Im Ortschlamm

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Wir stehen neben dem Leichnam des Basilisken, aus dessen Wunden beißender Dampf steigt. Es stinkt widerlich, nach Verwesung, Tod und Gift. Doch noch nie in meinem Leben habe ich mich so gut gefühlt. Ich sehe in die Gesichter von Alanus, Gerwin und Konrad. Sie scheinen das gleiche zu fühlen. Völlig euphorisch nehmen wir uns unsere Trophäen von der Bestie, so wie es uns zusteht als ihre Bezwinger.

Dann überkommt uns die Erschöpfung und wir nehmen das Lager der Mordbuben als unseres, um dort zu übernachten. Am nächsten Morgen weckt uns Konrads Ruf. Der Basilik, er ist zu Staub zerfallen! Und auch unsere Trophäen sind nur noch Staub. Mit fällt eine alte Mär ein, über verfluchte Kreaturen die nach ihrem Tod zu Staub werden, nur um in der Nacht wieder aufzuerstehen. Hoffentlich ist es hier nicht genauso. Deutlich niedergeschlagen machen wir uns auf den Rückweg. Ohne Beweise auf den Tod des Basilisken wird die Fußattrappe der Mörder genügen müssen, um die Mitschuld von Johanna Stiegler zu beweisen.

Als wir am Lager ankommen ist es verlassen. Die Wagen der Strigani sind verschwunden und niemand ist zu sehen. Nur der Leichnam von Rutger Reuter liegt in seinem Zelt, alles andere wurde geplündert. Natürlich ist auch die Geldkassette weg. Thulgrims Zelt ist geräumt, von ihm keine Spur. Nur der Wagen Stieglers ist noch da. Konrad hört leise Geräusche aus dem Inneren. Als wir nachsehen finden wir die vollkommen aufgelöste Frau auf dem Boden. Sie stammelt und weint. EIn wenig spät für Reue, wie ich finde. Ich sage den anderen das ich versuchen würde sie zu beruhigen, damit wir erfahren was passiert ist.

Dee anderen wollen sich umsehen. Es dauert eine Zeit bis die Frau ansprechbar ist. Sie faselt von einem dunklen Schatten der über sie gekommen sei und sie nicht verstehe wie sie so was tun konnte. Das wüsste ich tatsächlich auch gerne. Den Strigani sei es ähnlich gegangen. Am Morgen seien alle wie befreit gewesen von den dunklen Ahnungen und der Wut die alle gespürt hatten. Daraufhin haben sie ihre Sachen gepackt und sind verschwunden. Nunja, sie haben auch sonst alles eingepackt, aber das behalte ich für mich. Der Zwerg ist mit der Geldkassette verschwunden. Zu allem Übel hatten wir ausgerechnet ihm den Schlüssel überlassen.

Draußen fanden die anderen nichts mehr. Dafür entdeckte Konrad eine Gestalt die sich näherte. Es war Alexander Grün! Er war ebenso überrascht uns hier zu finden. Es stellte sich heraus, das die Bewohner von Grausee ihn um Hilfe gebeten hatten. Die Steinkreise in der Umgebung hätten eine schlechten Einfluss auf alles. Als er hörte das wir einen ausgegraben hatten, war er erleichtert. Damit hätten wir etwas Gutes getan und ein Übel aufgelöst. Immerhin etwas. Er wolle sich auch darum kümmern das die anderen Steinkreise verschwinden. Als wir ihm vom Basilisken erzählten, vermutete er das dieser Fluch der Gegend auch nicht wieder auftauchen würde. Das wäre gut!

Als Grün hört wie unser weiterer Weg ist, warnt er uns noch. Gerüchteweise treiben sich Grünhäute im Gebirge herum. Außerdem würden sich bei der einzigen Brücke bei Traisbach Altdorfer und Jungfreud Soldaten belagern. Die schlechten Nachrichten nahmen wirklich kein Ende!

In einem stillen Moment fragte ich ihn nach Brunold und ob er etwas wüsste. Er verwies mich an Ida Wernt, die sich in Grünwacht aufhalten solle. Ich dankte ihm und wir machten uns auf den Weg. Alanus und Konrad nahmen sich noch ein paar Dinge aus dem Lager mit.

Als wir in Traisbach ankamen stellte sich Grüns Warnung als wahr heraus. Altdorfer Soldaten sperrten die Brücke auf unserer Seite, die Jungfreuds auf der anderen. Niemand wollte uns vorbeilassen, statt dessen sollten wir uns anwerben lassen. Nein, danke.

Statt dessen gingen wir ins Gasthaus, das scheinbar neutral war, da Soldaten beider Gruppen dort tranken. Der Wirt war überrascht mal jemand anderes als Soldaten bei sich zu sehen. Wir bestellten etwas und Konrad erwarb unter der Theke ein Seil. Wir besprachen, das wir den Fluss hinter Traisbach überqueren wollten. Da sprachen uns Jungfreuds an und wollten uns anwerben. Wir lehnten ab, doch Gerwin musste sie natürlich noch provozieren, was von der Altdorfer Seite im Schankraum mit Gelächter quittiert wurde. Warum machte er so was? Dann wollten uns die Altdorfer anwerben. Wir lehnten ab, aßen und gingen.

Ein Stück hinter dem Dorf fanden wir eine Stelle an der ein Übergang möglich erschien. Alanus band sich das Seil um und watete durch den Fluss. Er rutschte kurz aus aber schaffte es ans andere Ufer. Dann hangelte ich mich herüber, dann Gerwin und zum Schluss Konrad, der über die wenigen Steine sprang, als hätte er nie was anderes getan.

Nass gingen wir weiter, doch da Sommer war, war es nicht allzu unangenehm. Nur Alanus fing später an zu schniefen. Er hatte sich wohl etwas eingefangen. Ich würde ihm später einen Tee machen, der ihm helfen sollte. Ansonsten wanderten wir alleine durch die fast unberührte Gegend. Nur Konrad entdeckte ein verlassenes Lager. Grünhäute! Die Spuren waren aber schon älter.

Schließlich kamen wir abends in Grünwacht an. Auf einer Klippe über dem Dorf lag die Festung Höhenwacht. Wir gingen schnurstracks ins Gasthaus. Dort war einiges los und als ich fragte wies mir der Wirt den Tisch von Ida Wernt. Ich ging auf sie zu und fragte nach Brunold. Sie wirkte unsicher, dann sprach sie davon das Brunold von Hexenjägern verfolgt würde, einer Frau namens Ursula Marbad, und deswegen Richtung Gotheim gegangen sei. Marbad! Den Namen kannte ich aus Übersreik. Ida berichtete noch das Marbad außerdem auf der Suche nach uns sei! Außerdem würden gerüchteweise Grünhäute Richtung Wetterfahnenturm laufen. Das wurde immer schlimmer. Ich dankte ihr und berichtete den anderen von der Hexenjägerin und den Grünhäuten.

Am nächsten Tag kamen wir nahe Elsen zu einer Furt an der eine Frau mit einem Floß darauf wartete Reisende überzusetzen. Mittlerweile war der Weg steiler und deutlich kälter geworden so weit waren wir ins graue Gebirge vorstoßen. Die Frau war sehr nett und als ich ihr einen von meinen Glücksbringern überließ, brachte sie uns über den Fluss.

In der Ferne konnte man bereits den Pfad und noch weiter hinten den Turm sehen. Und was das für ein Turm war. Unmöglich das Menschen so ein Bauwerk errichten konnten. Ich konnnte es kaum erwarten ihn mir genauer anzusehen. Wir gingen weiter als Konrad in einem Wald etwas entdeckte. Er warnte uns und dann wurden wir schon gerufen. Orban Geldrecht trat heraus und er hatte seine Truppe mitgebracht. Wütend beschimpfte er uns das wir Verräter seien, welche die Hexenjägerin zu ihnen gebracht hätte. Was für ein Unsinn. Aber er glaubte unseren Beteuerungen nicht. Dann hörten wir hinter uns weitere Neuankömmlinge. Ursula Marbad und ihre Söldner.

Niemand wollte auf uns hören und dann schoss die Hexenjägerin. Ich warf mich zu Boden und konnte sehen das die anderen das gleiche taten. Mit wütenden Rufen gingen beide Parteien aufeinander los. Und wir waren direkt zwischen den beiden Gruppen die aufeinander losgingen. Jetzt ging es um Leben oder Tod.

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