Die Ogham-Steine waren vor langer Zeit mit einem Fluch belegt worden. Davon waren noch Reste für Magnus wahrnehmbar. Der Wind Dhar wehte um die Stele im Zentrum des Steinkreises. Der Anker für den Fluch lag tief im Boden. Magnus hielt allerdings das Risiko, den Stein auszugraben, für überschaubar.
Bei Anbruch des Tages begannen wir unsere Arbeit. Zunächst bearbeiteten wir den mittleren Stein, der die Gefahr barg. Das Unterfangen zog sich länger hin, als wir vermutet hatten, doch schließlich konnten wir die große Stele entfernen. Fjell und Magnus sprangen in das Loch, um nach dem Anker für den Fluch zu suchen. Sie stießen auf Überreste eines Sarkophages, der aber bereits mit Grundwasser gefüllt. Einzelne Knochen, Stofffetzen und goldfarbene Armreifen schwammen in einer unappetitlichen Brühe. Magnus nahm die Schmuckstücke an sich und Fjell verbrannte die sterblichen Überreste. Der Fluch schien daraufhin schwächer zu werden. Wir gruben auch die kleineren Steine aus und verluden sie auf den Wagen.
Fjell vermutete, dass die Priesterin der Firmir in dem mittleren Stein begraben worden war, da der Obelisk relativ leicht wirkte. Magnus murmelte einige fremdartige Worte, deutete mit dem Finger auf den Obelisk, woraufhin blau-lilafarbene Lichter erschienen und auf dem Stein etwas detonierte. Oberflächlich entstand jedoch nur ein geringer Schaden, aber Magnus verkündete, dass etwas geschehen sei. Mit einem Meißel gelang es den beiden schließlich den Stein zu öffnen. Im Inneren war tatsächlich ein langer Knochen zu finden, der wahrscheinlich einmal einer großen Kreatur gehört hatte. Im Lager waren die Leute entsetzt, dass ihre alkoholischen Getränke plötzlich verdorben waren. Wahrscheinlich eine letzte Wirkung des Fluches.
Nach dem Abendessen suchte ich unseren Auftraggeber Rutger Reuter und fand sein Zelt aufgeschlitzt vor. Johann fand eine Spur, der wir folgten. Die Fußabdrücke waren riesig und schienen zu einem Echsenwesen zu gehören. Im Schilf fanden wir Rutger Reuter tot auf. Ein Arm fehlte ihm. Er schien mit sehr vielen Schnitten abgetrennt worden zu sein. Immerhin wirkte sein Gesichtsausdruck friedlich. Auf der anderen Seite des Flusses war ganz kurz ein Licht zu sehen.
Johann brachte die Leiche ins Lager und legte sie hinter Reuters Zelt ab. Johanna Stiegler kam nörgelnd heran und ließ sich berichten, was wir beobachtet hatten. Dann lobte sie pro Person zehn Goldstücke für den Kopf des Monsters aus. Konstanze nahm Reuters Schlüssel für die Goldtruhe an sich, da sie von ihm als Familienanwältin angeworben worden war.
Mit einem Ruderboot setzten wir ans andere Flussufer über und wagten uns in Richtung der Spuren in den Ortschlamm vor. Als wir einen Hügel erklommen, sahen wir in einer Senke ein Lagerfeuer, an dem drei Personen saßen, die darüber sprachen, dass sie jemanden hinters Licht geführt hatten. Für Fischer hatten sie viel zu wenig Ausrüstung dabei. Plötzlich vibrierte der Boden und das Monster schien heranzulaufen. Eine sechs Meter lange Echse, die wie der Basilisk auf der Stele aussah, lief in beängstigender Geschwindigkeit auf uns zu.
Johann begrüßte seelenruhig die Männer und warnte sie vor dem urzeitlichen Wesen, lief dann den Hügel hinauf und warf sich schließlich beim Anblick des Ungetüms verängstigt zu Boden. Magnus dagegen blieb besonnen in Deckung. Mir fiel auf, dass dieses Wesen vier Klauen besaß, während die Spuren, die wir gefunden hatten, auf ein Wesen mit drei Zehen schließen ließen. Die Fremden liefen schreiend in den Sumpf hinein und das Wesen verfolgte und tötete sie wahrscheinlich.
Magnus durchsuchte währenddessen die Habseligkeiten der Männer. Dort fand er in einem Rucksack auch einen Stock mit dem Monsterfuß, dessen Abdrücke wir bei Reuter gefunden hatten. Mit diesem Beweisstück kam er wieder zu uns auf den Hügel und wir traten den Rückzug an. Doch das Monster verfolgte uns. Es hatte möglicherweise etwas mit der Magie der Stele zu tun. Magnus legte die Goldringe aus dem Grab auf den Boden und wir rannten weiter. Das Viech folgte uns jedoch weiterhin.
Konstanze und Johann sanken im Morast ein. Irgendetwas biss Johann in sein Bein und zog ihn in die Tiefe. Ich warf mich in den Sumpf und packte ihn am Arm. Mit meinem Dolch stach ich auf die Schlange ein, die an ihm hing. Magnus zog ihn aus dem Wasser. Ich betete schnell und Rhya bekämpfte das Gift in Johanns Körper.
Am Fluss lief die Chaoskreatur direkt auf uns zu. Magnus murmelte erneut einige Worte und deutete auf das urzeitliche Wesen. Dieses leuchtete kurz auf und war kurzfristig irritiert, streifte aber Magnus, der dadurch zur Seite geschleudert wurde. Wir verbanden uns miteinander mit einem Seil und sprangen ins Wasser. Die Strömung trieb uns den Fluss hinunter, aber irgendwie gelangten wir ans andere Ufer. Darauf wandte sich das Monster ab und verschwand wieder im Sumpf.
Erschöpft kehrten wir ins Lager zurück. Überrascht registrierten wir, dass die meisten Wagen der Strigani fehlten. Sie waren entweder verängstigt wegen des Todesfalles oder sie brauchten ihre gegorenen Getränke. Wir trockneten uns am Feuer und schliefen dann völlig entkräftet ein. Kurz bevor meine Augen zufielen, dachte ich daran, dass der Knochen in der mittleren Stele vielleicht zu dem Obelisken passen könnte. Vielleicht konnte man das Monster aus dem Sumpf schwächen, indem man den Knochen aus der Stele zerstörte.