Auf der Suche nach dem Largala’hen

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Nachdem die Gefährten mit der Tiger von Maraskan, dem Schiff des maraskanische Freibeuters Kodnas Han, am 29. Praios 1008 BF auf Beskan eintrafen, naschte der Chronist der Gruppe, Tjalf “ich kann über das Wasser gehen” Tjalfson, aus einem Fass mit Seetang, welches schon einige Zeit in der Sonne gestanden hatte. Kurze Zeit später übergab er sich schwallartig, und ließ auch recht bald und recht unkontrolliert unter sich. Dieser Zustand hielt einige Tage an, woraufhin Tjalf aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlusts dösig im Kopf wurde. In diesem Zustand war er nicht in der Lage, an den weiteren Abenteuern der Gruppe Teil zu haben. Kapitän Phileasson entschied, ihn auf dem Eiland zurück zu lassen. Was er dabei nicht bedachte: Niemand der übrigen Besatzung war des schreibens mächtig (außer natürlich Ohm, aber der weigerte sich, solch profane Belletristik zu verfassen). Deswegen ist der folgende Bericht nur eine kurze Chronologie der Ereignisse, mit den wichtigsten Fakten, aber ohne ausschmückendem Beiwerk.

Auf Beskan gab es ein Lager der maraskanischen Rebellen. Nachdem sich die Geschichte der Gefährten herumgesprochen hatte, gab es ein rauschendes Fest.

Ab dem 1. Rondra gab sich Gideon Donnerklinge der Meditation und rituellen Schwertübungen hin. Er wartete, wie auch Phileasson und der Rest, auf die nächste Prophezeihung.

Als in den nächsten Tagen nichts passierte, nutzten die Gefährten die Gelegenheit, ihre Fertigkeiten zu trainieren und sich dem Müßiggang hinzugeben. Nur Gideon wurde immer angespannter, vielleicht weil er sich wegen der Bürde, die ihm mit dem Tod Shayas auferlegt worden war, immer mehr unter Druck setzte.

Am Abend des 6. Rondra war es dann soweit. Am Lagerfeuer verdrehte Gideon plötzlich die Augen und sprach mit fremder Stimme:

Wo die See, die weder mehr noch Land ist, Schiffe hortet,
zwei alte Meister gefangen in des herrenlosen Sklaven Netz.
Schärft der Schlange Waffen gegen des Kelches Räuber,
auf dass der Schlüssel der Erben Fenvars zurückkehre in die verlorene Stadt.

Mit Hilfe der maraskanischen Rebellen fanden die Gefährten heraus, dass es eine Sargasso-See östlich von Maraskan gab, ein großes Tangfeld, dass das Tote Meer genannt wurde. Und um den Kelch zu erbeuten, musste aus den Zähnen der Seeschlange Waffen hergestellt werden. Eine Maraskanerin namens Querijida verfügte über einiges Talent in der Schnitzerei. Ihr gelang es, eine Dolch- und eine Kurzschwertklinge sowie sechs Pfeilspitzen aus den Zähnen heraus zu arbeiten.

Kodnas Han überließ Phileasson eine erbeutete Schaluppe, die Stern von Silz, die aufproviantiert am 8. Rondra reisefertig war. So verließen die Gefährten Beskan. Nur Tjalf Tjalfson blieb zurück. Aber vielleicht tröstete es ihn ja, dass er am Abend mal wieder Besuch von einer fetten schwarzen Katze hatte.

Am 13. Rondra erreichte die Stern von Silz die Sargasso-See. Das Tangfeld erstreckte sich mindestens über hundert Meilen. Dunst lag über dem Meer und das Zentrum wurde verdunkelt von schwarzen Wolken.

Am Mittag des 14. Rondra stießen die Gefährten auf das erste Schiffswrack, das auf dem Tang lag. Es handelte sich um eine charyptische Thalukke namens Rahjadinja. Das Schiff war mindestens schon ein Dutzend Jahre verlassen und vollständig leer geräumt. Nur im Quartier der Matrosen fand man eine verblasste Wandzeichnung eines fetten Manns mit Diadem, welche wohl als Zielscheibe gedient hatte.

Die Nacht vom 14. auf den 15. Rondra war unheimlich. Die Stern von Silz war längsseits zur “Tangküste” gegangen. Unweit von hier lag ein weiteres Schiffswrack, die Geleitholk Rondrablitz, die aber auch verlassen war und schon seit Jahren hier verrottete. Als nur noch die Posten wach waren und die Restliche Besatzung schlief, konnte man in der ferne geisterhafte Menschen über das Tangfeld wandeln sehen. Etwas später leuchtete Ramon mit seiner Blendlaterne die Gegend ab, weil er dachte, etwas gehört zu haben, als plötzlich sein Licht eine bizarre Chimäre mit ledrigen Flügeln, dem Leib eines Mannes, einem bizarren Kopf und aus dem Rumpf wachsenden krallenbewehrten Armen anstrahlte. Noch mehrmals sah er das Ding, dass sich auf einige Dutzend Meter dem Schiff näherte dann aber immer wieder abdrehte.

Am Morgen tauschten sich die Gefährten über die Erlebnisse der Nacht aus. In der letzten Wache hatte Phileasson auch etwas in der Nähe des Schiffs bemerkt, das flog allerdings nicht durch die Luft, sondern lief über den Tang. Etwas Genaueres hatte er nicht ausmachen können, hatte aber das Gefühl, dass das Wesen kurzzeitig auf dem Schiff war. Vielleicht gelangte so Ninjo Latanziani in den Besitz des versiegelten Briefs, der ihm morgens aus dem Rucksack fiel. Das Schreiben war mit dem Akademiesiegel von Mirham versiegelt:

Verehrte Reisende,

wie es scheint, verschlug auch euch eine üble Laune des Schicksals an diesen ungastlichen Ort, an dem mich aufzuhalten ich ebenfalls gezwungen bin. So ihr mehr über die Tote See und ihre Gäste, zu denen seit jüngster Zeit auch ein einäugiger Thorwaler gehört, erfahren und die Möglichkeiten einer Kooperation ausloten möchtet, würde ich mich freuen, euch zur Praiosstunde am Wrack der Shivone Kaiser Eslam persönlich zu einer Unterredunge begrüßen zu dürfen.

Mit vorzüglichster Hochachtung,

Magus Vermis Gulmaktar

Nach kurzer Diskusson beschlossen die Gefährten, der Einladung zu folgen.

Vermis Gulmaktar war ein kleiner, untersetzter Südländer, der reich mit Schmuck behangen war (unter anderem trug er ein auffälliges Diadem). Neben recht kostbarer aber geschmackloser Kleidung hatte er einen Zauberstab bei sich. Auf der Kaiser Eslam zauberte er mit einem Degusto ein wahres Festmahl, an dem sich alle labten, nur der Gandsmidre traute dem Ganzen nicht und lehnte jede noch so freundliche Einladung ab. Vermis berichtete, dass er vor fünf Jahren hier gestrandet war, während einer Reise von Mirham nach Maraskan. Seit dem saß er hier fest und würde sich freuen, wenn er mit der Stern von Silz von hier fortkommen könne. Außer ihm lebe hier noch ein weiterer Zauberer, ein Chimärologe namens Vespertilio. Dem hatte sich der einäugige Thorwaler angeschlossen.
Ramon erzählte dann von der Reise der Gruppe und dass sie hier waren, um ein altes efisches Artefakt zu bergen. Daraufhin wusste Vermis zu berichten, dass es eine alte elfische Galeasse im Tangfeld gab, auf der allerdings ein fünfgehörnter Spinnendämon hauste.

Nach kurzer Beratung beschlossen die Gefährten, dieses Mal Beorn zuvor zu kommen und direkt zur Galeasse zu gehen, um den Kelch zu bergen. Auf dem Weg dorthin, teilte Vermis seine Informationen über den Unhold.

Die Galeasse war komplett eingesponnen und bevölkert von Wolfs- und Speispinnen. Gemeinsam kämpfte man sich nach unten durch, als sich auf dem Unterdeck der Dämon der Gruppe stellte. Die Kreatur war eine riesige Spinne mit einem schnabelbewehrten Kopf und zahlreichen Tentakeln. Im Gefecht stellte sich schnell heraus, dass sie gegen fast alles immun zu sein schien, außer den Waffen, die aus den Seeschlangenzähnen angefertigt worden waren. In einem verbissenen Ringen gelang es den Gefährten dann schließlich, den Dämon zur Strecke zu bringen. Allerdings löste der Kadaver sich nicht auf, was wiederum besorgniserregend war und die Gefährten zur Eile gemahnte. In einem Bugraum fanden sie dann den Kelch, allerdings von dämonischer Spinnenseide an eine gemauerte Feuerstelle befestigt. Vermis Gulmaktar versuchte gerade, das Artefakt zu lösen. Als er von den Gefährten aufgefordert wurde, sich von dem Kelch fern zu halten, reagierte er nicht. Erst als Phileasson mit Gewalt drohte, wendete sich der Magus um. Alle Freundlichkeit war von ihm gewichen, als er mit drohender Stimme sprach: “Das würde ich an eurer Stelle lieber lassen.”

thd

Über thd

1984 DSA 1 zum Geburtstag gewünscht und wider Erwarten die Basis-Box bekommen. Nachdem ich Silvana drei mal befreit hatte, merkte ich, dass ich Mitspieler brauchte, um mit der Box weiter etwas anfangen zu können. Glücklicherweise sah ein Freund aus der Nachbarschaft die Bücher bei mir herum liegen und meinte, sie würden in einer Runde etwas ähnliches Spielen, ob ich nicht Lust hätte, mitzumachen. Klar hatte ich das, und so bin ich mit Dungeons & Dragons angefangen. Zahlreiche Runden, Systeme und eine Vereinsgründung später, findet sich auf THORNET ein ziemlich großer Ausschnitt meiner Rollenspielerlaufbahn.

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