Pfui Spinne

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Die ganze Nacht haben wir am Rande eines riesigen schwarzen Kraters verbracht. In der Nacht hört man immer wieder die Schwärze ihre Schneisen durch den Davokar ziehen – scheußliches Zeug.

Morgens turnt Bartolom am Rand des Kraters herum und fällt fast rein, eine Fackel, die er hineinwirft fällt und fällt und fällt. Es ist also tief, dunkel und unsicher, jetzt wäre es vernünftig umzukehren. Während ich hoffe dass wir umkehren findet Karla einen „sicheren“ Abstieg in den Untergang – danke Karla. Meine Reisegefährten verschwinden im Krater und mir bleibt ja dann auch Nix anderes als hinterherzuschlüren. Aber ich setzte meine Maske auf, weil ich damit im Dunkeln besser sehen kann, dass sie verhext ist, ist mir inzwischen auch egal.

Karla findet einen natürlichen Eingang in eine Höhle voll riesiger Spinnen, in der vermutlich auch diese Spinnenleuchtperson haust. Natürlich müssen wir da rein. Wahrscheinlich haue ich wieder Etwas oder Jemand ganz wichtigen platt, das letzte Mal mit dem Troll ist mir immer noch unangenehm.

Die Spinnenhöhle ist grässlich, überall hängen halbverdaute Tiere, Goblins, Menschen, Trolle und noch größeres Zeug. Aber Karla fühlt sich eingeladen und hat ja schließlich auch lecker Essen mitgebracht = Uns, aber jetzt ist es auch zu spät zur Umkehr.

Wir stiefeln auf ein helles Leuchten zu und erreichen eine riesige Albinospinne die, Karlas Angaben nach, angeregt telepathisch mit Karla plaudert. Und dann – igitt – quatscht die weiße Spinne auch uns telepathisch an. Dieses ungebetene Gequatsche in meinem Kopf könnte ich jedes Mal hassen.

Sie ist die Tochter der Spinnengöttin und Mutter des Spinnenkönigs und so unfassbar alt, dass sie Ambrier für ganz neumodischen Kram hält, wo sind wir hier bloß gelandet. Meine Maske bringt sie zum Fauchen, denn sie gehört Fangafa, der Dornenkönigin – ihrer schlimmsten Feindin. Ja, wo ich auch hinkomme liegen mir die Gastgeber zu Füßen. Manchmal fühl ich mich als hätte ich mir mit irgend einer Unbeliebtheits-Krux einen Trumpf erkauft, dem ich meine Stärke verdanke, aber genug von mir – zur Leuchtspinne Xanatha:

Die will nämlich, dass wir das dunkle Wasser aus Hurian-Lo Apaks Grab besorgen. Natürlich willigen wir ein und schon wird die nächste Spitzenidee geboren, wir lassen uns alle der Reihe nach von der Leuchtespinne beißen. Was für ein Spaß, uns haut es alle erstmal um. Wir fallen und sind erstmal gelähmt. Orlana schafft es sich zu halten. Später erzählt sie, dass Xanatha ihren Bund mit Mal-Rogan verstärkt hat – ich hoffe wir haun den platt bevor diese Verbindung Orlana zum Verhängnis wird.

Xanatha beschreibt uns zwei Wege zur Grabkammer, entweder durch die Unterwelt wo Fangafa lauert oder oberirdisch durch den geöffneten und schon benutzten Haupteingang. Wir wählen Letzteres. Xanatha sagt, dass wir sie rufen können sobald die Schutzzauber gelöst sind. Als wir die Höhle verlassen, versuche ich meine Maske zurück zu lassen, aber das bereitet mir solche Qualen dass ich schließlich umkehre um sie dann doch zu holen.

Wir wandern durch die dunkle Schneise, so sind wir am Schnellsten und wir können es uns jetzt nach dem Spinnenbiss leisten, weil der vor der Schwärze schützt, behauptet zumindest Xanatha. In der Nacht weckt uns Orlana, weil wir von monströsen Libellen umflattert werden, die laut Karla einfach nur Appetit auf Spinnen haben und uns für solche halten. Gucken können die Viecher wohl nicht so doll. Wir halten sie mit qualmendem Feuer auf Abstand.

Ich werde im Schlaf von einer riesigen Würgeschlange fast zerquetscht, einem Kanaran, 25 Meter lang, doch auf Bartoloms Feuerkaskaden ist Verlass – naja zumindest oft – sagen wir manchmal – auf jeden Fall aber jetzt und die angeschmurgelte Schlange lässt mich los und versucht abzuhauen. Aber nicht mit mir. Ich bin echt sauer. Ich zermatsche sie und reiße sie einmal durch, nun haben wir Fleisch zum Grillen – lecker!

Wir reisen in Schneisen und einmal kreuzt die Schwärze unseren Weg. Sie ist wie eine Schattenmauer, die sich bewegt (20×100 Meter) und hat am Rand kleine Schattententakel.

Wir erreichen das Grab und finden die freigelegten Stelen auf denen ein Nachruf auf den hier ruhenden Hurian-Lo Apak steht nämlich das der kluge König die Spinnengöttin Ulroke überlistete und von ihr den heiligen Nektar bekam, der ihn unsterblich und unbezwingbar machte. Dass die Ulroke und die Kröte Drott richtig beef hatten steht auch auf den Stelen und das Hurian-Lo Apak die Kröte Drott besiegen konnte.

Einmal schreiben die Glyphen feierlich: „ wenn der Getreue am Tor des Königs den Worten der Erlösung huldigt und sein Knie voller Anbetung beugt, dann öffnet sich der erleuchtete Pfad zu tränenreicher Freude und Glück“ klingt erstmal gut, weiß aber nicht was das heißen soll.

Die Glyphen waren wohl Schutzzauber und sind schon gebrochen worden. Wir stehen vorm Eingang. Karla hat das Gefühl, dass wir beobachtet werden und Fenya stratzt sofort rein. Wir hinterher in die erste Grabkammer. Dort liegen zwei Leichen, eine relativ frische Novizinnenleiche und eine, schon Monate alte, Grabräuberleiche und außerdem eine leere Rüstung, die vermutlich einem Flammendiener gehörte. Die Leichen tragen Wunden von Kurzschwertern.

Fenya sieht in ihrem Kopf ein Bild von einem schwarzen pochenden Herzen aus dem sich schwarzes Blut ergießt, von oben lässt sich eine glänzende Spinne herab, die Schwärze kommt von überall und eine befleckte Bestie aus der Unterwelt erscheint. Wer will so eine Party schon verpassen? Ich – aber ich will auch endlich meine Maske loswerden also, weiter jetzt.

Wir kommen als Nächstes in eine Kammer, die von einem sieben Meter breiten Riss durchzogen ist, der runter in die Unterwelt geht. Holzstämme liegen herum, die offenbar von unten beschädigt und als Übergang zerstört wurden.

Wir binden drei Stämme zusammen und legen sie über die Schlucht. Ich spüre dass dort unten Fangafa lauert. Dann schickt Bartolom sich an über den Stamm zu gehen.

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