Geschäfte im Norden – Teil 26

Schreibe eine Antwort

19. Oktober 2955 Drittes Zeitalter – Versammlung der Hügelmenschen, Täler von Gundabad, Wilderland, Abends

Nach den letzten Besprechungen des Tages haben sich alle Stämme in ihre jeweiligen Lager um den Hügel zurückgezogen. Die Stimmung ist gelöst, es wird Abendessen gereicht. Aus dem Augenwinkel sehe ich vor dem aufgehenden Mond etwas auf das Lager zufliegen. Es ist weit entfernt, aber da es trotzdem gut sichtbar ist, ist es ziemlich groß. Ich mache die anderen darauf aufmerksam und beobachte es weiter.

Nach ein paar Minuten wird klar: das ist ein wirklich großes Tier und es kommt definitiv auf unser Lager zu. Langsam kann man erahnen, dass das nicht mit rechten Dingen zugeht, daher fange ich an, die Stämme in den benachbarten Lägern zu warnen. Es entsteht Unruhe und so richtig wohl fühlen wir uns auch nicht.

Als das Tier noch näherkommt und langsam aber sicher deutlich zu sehen ist, wird uns allen anders. Der Anblick dieses Untiers, als Tier kann man es nicht mehr bezeichnen, ist furchteinflößend. Es hat eine gewaltige Flügelspannweite, keine Schuppen wie ein Drache, aber auch keine Federn wie ein Vogel. So etwas haben wir noch nie gesehen. Dazu kommen ein langer Hals und ein schlanker und sehr hässlicher Kopf mit einem riesigen mit scharfen Zähnen gespickten Maul, dazu scharfe Klauen.

Als wäre der Anblick dieser Bestie nicht schlimm genug- auf dem Rücken reitet einer der neun Reiter, Nazgul genannt. Mit einem solchen hatten wir schon einmal eine äußerst missvergnügliche Begegnung.

Bevor die Bestie landet, kommt auf der einen Hügelseite Loghain mit seinem Gefolge bewaffnet und gerüstet in aller Seelenruhe den Hügel hoch, dorthin, wo die Bestie mit ihrem Reiter landet.

Als sie landet, entsteht in manchen Lagern blanke Panik, der Nazgul und die Bestie verbreiten eine enorme Furcht. Manche werfen sich zu Boden, andere fliehen sofort. Die meisten aber bleiben zumindest noch stehen. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns offensichtlich abgehärtet, wir widerstehen der Furcht, obwohl auch wir eine starke Beklemmung empfinden.

Zwei Dinge passieren nun, am Horizont erscheint ein auffälliges Pferd, das ein bisschen zu leuchten scheint. Und Loghain erhebt seine Stimme. Laut verkündet er seine Allianz mit dem dunklen Herrscher, dessen Macht größer als alles andere sein soll. Alle sollen sich unterwerfen und das Knie beugen. Etliche der Hügelmenschen tun das, man erkannt, dass sie einfach Angst haben.

Wir versuchen unserer bestes, Loghain zu erwidern, beschwören die Freiheit und Unabhängigkeit der Hügelmenschen. Ob es hilft, wissen wir nicht, zumindest verschafft es Zeit. Gerüstet gehen wir den Hügel hinauf, wohl wissend, dass ein Kampf gegen die Bestie und ihren Meister unausweichlich ist.

Inzwischen kommt das einsame Pferd immer näher. Wir erkennen, dass es sich um das Mondenross handelt, dass ich vor einiger Zeit bei einer Herde Wildpferde gesehen habe. Auf dem Rücken erkennen wir jetzt eine Reiterin, Essylt? Sie trägt eine blitzende Rüstung und Speer und Schild unbekannter Herkunft. Vor ihr auf dem Ross sitzt Ferdibrand und nebenher läuft Earendil. Wir sind gleichermaßen verdutzt über den Anblick wie erfreut über die Ankunft, müssen uns aber schnell wieder der Bestie zuwenden. Essylt reitet im gestreckten Galopp den Hügel hinauf ohne irgendetwas anderes zu beachten. Ferdibrand kann im letzten Moment abspringen, als Essylt mit dem Speer die Bestie angreift.

Auch wir stürzen uns auf die Bestie, an den Nazgul kommen wir noch nicht heran. Die Bestie schlägt mit dem Kopf wild um sich und schleudert dabei Essylt und mich durch die Gegend. Schlimmer ist allerdings die unheimliche Aura, die die beiden verströmen und die uns mehrfach ins Wanken bringt, aber nicht umwirft.

Wir bemerken aus dem Augenwinkel, dass sich einige der Hügelmenschen gesammelt haben und sich Loghain und den Seinen stellen.

Nach einem heftigen Kampf haben wir die Bestie demoralisiert, die den Nazgul abwirft und in den Nachthimmel flieht. Auch der Nazgul, der sich uns nun stellt, ist nochmal ein harter Brocken, er trifft mich einmal mit seinem links geführten Dolch, einer Morghulklinge, mit der wir schon einmal eine unliebsame Begegnung hatten. Zum Glück werde ich dadurch nicht verletzt.

Doch gemeinsam mit Essylt wird er am Ende besiegt und löst sich mit einem spitzen Schrei auf. Doch zum Durchatmen bleibt keine Zeit, Loghain und ein paar seiner Leute stehen noch. Nach einem kurzen Kampf sind er und seine Leute schlussendlich besiegt und es kehrt langsam Ruhe ein. Es sind etliche der Hügelmenschen gefallen, viele sind verletzt.

Peter

Über Peter

Spielt mit Unterbrechungen seit 35 Jahren Pen & Paper. Angefangen mit DSA, mit AD&D weitergemacht, einiges ausprobiert und momentan bei DER, WHF und D&D5 gelandet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutzhinweise: Die E-Mailadresse wird an den Dienst Gravatar übermittelt (ein Dienst der Wordpress Entwickler Auttomatic), um zu prüfen, ob die Kommentatoren dort ein Profilbild hinterlegt haben. Zu Details hierzu sowie generell zur Verarbeitung Deiner Daten und Widerrufsmöglichkeiten, verweisen wir Dich auf unsere Datenschutzerklärung. Du kannst gerne Pseudonyme und anonyme Angaben hinterlassen.