Die Sünden von Mölle 

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Mölle, 3. November 1880

Wir lesen Olgas Brief aus dem Strandhotel Mölle an Lilly. Sie säße dort fest und benötige dringend ihre Hilfe. Um die gute Lilly nicht zu beunruhigen beschließen wir, ihr nichts von dem Brief zu erzählen und an ihrer Stelle die Reise anzutreten. Da Eile geboten ist, sagen wir dem Inspektor über einen Boten ab. Den Termin mit der Reporterin im Bürger & Bäcker möchten wir wahrnehmen.

Norvid bringt die Reiseroute in Erfahrung und liest einen Artikel aus der Gazette über das Strandhotel Mölle.  Die Besitzerin möchte den Hotelstrand Männern und Frauen gemeinsam zugänglich machen. Man bezeichnet das Vorhaben als Herz der Sünde in Nordeuropa. Ich finde das bedenklich und der Sinn erschließt sich keinem von uns.

Währenddessen reservieren wir Damen Zimmer in der Pension Paracelsus, denn wir wollen die Reise ausgeschlafen antreten. Madame Laukonen nimmt diese gerne entgegen und erwähnt, dass Dr. Falcone ebenfalls beim Abendessen anwesend sein würde. Linda erzählt ihr von der Geistererscheinung im Schloss. Sie rät uns langsam und geduldig vorzugehen.

Auf dem Weg zum Bürger & Bäcker, besorgen wir uns eine Karte unseres Reisezieles. Dort erzählt Linda der Besitzerin Helena Skytte, dass sie sich in der Klinik als Linneas entfernte Cousine ausgegeben hat. Helena wäre auch bereit, sich als Linneas Vormund eintragen zu lassen. Sie weiß, dass Olga Kraus Linneas beste Freundin war und dass Linnea seit ihrem Fortgehen dem Wahnsinn näher war, als zuvor.

Wir warten auf Frau Bäcklund. Sie erscheint nicht und wir suchen nach ihr. Bei der Upsala Gazette scheint man sich nicht zu sorgen. Linda und Sunna gehen ins Antiquariat. Alexander Konradsson bedient heute. Ein gnomisch aussehender Mann, dürr, klein, mit Segelohren. Der Mann macht die beiden nervös und hat nichts für diesen Fall Brauchbares im Portfolio.

Norvid und ich recherchieren in der Bibliothek des Schlosses nach Mölle und Olga. Sie war 20 Jahre Mitglied der Gesellschaft und hat diese vor 20 Jahren verlassen. Eine Randnotiz, Olga habe sich mit dunklen Künsten beschäftigt, wird uns auch von Algot bestätigt. Er ist nicht willens mehr dazu zu sagen.

Ein ehemaliges Mitglied der Gesellschaft, Johann Tranas, hat „Das okkulte Erbe des Hügels“ geschrieben. Dort gibt es übernatürliche Energie, die aus Höhlen und Spalten tritt und auf Menschen und Tiere lauert, um sie als Gefäße für ihre Manifestation in der Welt nutzen zu können. Eine mit dem Blick gesegnete Familie soll diese Energie in Schach halten und verhindern, dass diese physische Formen annimmt. Diese konnte leider nicht ausfindig gemacht werden. Er ist der Meinung, dass ein Teil des Hügels beobachtet werden sollte. Der Eintrag ist 50 Jahre alt.

Wir erstehen Seil und Laterne, packen unsere Sachen und suchen die Pension Paracelsus auf. Dr. Giacomo Matteo Falcone ist wider Erwarten nicht anwesend. Nach einer kurzen, aber ruhigen Nacht, nehmen wir den 5 Uhr Zug durch den Schnee nach Höganas.

An der Kutschstation vor Mölle steigen wir aus, es ist bereits dunkel. Wir machen uns auf den etwa 2 km langen Fußweg zum Hotel. Die Kälte schneidet uns durch das Gesicht. Ein Licht in einiger Entfernung erregt meine Aufmerksamkeit und wir gehen darauf zu.

Das Blut gefriert in unseren eh abgekühlten Adern, als wir den von Krallen aufgerissenen Torso einer Frau finden. Etwas scheint ihre Innereien gefressen zu haben. Da wir auf Schloss Gyllenkreutz Bilder von Olga gesehen haben, wissen wir, dass sie die Tote ist. Die arme starb mit schreckensweit aufgerissenen Augen. Linda schließt diese und Sunna stellt fest, dass Olga seit zwei Stunden tot ist. Ich spreche ein Gebet für ihre arme Seele. Norvid und ich bleiben bei der Leiche, während die anderen in den Ort gehen, um den grausigen Fund zu melden. Sie suchen die Schänke auf. Nils Corfizon heißt der Wirt. Ihm erzählen die drei von der Toten. Er schickt jemanden in den Nachbarort mit Polizeistation und Männer mit Trage, um die Leiche zu bergen. Einer der Männer stellt sich mit Harald Nilsson vor.

Erschöpft suchen wir danach das Hotel auf. Es handelt sich um ein dreistöckiges Holzhaus. Eine junge Frau öffnet uns, als wir klingeln. Sie heißt Lisa Svensson, ihre Mutter ist die Fischerin Anna, die in dem Zeitungsartikel „Die Sünden von Mölle“ erwähnt wurde. Die Besitzerin des Hotels Katharina Jönsson ist seit 10 Tagen verschwunden, sie wollte nach ihrem Hund suchen und ist nie zurückgekehrt. Wir erfahren, dass Olga mit 3 Damen zugegen ist, sie geben sich als Künstlerinnen aus. In Anbetracht der Bilder, ist die Tarnung mangelhaft. Wir brauchen eine bessere. Als Katharina verschwand, hörten sie auf zu malen und zu wandern. Alle tragen komplett schwarze Kleidung. Sie, insbesondere die kleine blonde, haben Kontakt zu Pfarrer Kransvig.

Wir lassen uns die Zimmer zeigen. Auf 2 Zimmern der vier brennt noch Licht. Wir klopfen an eine Tür, uns wird geöffnet, wir stellen uns vor und berichten von Olga. Die drei reden sich mit Schwester an. Sie sind eine riesige, willensstarke Frau Namens Klara Berg, Frida Svensson ist von hagerer Statur, unheimlich und verschlagen. Josefin Adler, die einzige gottesfürchtige von den Dreien wirkt ängstlich. Sie berichten, dass Olga jemanden von der Kutschstation abholen wollte, uns. Wir wundern uns, woher sie von der Zeit unserer Ankunft gewusst haben kann und die drei sagen, dass Olga mannigfaltige Fähigkeiten besaß. Mehr bekommen wir leider nicht aus ihnen heraus.

Linda und ich schleichen uns zu dem zweiten erleuchteten Zimmer. Die Tür ist verschlossen, das ist kein Hindernis für Linda. Sunna hält Wache. Im Kleiderschrank finden wir vier schwarze Roben mit Runen und okkultistische Bücher, ketzerisches Zeug, denke ich. In dem Moment erschallt die alberne Stimme in meinem Kopf: „Isses nich, probiere es aus!“ Eine Karte der Gegend mit handschriftlichen Vermerken und einem Kreuz, pausche ich ab. Wir gehen in unsere Zimmer.

Beim Frühstück erzählt uns die unausgeschlafene Anna von der gefundenen Leiche und wir erklären ihr, dass Olga die Ermordete ist, sie ist sehr bestürzt. Sie berichtet, dass früher, vor Ihrer Geburt, Wölfe die Gegend unsicher machten.  Und von dem Ärger wegen des gemischten Strandes. Jemand hat versucht das Strandhotel anzuzünden. Der Pfarrer hat sich für den beschuldigten Leuchtturmwärter Lundin Magnus eingesetzt und somit vor Strafe bewahrt. Olga war im Sommer schon mal in dem Hotel zu Gast, allein.

Wir erfahren von ihr, dass Katharina 33 Jahre alt ist und aus einer großen Stadt kommt. Lisa redet begeistert über diese moderne Frau. Die keine Freunde im Ort hatte.

Dann kommt der Kommissar, um unseren Bericht zu Olga aufzunehmen, plötzlich stürmt ein Mann herein und berichtet von einer weiteren Leiche. Wir folgen ihm und er führt uns zu einer Stelle südlich der Häuser am Waldrand. Abseits des Weges steht der Priester vor einer Leiche. Es ist Josefin. Riesige Spuren eines Paarhufers entdecke ich im Schnee. Der Ermittler bittet uns, Stillschweigen über diesen Fund zu bewahren.

Der Pfarrer, ein hochgewachsener, kräftiger Mann, sieht zornig aus, Norvid und ich folgen ihm in die Kirche. Sunna folgt dem Ermittler ins Hotel zu den beiden „Hexen“ und belauscht das Gespräch. Linda geht in den Ort.

Nachdem wir den Kaplan überzeugt haben, dass wir nichts Böses im Schilde führen, lässt er uns ein und bietet uns Tee an. Algot Kransvik ist sehr konservativ und ein Tierfreund. Entspannt erzählt er uns, dass die vier Hexen seien, die die Magie des Berges rauben wollten und nun Gottes gerechten Zorn zu spüren bekämen. Er macht keinen Hehl daraus, dass er sich das Hotel fortwünscht und erzählt, dass er dem Mann zur Freiheit verholfen habe, denn sonst wäre das Böse über uns hereingebrochen. Denn er halte das Böse, wie die Hexen, davon ab, das Tor zur Hölle zu öffnen.

Er vermutet, dass Katharina tot ist und dass diese Tatsache vielen im Dorf recht wäre. In ruhigem Ton erzählt er uns, dass er in die glühenden Augen der Bestie gesehen hätte und nur der Hügelmann und Gott diese bezähmen könne. Er vermutet, dass das Vaesen ihm nichts antun konnte, weil er sich dabei auf heiligem Boden befand. Warum wir nicht abreisen, will er wissen und wir sagen, dass wir noch dem Kommissar berichten müssen.

In Helsingborg hat er einen Bericht über eine Bestie gefunden, mit der wir es zu tun haben könnten. Der Bericht eines Kochs: Ein riesiger Eber, der sich durch einen Apfel ablenken lies und als Grollborste bezeichnet wurde, suchte Hexen und Menschen mit dem Blick, um diese zu zerfleischen.  Eine Hexe mit einem Stab aus Lindenholz kann gegen diesen bestehen, oder es gar beherrschen. Eine Kirche kam auch in der Geschichte vor. Wir gehen in den Ort, um Äpfel und Nüsse zu kaufen.

Linda spricht mit dem Wirt. Er erzählt ihr, dass Katharina verschwunden ist und dass die Einheimischen sehr abergläubisch und schnell aufgebracht seien. Sunna belauscht das Verhör und erfährt, dass die beiden Damen dem Kommissar nur das offensichtliche erzählen.

Zurück im Hotel, widme ich mich Freda füttere sie und kraule ihr das Fell. Linda geht zu den beiden Schwestern, um ihnen von der Grollborste zu erzählen und wird abgewiesen. Sie hört die beiden in seltsamer Sprache reden.

Ich schaue nach dem Abendessen aus dem Fenster. Ein Sturm braut sich zusammen. Ich entdecke zwei glühende rote Augen, die in unsere Richtung starren und Klara, die aus dem Haus in Richtung der Augen läuft. Gott stehe ihr bei. Das reicht nicht, denkt Norvid und stürmt ebenfalls hinaus. Sunna und ich sehen nach Frida. Sie hat sich eingeschlossen und will ihrer Freundin nicht helfen. Dann laufen auch wir hinaus. Norvid gibt auf und kehrt um, da hören wir Todesschreie und laufen zurück zum Hotel.

Fridas Zimmer ist leer als wir oben ankommen. Auf dem Boden befinden sich ein aufgemaltes Pentagramm und Beschwörungskerzen. Sunna und Norvid erkennen, dass es sich dabei um einen nicht beendeten Schutzzauber handelt. Papiere liegen auf dem Tisch. Daraus entnehmen wir, dass die Wurzelhöhle die Energie des Südens enthält und dass die vier zu einer Art Kult gehören, der sich „Die Schwestern Satans“ nennt. Sie besitzen auch entsprechende Bücher.

Lisa verschließt mit Norvids Hilfe die Haustür. Sie sagt, Frida habe sie verletzt, als sie diese daran hindern wollte hinauszulaufen. Linda will für die Nacht eingeschlossen werden. Ich kann Lisa beruhigen und Sunna versorgt ihre Wunde.

Ich lösche die Kerzen und entferne das Pentagramm. Abergläubisches Zeug. Norvid und Sunna finden weitere Aufzeichnungen und wir erfahren, dass die Grollborste erst nach den ersten Ritualen vor etwa 10 Tagen auftauchte und sie attackierte.

Wir such Frida im ganzen Haus, erfolglos. Lisa ist morgens nicht im Frühstücksraum.  Sunna entdeckt sie tief und fest schlafend in ihrem Bett. Sie lässt sich nicht wecken. Unsere Ärztin bemerkt, dass Lisa nach Äther riecht und findet ein getränktes Tuch. Dass die Flasche nicht auffindbar ist, spricht dafür, dass sie es nicht selbst getan hat. Sie wollte eingeschlossen werden, hatte sie eine Vorahnung?

Sunna öffnet das Fenster, um die junge Frau mit frischer Luft zu wecken. Doch oh Schreck, als sie hinausblickt, starren sie rote Augen an, sie erkennt die Silhouette des Priesters. Kaum erkannt, da sind sie auch schon verschwunden.

Wir beschließen, die markierte Höhle und den Leuchtturmwärter aufzusuchen, wenn Lisa aufgewacht und es hell ist…

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