Vielen Dank für Speis und Trank

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Nachdem die Gefährtinnen sich die ganze Nacht mit vereinten Kräften gegen eine große Anzahl unterschiedlichster Orks im Kampf behauptet, und viele Ork-Leben beendet hatten, sehnten sie sich nach einer Rast um neue Kräfte zu sammeln.

Doch war es den Orks gelungen in letzter Sekunde den verängstigten Hobbit Dinodas (Dindy) Brandybock, dessen Bruder Dodinas (Dody) Brandybock ihr Auftraggeber war, zu verschleppen und so blieb ihnen die Rast nicht vergönnt und Gerhild nahm anhand der frischen Fährte die Spur der Entführer auf.

Und so tauchten die Vier bald durch einen Riss in einer Felswand in ein dunkles unterirdisches und fremdes Reich aus Höhlen und unterirdischen Gängen ein. Das Revier der Orks, der Trolle und vieler anderer schauerlicher Wesen – aber auch der Zwerge. Wenn auch Gerhilds Kunst im Fährtenlesen, Garfiels feines Gehör und Griemhilds Fähigkeiten als Kundschafterin sich unter der Erde als unerlässlich erwiesen, so war doch Gundi als höhlenkundige Zwergin die beste Anführerin, die sie nur hätten haben können. Sie fehlte nie in der Auswahl der Gänge und wusste jederzeit wo sie sich befanden und welchen Rückweg sie nehmen mussten.

Die stille Unterwelt, die die Gefährtinnen für zwei Tage in sich aufnahm, war von eigener Schönheit und beeindruckte mit einem geheimnisvollen unterirdischen See und fremdartiger Vegetation. Doch sie barg auch manche Gefahr. So nahm Garfiel in der Nähe des Sees die Anwesenheit eines riesigen Höhlentrolls wahr und ihr war auch als höre sie aus Richtung des Wassers immer wieder die tappsenden Schritte eines heimlichen Verfolgers. Auch gab es eine Höhle der vielseitigen Finsternis. Die Vier waren gezwungen sie zu durchqueren, um waghalsige Sprünge über Schluchten und das Aufschrecken von Höhlenspinnen zu umgehen. In der Mitte dieser Höhle, an deren Wänden große Kolonien giftiger Pilze wuchsen, lauerte eine grausige Präsenz, die nicht nur das Licht der Fackeln schwinden ließ, sondern auch die Zuversicht und den Lebensmut der Gefährtinnen auf eine kalte und verstörende Art verdunkelte. Gundi brauchte auch an der Erdoberfläche einige Zeit, um sich davon zu erholen.

Nach fast einem ganzen Tag im Dunkeln klangen orkische Gesänge, die Gerhild als Rezeptlieder für die Zubereitung von Menschen und Hobbits zu übersetzen wusste, und Essensdüfte, die für alle überraschend wohlriechend und köstlich waren, in Ohren und Nasen der Vier. Als sie sich der Quelle von Beidem näherten, passierte sie ein Trupp gerüsteter Ork-Soldaten, deren Gespräch die Gefährtinnen vor der baldigen Ankunft Ghors des Plünderers warnten und sie damit zur Eile antrieb.

Dank Griemhilds geschickter Kundschaft konnte diese wenig später berichten dass in den Höhlen vor ihnen zunächst der wenig bewachte Dindy in einer Höhle angekettet war und dort gezwungen wurde bis zu seinem knusprigen Ableben all seine Vorräte zu köstlichen Speisen zuzubereiten. Die Rätsel der köstlichen Gerüche war somit gelöst. Weiter berichtete Griemhild von einer Höhle voller Nahrung aber auch vielen Fässern alkoholischen Trankes und davon, dass alle Orks, bis auf zwei Soldaten und einen Ork in einer Schmiede, ganz offensichtlich schon Einiges davon genossen und Geschicklichkeit, Gleichgewicht und Aufmerksamkeit eingebüßt hatten. Außerdem hatte Griemhild die Gänge zu den Schlafhöhlen der Orks und des Häuptlings ausgespäht und hatte herausgefunden, dass dort ein Elb gefangen gehalten wurde.

Anhand dieser Kundschaft wurde nun ein Plan geschmiedet und, durch die Dringlichkeit der Lage für Dindy und den gefangenen Elb, aber auch in Erwartung Ghors rasch umgesetzt. Dieser Plan vereinte Kochkunst, Klugheit und Kundschafterkunst mit kämpferischem Geschick.

Zunächst wurden die beiden Orkwächter vor der Höhle, in der Dindy seine Köstlichkeiten zubereitete, zügig um ihr Leben erleichtert. Alsbald wurde Dindy überzeugt seinem Essen nun so viel Schärfe zu verleihen, dass der Durst seiner Gäste sich rasch verfünffachte. Darauf schlüpften die Gefährtinnen rasch in die Vorratshöhle, um dort die Fässer des kühlen Bieres mit starkem Schnaps zu versetzen. Zwei weitere Orks vor dem Ausgang der Küche wurden rasch und leise ihres Lebens entledigt und auch der Ork, der an seinem Amboss Waffen schmiedete wurde vorsichtshalber zu ewiger Ruhe gebettet. Alsbald wurde heimlich im Schatten der Koch-Höhle gerastet und gewartet, dass das Essen und das veredelte Bier ihren Beitrag zu der rettenden Mission erfüllten. Leider wurde die Rast einen Augenblick lang von einem großen Uruk-Soldaten gestört, der schnell und sauber von Gerhild und Gundi gefällt und versteckt werden konnte.

Nach gegebener Zeit konnten sich kaum noch ein paar Orks auf den Beinen halten, nur der große Häuptling Grabaz, Bruder des Ubhurz und die beiden, noch nüchternen Ork- Soldaten, die sich glücklicherweise zügig und ohne großes Aufheben von ihrem Leben trennen ließen, waren übrig.

Zunächst war damit der Weg in die Höhle des Ork-Häuptlings frei. Dort hineingeschlüpft scheuchten die Gefährtinnen unglückseligerweise zwei kleine Bilwiss-Orks auf, die den Häuptling durch ihr Rufen in seine Höhle lockten. Nun musste es gelingen diesen großen Ork schnell und lebensbeendend zum Schweigen zu bringen und die beiden Bilwisse dazu zu bringen, ihm in den Tod zu folgen. Glücklicherweise gelang dies ohne dass die tapferen Vier Schaden nehmen mussten.

Als die Gefährtinnen den Elb auffanden, der im Quartier des Häuptlings gefangen gehalten wurde, traf sie sofort die traurige Gewissheit, dass es für seine Rettung längst zu spät war. Der geschundene und von Folter gebrochene Körper des Elben wurde nur noch durch seine Willenskraft am Leben gehalten und der Tod begann längst sich seiner zu bemächtigen. Der Elb vertaute sich Garfiel an, die vor Ehrfurcht und Mitleid sichtlich mitgenommen schien.

Es handelte sich um Valandor aus Aerandirs Schar. Die Schar, die vor hunderten von Jahren von dem Werwolf des Düsterwaldes bestialisch verstümmelt und zum Teil niedergemetzelt geworden war. Garfiel erfuhr dass Aerandir noch am Leben und Ghor, sowie der grausige Galgenkönig auf der Jagd nach ihm und dem Buch des geheimen Feuers sei.

Valandor bat Garfiel seinen Bogen und Brosche an sich zu nehmen (sie würde das Zeichen sein, dass sie die Wahrheit sprach, wenn sie den Elbenfürsten berichtete) und seinem Leib, nachdem er ihn verlassen hatte, etwas sehr kostbaren zu entnehmen und zu hüten. Garfiel versprach und tat in tiefer Trauer Beides und hätte den Leib des edlen Elben zu gerne bestattet – jedoch gebot die Eile ein rasches Aufbrechen aus dem Häuptlingsquartier. So wurde Garfiel zu der Trägerin eines kalten Ringes mit eisblauem Stein und zur Suchenden, die nach den restlichen Lebenden aus Aerandirs Schar für immer Ausschau halten würde.

Die Gefährtinnen befreiten nun zügig den armen Dindy, nahmen einige Goldmünzen an sich (10 Schatzpunkte) und verließen das unterirdische Reich so schnell sie konnten. Sie kreuzten unbemerkt den Weg von Ghor dem Plünderer, der mit vielen bewaffneten Uruks an ihnen vorbei marschierte und wussten dass sein Aufenthalt in den Orkhöhlen sicher nicht seinen Erwartungen entsprechen würde.

Nach zwei Tagen sahen sie endlich wieder Tageslicht und trafen bald auf Iwgar und seine Männer, die so tapfer an ihrer Seite gekämpft hatten, zwei Nächte zuvor. Gemeinsam traten sie die Rückreise an, verließen den Hohen Pass und übernachteten hinter der Alten Furt in Gelviras Halle, wie auch schon auf ihrem Weg ins Nebelgebirge.

Und nun schlugen die Gefährtinnen, gemeinsam mit Iwgar und seinen Mannen und einem sichtlich erleichterten, dem Tode entronnenen, kleinen Hobbit nun endlich den Weg zum Östlichen Gasthaus ein………

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