13. Oktober des Jahres 2955 des Dritten Zeitalters
Heddwyns Kammer, Lager der Hügelläufer, Täler von Gundabad, Wilderland
Noch während wir die Verletzen versorgten und Heddwyn den Kopf endgültig von den Schultern trennten, bildete sich eine Traube an Menschen aus dem Lager. Die meisten waren unschlüssig was zu tun sei, aber schnell wurden die ersten Zweifler laut. Doch Roderic konnte mit wohl gewählten Worten die Wogen glätten und die Zweifler zum Schweigen bringen. Während des Wortwechsels bemerkte Hergrim eine Gestalt, welche sich heimlich aus dem Staub machen wollte. Es gelang ihm zwar nicht, die Gestalt in der Schwärze der Nacht in den Hügeln einzuholen, aber er konnte berichten, wie diese sich mit Geisterwargen getroffen hatte. Die Menschen des Stammes identifizierten die Gestalt später als Kart, welchem bereits nachgesagt wurde, ein Spitzel für Loghain zu sein.
Die Nacht verbrachten wir in den Gemeinschaftshöhlen, während Essylt in Heddwyns Kammer verblieb und dort vom Stamm bewacht wurde. Am nächsten Morgen war Essylt düsterer Stimmung und ihr Gemüt war voller Schatten. Nun, verdenken konnten wir ihr es nicht, immerhin musste sie ihren Vater nun erneut beerdigen. Wir probierten trotzdem, sie mit Musik und Unterstützung ein wenig abzulenken. Den restlichen Tag über liefen die Vorbereitungen für den einfachen Ritus, welcher Heddwyn am Abend zu Teil wurde.
14. Oktober des Jahres 2955 des Dritten Zeitalters
Lager der Hügelläufer, Täler von Gundabad, Wilderland
Wir machten uns ein Bild der Lage und begannen damit, eine Plan zu fassen. Bei den Hügelläufern war eigentlich nur Forgall übrig, welcher in eine undefinierte Richtung aber auf jeden Fall gegen alle anderen hetzte. Weder Freach noch Essylt zeigten sich verwundert darüber.
Auch wenn Freach von sich selbst sagte, er würde eigentlich nicht Stammesführer werden wollen, blieb er doch die beste Wahl. Er bekam viel mit und hatte großes Wissen angesammelt. Das er heimlich in Essylt verliebt war, betrachteten wir als möglichen Vorteil, da Essylt als seine Frau für die Versammlung einen echten Joker darstellen würde.
Essylt selbst wollte immer noch viele Dinge sofort ändern, hatte aber leider noch nicht verstanden, dass große Veränderungen mit geschickten Schachzügen vorbereitet sein wollten. Sie machte uns klar, dass sie von der Heirat so überhaupt gar nichts hielt. Da aber Entscheidungen getroffen werden mussten, krönte sie Freach am Ende des Tage zum Stammesführer. Nun konnten die Vorbereitungen für die große Versammlung beginnen.
15. Oktober des Jahres 2955 des Dritten Zeitalters
Lager der Hügelläufer, Täler von Gundabad, Wilderland
Von Bedwyr und Essylt holten wir Informationen über die Stämme der Hügelmenschen ein und erfuhren so folgendes:
- Cynbals Stamm der Hügelläufer unter der Führung von Freach galt als besonnen und traditionalistisch.
- Hwaldas Stamm der Wolfsklauen unter der Klaue von Loghain bestand aus erfahrenen Jägern und Wanderern, welche eigentlich als offen galten.
- Die Warglinge unter Uthecars Führung standen den Wargen am nächsten und waren mit Loghain verbündet. Sie galten als wölfisch und aggressiv. Ihnen ging Stärke über alles.
- Die von Marach geführten Speerträger waren bisher unentschlossen.
- Die Marderbeisser von Lowyr galten es sehr expansionistisch und wir hofften uns dies vielleicht zu nutze machen zu können.
- Die mit den Hüggelläufern verbündeten Ziegenhirten unter Sulwyns Führung galten als friedlich und glaubten an die Weisheit
- Zuletzt waren da noch die Hasenpfoten unter Berech, welche sich gerne versteckten, aber auch schlau agierten.
Forgall wiederholte immer wieder die Geschichten, dass die Bündnisse mit den Wargen die Hügelmenschen in der Vergangenheit immer gerettet hätten. Auch die anderen des Stammes standen den anderen Nordmenschen sehr skeptisch gegenüber. Es würde viel Überzeugungsarbeit nötig sein und vielleicht ein gewisser Trank bei der großen Versammlung.
Während unser Erkundigungen erfuhren wir außerdem eine interessante Tatsache, welche Essylt verdrängt zu haben schien: Wenn die große Versammlung einen Kriegsführer bestimmen würde, hätte dieser das Recht ihre Hand zu fordern. Zumindest wenn sie zu diesem Zeitpunkt unverheiratet wäre.
Wir diskutierten noch lange, konnten aber keinen wirklich guten Plan fassen.
16. Oktober des Jahres 2955 des Dritten Zeitalters
Lager der Hügelläufer, Täler von Gundabad, Wilderland
In der Nacht umringten auf einmal Wölfe und Warge das Lager und wir wurden wie alle anderen von den Wachen geweckt. Kurz nachdem wir uns in den Höhleneingängen zur Verteidigung bereit gemacht hatten, griffen die Bestien auch schon an. Ohne Rücksicht, fast als wenn sie in einen Kampfrausch verfallen wären, brach sich Welle um Welle an unserer Verteidigung. Wir hielten Stand, aber der Preis war auf unserer Seite mit vielen Verletzten und einigen Toten hoch.
Mit einem Heulen wurde dann scheinbar der Rückzug befohlen und zurück blieben nur mehr als vier Dutzend tote Wölfe und Warge. Gerade als wir aufatmen wollten, gab es einen merkwürdigen Ton aus den Wohnhöhlen. Wir eilten dorthin und fanden dort die Elbe vor, welche gerade die letzten der eingedrungenen Wölfe, mit ihrer Stimme zum Platzen brachte. Ein gar merkwürdiger Anblick. Noch merkwürdiger allerdings, war das Verschwinden von Essylt, welche scheinbar tiefer in die Höhlen geflohen war. Aber warum? Nun, das würden wir herausfinden … müssen.