Der Stab des Wegwächters – Teil 4

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Am nächsten Morgen, den 14. April 2952 DZ, kommt Bofri, noch vor dem Morgenbier an mein Schlaflager um wieder über sein Lieblingsthema zu reden, die Alte Waldstraße. Heute morgen geht es ihm um die Wehrtürme und befestigten Gasthäuser entlang der Straße, die wohl teilweise noch erhalten sind. Besonders hat es ihm die „Mühlenfurt“ angetan, da er dort den Stab des Wegwächters vermutet, der bei der Wiederherstellung der Strasse von Nutzen sein könne.

Schnell steckt er mitten in der Wegplanung und dem Deuten alter Geschichten, während ich frühstücke und halbwegs interessiert zuhöre. Bofris Plan sieht vor, auf dem Dunkelfluß durch den Wald zu reisen, bis sich sein Lauf nach Osten wendet. Nördlich von diesem Knick müsste man auf die Straße treffen. Der Plan klingt soweit sinnvoll, also sind wir vier einverstanden, nach dem Markt aufzubrechen.

Anschliessend schlendere ich mit Ferdibrand  über das Marktgelände, um Verkaufschancen für meine neue Werkstatt auszuloten. Der Hobbit wirbt währenddessen um Interessenten für einen Markt vor seinem Gasthaus. Roderic und Earendil begeben sich hingegen zum Turnierplatz, um sich auf den Bogenwettkampf vorzubereiten.

Es hat sich eine beachtliche Anzahl von Teilnehmern angemeldet, doch die grössten Siegchancen werden Hunvald und Beranhild zugesprochen. Doch auch unsere beiden Weggefährten schlagen sich beachtlich und bestreiten letztlich mit den zwei vorgenannten Favoriten das Finale. Den Sieg erringt schließlich Beranhild vor Roderic und Earendil. Hunvald hat das Unglück auf seiner Seite und ist mit dem vierten Rang sichtlich unzufrieden.

Später am Nachmittag kann Ferdibrand beim Geschichtenwettstreit glänzen, der dann in eine grosse Abschlussfeier übergeht. Der Halbling bemüht sich, mit dem immer noch trübsinig gestimmten Hunvald ins Gespräch zu kommen, und bemerkt dabei dass dem alten Haudegen ein „Schatten“ auf der Seele lastet

Am nächsten Morgen bricht dann  eine grössere Gruppe in zwei Booten auf, um zunächst bis Waldhall und dann weiter zur Flußbiegung zu reisen. Das erste Boot beherbergt Bofri, Bofur, Bifur und Bungo und wird von einem Waldmenschen gesteuert. Hergrim steuert selbst das zweite Boot, das wir vier Gefährten uns teilen. Wir rechnen drei Tage bis Waldhall, da wir Nachts nicht durchfahren sondern am Ufer lagern. Danach weitere 4 Tage bis zur Flußbiegung.

Die Fahrt bis Waldhall verläuft relativ ruhig. Am zweiten Reisetag sichten wir ab und an Spinnennetze im Wald. Abends taucht im Sternenlicht der Kopf von einer der Flußmaiden auf. Später in der Nacht verschwindet der Führer des ersten Bootes im Wald, taucht aber später, während Earendils Wache wieder auf.

Am Abend des 18. April 2952 DZ erreichen wir Waldhall und übernachten dort. Am nächsten Tag fahren wir weiter und bald tauchen auch wieder vermehrt Netze am Flußrand des Waldes auf. Am zweiten Tag hören wir verdächtige Geräusche vom Ostufer her. Irgend jemand bewegt sich durch den Wald.

Als wir am Abend des dritten Tages am Westufer das Lager aufgebaut haben, nehmen wir Bewegungen am Ostufer wahr. Plötzlich bildet sich eine riesige Flutwelle im Fluß und ergießt sich in den östlichen Wald. Panische Orkstimmen  sind das Ergebnis und unsere Bogenschützen feuern ein paar Pfeile ab, um die Angst noch zu verstärken.

Der vierte Tag vergeht ereignislos und so erreichen wir am Abend es 22. April 2952 DZ die Flußbiegung. Von hier aus werden wir am nächsten Tag in Richtung Nordosten wandern, und Bofri schätzt, dass wir nach drei weiteren Tagen, die Straße erreichen. Noch während wir am Feuer sitzen und den Weg besprechen, antwortet Roderic plötzlich auf ein paar Vogelrufe aus dem Wald und führt so eine Gruppe von 3 Waldmenschen zu uns.

Der Anführer ist ca. 40 Jahre alt und von beeindruckender Körpergröße, der zweite ist deutlich kleiner und jünger, der dritte fällt durch sein stark vernarbtes Gesicht auf. Wir tauschen uns über woher und wohin und Weginformationen aus und die Waldmenschen erwähnen eine Begegnung mit einer Orktruppe, die jedoch eilig nach Westen gezogen sei.

Der grosse Mensch stellt sich als Geirbald vor und erzählt uns schliesslich wie es zu seinem Beinamen „Schwestermörder“ und seiner Verbannung kam. Vor 20 Jahren war er mit einer Gruppe von Leuten auf Wolfsjagd, als sie auf einen Riesenwarg trafen. Drei Mann starben, bis der Warg floh. Geirbald verfolgte ihn und schoß Pfeile auf ihn ab. Einer dieser Pfeile flog in die Irre und traf Geirbalds Schwester tödlich. Nach seiner Verbannung zog er in den Wald und bildete dort mit Verbannten und Gesetzlosen eine Bande. Nun bietet er uns seine Hilfe an.

Die nächsten zwei Tage wandern wir unbehelligt durch den Düsterwald. Am dritten Tag, den 26. April 2952 DZ, findet Bofri einen noch erkennbaren Teil der Alten Waldstraße und einen Meilenstein der zur Mühlenfurt in 5 Meilen Entfernung weist.

Nun tauchen nach und nach immer mehr und grössere Wegstücke auf. Die alten Schutzrunen scheinen also teilweise noch intakt zu sein. Während wir anderen immer wieder besorgt Netze in den Bäumen über uns entdecken, ruft Bofri, dass er Mühlenfurt gefunden habe, und weist in den Wald hinein. Roderic und Earendil finden nach kurzer Suche einen alten Pfad der von der Straße wegführt hin zu den Resten einer recht grossen Befestigungsanlage. Innerhalb dieser Übereste steht ein Turm und auf diesem Turm ….  hockt eine riesenhafte Spinne!

Die Waldmenschen erzählen uns von Gerüchten über drei dieser riesigen Spinnen, die im Düsterwald leben sollen, genant „Weberin“, „Allmutter“ und „Jäger“.  Und natürlich soll sich laut Bofri in genau diesem Turm der Stab des Wegwächters befinden!!!!

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