Im Haus der Taubers. Dutzende von toten Ratten und viele Rattenmenschen. Aber auch auf unserer Seite gab es Verletzte. Der Gestank von Tod und Verwesung verschlägt einem fast den Atem. Und wir sind erst am Anfang.
Doch es ist still. Zu still. Wir überlegen und beschließen dann durch die einzige Tür zu gehen und dem Gang zu folgen. Von unten hören wir das Fiepen von Ratten. Ein zweiter Schlafraum ist leer. Alle Fenster sind verhängt und es herrscht überall Dämmerlicht. Hier oben scheint es nichts Lebendes mehr zu geben. Es geht die baufällige Treppe hinunter.
Im Erdgeschoss stoßen wir in die restlichen Räume vor. Die Türen, die nach draußen führen sind verschlossen. Alles ist vollkommen heruntergekommen und in der Küche und dem Vorratsraum stinkt es nach verfaultem Essen.
Aber alles ist leer. Wenn man von den allgegenwärtigen Ratten absieht. Also gehen wir in den Keller. An der Tür hören wir noch mehr Ratten und der Gestank ist überwältigend.
Aus dem Raum am Ende des Ganges scheinen die Geräusche zu kommen. Don Ignacio hört ein mechanisches Pumpengeräusch.
Da wird Johann von hinten angegriffen. Eine Werratte stürzt sich auf ihn und ein erbitterter Kampf entbrennt. Doch schließlich fällt auch er. Als er sich zurück verwandelt bemerken wir die zahlreiche Tätowierungen, die aussehen wie Runen die eigenartig flackern. Karl erkennt aus den Augenwinkeln ein verdächtiges Flackern über den Runen, als würden sie über der Haut „tanzen“. Er schlägt der Kreatur den Kopf ab.
Ein ohrenbetäubendes Quieken drang aus dem letzten Raum. Unsere Wunden brachen wieder auf und fingen an zu bluten. Roland stürmte mit erhobenem Säbel vor und trat die Tür ein. Ein Bild aus der Hölle offenbarte sich uns. Eine riesige aufgedunsene Rattengestalt saß dort. Aus ihren Zitzen wurde mit Schläuchen Milch in Phiolen gepumpt. Die Engelsmilch! Das was also der Ursprung. Wir griffen die ekelerregende Gestalt mit allem an was wir aufbringen konnten. Sie setzte uns mit unnatürlichen Kräften böse zu, doch schließlich schickten wir ihre schwarze Seele zurück in die Hölle.
Ein angeketteter nackter Mann kauerte in einer Ecke. Don Ignacio gab ihm etwas Wasser. Er stellt sich als Pastor Waldfrieden heraus, der seit 10 Jahren hier gefangen ist. Er berichtet über die Vergangenheit von Rosa Tauber und dem Grafen von Kronau, kann aber auch nicht alles erklären.
Scheinbar hat der Graf sich an Hexen gewandt, weil seine Frau keine Kinder bekommen konnte. Einem Hexenzirkel aus dem Burgunderwald. Vielleicht der Rabenclan. Es schien aber nicht nicht zu helfen und schließlich wurde die Frau krank. Eine Heilerin von einem nahem Hof wurde gerufen. Diese Geschichte kam uns bekannt vor.
Doch die Gräfin starb und die Heilerin Waltrudis vom Lindenhof wurde lebendig eingemauert. Wohin das führte wussten wir genau. Der Pastor vermutet ein Kalkül der Hexen.
Als die Gräfin starb verschwand auch ihre Zwillingsschwester. Danach veränderte sich der Graf und entwickelte einen fanatischen Hass auf Hexen oder angebliche Hexen. Er duldete keinen Widerspruch. Er nahm sich einen neuen Ratgeber, genannt Lilienhand. Man raunte es sei ein dunkler Magier.
Weiter erzählte er, das die Hexen einen Götzen anbeteten: Akephalos. Mit ihm beschworen sie einen Dämon Baluzius, der in fremde Körper eindringen konnte um sie zu beherrschen. Ein befreundeter Priester machte sich damals auf, um diesen Dämon zur Strecke zu bringen.
Rosa Tauber wurde die Anführerin der Nachtfalter. Sogar Gerold von Freyberg war eine zeit lang Berater des Grafen. Er und Lilienhand gehörten einer Organisation aus Waldenau an.
Wir machten uns auf diesen Ort des Grauens zu verlassen, um später weiter Informationen auszutauschen.