19. Mai 2951 DZ, Das Hügelgrab der Ahnen im Düsterwald
Der eiskalt gehauchte Spruch aus dem Grab löst bei unseren Begleitern aus Sonnstatt eine Panik aus. Drei von ihnen laufen davon. Der vierte schlottert vor Angst, will aber unbedingt ins Grab stürmen, um Ceawin, seinen Herrn, zu retten. Roderic stellt ihn, redet auf ihn ein, und überzeugt ihn, dass Wache schieben vor dem Grab eine angemessenere Aufgabe für ihn ist.
Als Fachmann für unterirdische Anlagen betrete ich zuerst das Grab. Die anderen folgen dichtauf. Das Licht aus Earendils magischer Laterne flackert beunruhigend. Der enge Gang führt nach unten. Dann verbreitert er sich, rechts und links zweigen Grabkammern von ihm ab. Die Luft ist kalt und muffig und legt sich schwer auf die Lungen. Ferdibrand murmelt leise etwas von „mal ordentlich auslüften“. Halblingshumor wahrscheinlich.
Weiter vorn schließt sich plötzlich ein Durchgang. Eben fange ich an, nach einem Öffnungsmechanismus zu suchen, da greifen uns von hinten zwei Grabgeister an. Hinter ihnen sieht man noch eine schattenhafte Geisterfrau. Nach einem kurzen Kampf können wir die Geister besiegen. Die Geisterfrau verschwindet.
Ich finde den Mechanismus und öffne den Durchgang. Dahinter liegt die Hauptgrabkammer. An deren Ende ist auf einem Sarkophag der leblose Ceawin aufgebahrt. Zwischen ihm und uns stehen zwei Grabunholde und ein dritter versucht, dem Aufgebahrten den Helm aufzusetzen. Dahinter sehen wir einen noch grösseren Unhold, der mit einem dunklen Schatten flüstert. Bei unserem Eintreten zieht sich der Schatten zurück und der große Waldunhold wendet sich mit seinen Schergen uns zu. Seine Augen leuchten Grün vor dunkler Magie.
Der Kampf ist hart und voll von Hass und Furcht. Ich gestehe freimütig, dass mir Furcht zusetzte. Aber ein Zwerg, der sich fürchtet , kämpft wilder als ein verletzter Bär. Meine Furcht schrie ich ihnen als Kampfschrei entgegen. Hergrim und ich setzten ihnen im Nahkampf zu, Ferdibrand half aus, wo immer es nötig war und inspirierte uns, während Roderic und Earendil unsere Gegner mit Pfeilen spickten. Auch Earendils Laterne setzte den Unholden zu. Schliesslich waren wir siegreich und vernichteten unsere Gegner.
Zu unserer Freude war Ceawin noch nicht tot, und so konnten wir ihn wecken, aus der Höhle geleiten und mit ihm die Heimreise nach Sonnstatt antreten. Den Helm ließen wir, ganz wie es auch beabsichtigt war, als Opfergabe zurück. Etwas anderes blieb uns auch nicht übrig, da das Ahnengrab begann einzustürzen, als wir es eiligst verließen.