zurückhalten und beginnt das Gespräch. Schnell geht es über unsere Rolle in der Stadtwache zu dem möglichen Troll. Als Etzel davon hört, läuft er voller Angst aus der Tür. Wir erfahren, dass man schon dieses Ungetüm erlegen kann, aber dass es auch bürokratische Hürden geben kann. So wie, wer hat das Recht Teile des Trolls zu verkaufen? Komische Stadt, komische Sitten… Interessanter fand ich die Fangmethoden: Den Troll an einer guten Stelle anlocken, einen Köder haben, Seile zu fixieren, Feuer gegen die Regeneration. Aber wer soll das machen – wir, vielleicht…

Am Ende bekommt Ruben sogar noch das Angebot als Gehilfe in der Apotheke zu arbeiten. Was Etzel wohl dazu sagt. Naja, nicht mein Bier…

Aus der Tür bemerkt Konrad zwei dunkele Gestalten in einer Ecke des Platzes, die scheinbar die Apotheke oder uns beobachten… Wieder ein Zufall? Wir werden sehen.

Danach geht es in zwei Gasthäuser. Im Torfmoor, wollten wir nochmal nach dem Schicksal unseres Bauern Leiber fragen. Der Gastwirt, ein guter Mann – will nicht viel reden, gefällt mir. Sagt, er ist verschwunden, seine Sachen sind noch da, weiter nix. Punkt und gehabt euch wohl. Dann auf dem Rückweg zur Wache, dass zweite Gasthaus? Warum? Ein Straßenjunge mit Namen Piet spricht Konrad an, dass eine jemand im „Brückenhaus“ auf ihn wartet. Was passiert, wie immer gehen wir sofort hin. Jemand ruft – wir kommen. Unser Schicksal.

Das Haus gefällt mir schon besser, hier möchte ich später auch mal regelmäßig verkehren. Sogar einen Aufpasser haben sie am Eingang. In einer abgeschotteten Sitzecke begegnen wir Ilse Fassenbrecht, einer Hauptfrau der Straßenwächter. Und wie der Zufall so will, unterbreitet sie uns eine Lösung unseres Stadtwachen Problems. Wir sollen bei der Hinrichtung eines gewissen Holger Maurer dabei sein und helfen. Sie erzählt dann vom „Gesetz des Glaubens“, nie gehört. Darf aber nicht wieder schiefgehen. Ist schon zweimal schief gegangen. Beim dritten Mal ist er frei. Das erzählt sie alles Konrad, wir anderen hören zu. Weiß nicht, ob ich es machen will, ich finde die Runden mit Rudi eigentlich besser. Aber wie immer – wir nehmen an. Mich fragt ja keiner…

Endlich gehen wir zur Wache zurück. Ich will schlafen, habe genug vom Reden und den nicht endenden neuen Eindrücken. Ob sich das alles lohnt? Wir werden sehen.

Heute Morgen erzählen mir Konrad und Ruben von so einem Tilo Bärmarder. Hat wohl gestern Abend Eindruck gemacht. Alle Wachen in der Kantine lauschten seinen Geschichten. Ging irgendwie um den Magnusturm und um Schaukämpfe unter den Wachen oder so. Er nannte es Kampfzirkel. Naja, interessiert mich nicht.

Ich bereite mich jetzt auf die Frühschicht mit Rudi vor. Mal sehen, ob ich für meine Zukunft wieder etwas von ihm lernen kann…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutzhinweise: Die E-Mailadresse wird an den Dienst Gravatar übermittelt (ein Dienst der Wordpress Entwickler Auttomatic), um zu prüfen, ob die Kommentatoren dort ein Profilbild hinterlegt haben. Zu Details hierzu sowie generell zur Verarbeitung Deiner Daten und Widerrufsmöglichkeiten, verweisen wir Dich auf unsere Datenschutzerklärung. Du kannst gerne Pseudonyme und anonyme Angaben hinterlassen.