Die Geister, die außerhalb der Höhle umgingen, waren leicht durchscheinend und von einem bläulichen Schimmer umgeben. Zum einen schritten da Theaterritter durch die Dunkelheit, sowie Kämpfer, die als Wappen die neunfingrige Klaue hatten – ein dunkler Kor Kult. Als dritte Fraktion mischten einige wilde Barbaren mit, bei denen es sich wohl um Trollzacker handelte. Die Nacht war noch nicht weit fortgeschritten, als der Wache am Lager der Gefährten auffiel, dass der gefrorene Ritte und auch der See unter ihm zu tauen begannen. Als Meister Lyoscho das Phänomen untersuchte, war er schnell besorgt, dass der im Eis Gefangene ersticken könnte. Also bemühte er seine Magie und beschleunigte den Abtauprozess.
Wie durch ein Wunder der Götter lebte der Theaterritter noch. Sein Name war Greyorm Ornald von Drachenstein. Er war aber desorientiert und offensichtlich mit seinen Gedanken in der draußen tobenden Schlacht gefangen. Er rief nach seinen Männern und wirkte sehr besorgt. Dann starb er, trotz der Heilzauber, die Meister Lyoscho noch sprach. Plötzlich erstrahlte über dem See in der Höhle ein gleißendes Licht. Mythrael stieg, wie damals in Pilkamm, herab und geleitete einen weiteren Ornaldinen an die Tafel Rondras.
Noch während die Gefährten von der Erscheinung beeindruckt waren, tat sich ein zweiter Riss über dem See auf, dieses Mal aber in einem fahlen, gräulichen Schimmer. Wieder war eine Gestalt aus zu machen. Dieses Mal in den Roben eines Zauberers. Der Mann stellte sich als Tahirel Ar Ralahan vor und nannte sich selbst einen Limbuswächter. Offensichtlich hatte das Bernsteinamulett des Ailgur Ornald von Drakenstein, welches elementare Magie zu bannen in der Lage war, den Zauber in der Höhle gebannt. Dieser hatte nicht nur Greyorm im Eis gefangen gehalten, sondern auch dafür gesorgt, dass die ruhelosen Geister der Schlacht an diesem Ort gebunden wurden. Jetzt war dieses Band gelöst und die Toten machten sich zum Saldersee auf, dem Ort, an dem damals das Gefecht stattgefunden hatte. Dadurch gab es Erschütterungen im Limbus, die sich zu einem gefährlichen Riss ausweiten konnten, durch den dann Dämonen und Geister in die Welt gelangen mochten. Das Gewebe des Limbus wurde außerdem von einem Magier geschwächt, der in den umliegenden Hügeln immer wieder durch die äußeren Spähren reiste und so zur Bildung des Risses beitrug. Vermutlich handelte es sich dabei um den von der Gruppe gesuchten Immanuel von Brabak. Der Limbuswächter bat uns, den Reisenden aufzuhalten und die Geister zu erlösen. Letzteres könnte vielleicht gelingen, indem man den Gong des Praios, der im Saldersee versunken sein sollte, schlug.
Nachdem die Überreste des Greyorm Ornald von Drachenstein bestattet waren, machten sich die Gefährten am 24. Travia 1022 BF wieder auf und folgten weiter dem Weg ins Hügelland. Am Nachmittag verlief der Pfad parallel zu einer Steilwand. Plötzlich erhob sich vom Plateau der geflügelte Elch. Auf seinem Rücken saß ein Bauer aus Borjag und flog in Richtung des Dorfs. Kurz darauf erreichten die Gefährten das Ende des Weges, welches direkt an einer Felswand lag. Schnell fanden sie heraus, dass es sich bei dem Stein um eine Illusion handelte und dahinter eine Tür war. So betraten sie die Gänge und Stollen einer alten zwergischen Wehranlage, oder wie die Goblins es nannten: „die Gnomenstadt“. Doch sie waren nicht die ersten hier. Einige Fallen, die am Abstieg ausgelegt waren, waren unschädlich gemacht. Hinter den Verteidigungsanlagen befand sich ein großer Schacht, der abwärts führte und von dem in mehreren Ebenen Räume abgingen. Bereits von oben sah man in den tiefer gelegenen Etagen Licht. Tsaekal machte sich sofort daran, die Anlage zu erkunden. Was er zu berichten hatte, war erstaunlich. In den unteren Bereichen schienen schwarze Menschen zu arbeiten, die der gefundenen Leiche nicht unähnlich waren.
Noch während die Gefährten überlegten, wie man vorgehen sollte, kehrte der geflügelte Hirsch zurück. Als er sich in den Schacht nach unten gleiten lies, entdeckte er die Gruppe und stieß mehrere Schreie aus. Sofort machten sich die schwarzen Diener daran, nach dem Rechten zu sehen. Die Gefährten waren entdeckt. Schnell wollte man die Lakaien fangen und zum Schweigen bringen. Diese versuchten aber furchtsam zu fliehen, wobei einer die Treppe hinab stürzte und sich den Hals brach.
Dann hörte man Styrvake rufen. Als die anderen ihm zur Hilfe eilten, sahen sie ihn gegen eine riesige, auf zwei Beinen gehende, schwarze Raubkatze kämpfen – einem Zant. Ein wildes Gefecht entbrannte, und gerade als Rowin und Styrvake das Monster unter Kontrolle hatten, tauchte ein Zweiter auf. Nur durch die Gnade Rondras gelang es den Gefährten, die beiden Zantim nieder zu ringen, nicht ohne das Rowin und Styrvake schwere Verletzungen davon trugen.