Tausche Behaglichkeit gegen Bedrohung

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Die Gefährtinnen begeben sich zu dem behaglich anmutenden Gasthaus. Riesige Hunde laufen uns entgegen. Hätte Gerhild sie nicht als Beorns Kreaturen erkannt, hätte ich zu den Waffen gegriffen, denn sie überragen mich und ich möchte nicht als Hundefutter enden. Gerhild ruft den größten unter ihnen beim Namen: Schadrach. Klingt in meinen Ohren nach einem dreckigen Orknamen. Dieser hebt nur den Kopf, stuft uns wohl als harmlos ein und döst weiter.  Das Gasthaus muss gut besucht sein, denn wir sehen untergestellte Fuhrwerke und eine Reihe Ponys.

Ich öffne die Tür, denn ich habe einen Bärenhunger und noch größer ist mein Durst!  Mit Belgo und Baldor suchen wir uns einen Platz. Zwei große kräftige Männer sitzen an einem Tisch, an ihren Mänteln mit Bärenschließen erkennt Gerhild dass es sich um Beorninger handelt. An einem weiteren Tisch halten sich vier Zwerge auf. Den weißbärtigen mit Stab kenne ich, eine Legende unter den Zwergen. Es ist Händler Tholin aus den Blauen Bergen. Zwei jüngere, offensichtlich Brüder, scheinen seine Begleiter zu sein, der vierte im Bunde ist bartlos und sieht auch sonst mitgenommen aus.

Ein Halbling scheint der Wirt zu sein, er steht hinter dem Tresen und trocknet Geschirr, aus Keramik!! Das nenne ich groben Unfug: Eine Schlägerei und alles ist hin… Eine Hobbitfrau, vermutlich seine Gattin, sitzt in einem Schaukelstuhl am Kamin und liest ihren beiden Kindern eine Geschichte vor. Ich erinnere mich an goldige Zeiten, als ich noch klein war. Ich schüttel den Gedanken ab und bestelle Essen und Getränk.

Zunächst kommen wir mit den Beorningern ins Gespräch: Merovech der Mächtige ist ein Rechtsprecher und der zweite nennt sich Odo von den Bergen. Als Gerhild erwähnt, dass wir einen Drachen sahen, wird es schlagartig still im Gasthaus. Dann wird die Aussage als Hirngespinst abgetan und jeder wendet sich wieder seinen Gesprächspartnern zu. Wir erfahren, dass Viglund, der Gegenspieler Beorns, ein Gehöft angegriffen hat und dass Oderic, ein Sippenverräter, sich ihm angeschlossen haben soll. Er soll zum Carrock zur Rechtsprechung gebracht werden.

Ein Eintopf mit dem putzigen Namen Hasenpfeffer wird uns aufgetischt. Es schmeckt herrlich. Auch das Bier erfrischt nicht nur meinen staubigen Gaumen – es schmeckt auch noch hervorragend. Es handelt sich um Bockbräu aus dem Auenland, der Heimat der Halblinge. Die Füße gen Kaminfeuer gestreckt, lausche ich gedankenverloren der Geschichte, die den Kindern vorgetragen wird. Sie erzählt von der Gründung dieses Gasthauses, des Östlichen Gasthauses.

Tholin spricht mich an und möchte eine lustige Geschichte von mir hören. Er reißt mich so aus meinen Gedanken, dass ich ihn nur groß ansehe. Dann schaffe ich es mich zu sammeln und frage ihn nach dem Passweg und erfahre, dass dieser zur Zeit unpassierbar sei. Zu viele Orkgruppen treiben sich dort herum. Der Wirt, der gerade eine Kanne poliert, schaut so ängstlich aus der Wäsche, als wäre er gerade einem solchen begegnet. Tholins Begleiter heißen Polin und Pomin. Der vierte im Bunde nennt sich passender Weise Frar der Bartlose.

Als Gerhild ihn auf seinen nicht vorhandenen Bart anspricht, halte ich die Luft an. Doch Gerhilds unschuldiger Gesichtsausdruck lässt den Argwohn schnell wieder aus Frars Gesicht schwinden. Er ist ein heimatloser Zwerg aus der Graugrube. Dabei handelt es sich um eine alte Zwergenbinge im Grauen Gebirge, bekannt für ihren hervorragenden Stahl. Doch diese wird von Orks besetzt. Ohne zu zögern bietet Gerhild unsere Hilfe dafür an. Begeistert neue Mitstreiter gefunden zu haben, prostet er uns zu.

Der Wirt, der sich uns als Dodinas Brandybock genannt Dody vorstellt, lockt uns unter dem Vorwand eine Überraschung für uns zu haben, in einen Raum neben der Küche. Wir bekommen aufgetischt, was wir begehren, einen Krug mit bestem Zwergenbier, edelstem Met und feinstem Wein. Dann erfahren wir, dass der Nachschub ausbleibt. Dinodas, sein Bruder, genannt Dindy, sollte mit Karren über den Hohen Pass aus Bree die begehrten Leckereien heranschaffen. Er wird seit einer Woche zurückerwartet. Wir verpflichten uns, für Münzen und frei Kost und Logis in diesem Gasthaus, den Bruder zu finden und ihm zu helfen.

Fünf Tagesreisen benötigt man bis zur Alten Furt über den Anduin und dann noch zwei weitere bis zum Hohen Pass über das Nebelgebirge. Wir erfahren, dass ein neuer großer Ork Namens Gorgol Sohn von Bolg aufgetaucht sein soll, welcher verstreute Orks zusammenrottet und das in Gundabad neue Orks aufgetaucht sind, die den Pass unsicher machen.

Am nächsten Morgen brechen wir auf. Ich beneide Belgo und Baldor, die noch ein bis zwei Tage hier mit Tholin verweilen dürfen und dann mit ihm weiterziehen. Große Proviantsäcke warten bereits auf uns und wir werden mit den besten Wünschen verabschiedet.

Wir können abends in unterschiedlichen mal mehr, mal weniger gastlichen Gehöften Unterschlupf finden. Als uns ein Sommergewitter überrascht, finden wir dank Gerhild einen Unterstand und überstehen dieses einigermaßen trocken. Unterwegs begegenen uns Nordmenschen, die nach dem Weg zu „unserem“ Gasthaus fragen. Wir schicken sie in die falsche Richtung, denn sie sehen nach Unruhestiftern aus. Wir durchwandern ein Bienenfeld. Ich mag die kleinen fleißigen dicken Brummer, die unermüdlich Honig sammeln.

Endlich erreichen wir das Langhaus in der Nähe der Alten Furt über den Anduin. Gelvira die Topfrührerin nennt sich die Gastgeberin, sie wohnt dort mit ihrem kahlköpfigen, bärtigen Mann und zwei goldigen Töchtern, Zwillingsschwestern. Ihr Mann ist Braumeister und wir bekommen herrlichen Met serviert. Sie ist gerne bereit uns Auskünfte zu geben, so erfahren wir, dass der Viglundinger Wilbur als Sklaven hält und dass Männer von Viglund Leute versklavt haben. Die alte Mab, eine Kräuterfrau und heilkundige prophezeit: Ein Sturm braut sich zusammen. Weiter erfahren wir, dass Oderic, von dem wir schon im Gasthaus erfahren haben, jemanden getötet haben soll. Auf der Westseite des Flusses sollen sich zwielichtige Gestalten herumtreiben. In den letzten Tagen seien keine Reisenden mehr vom Pass über die Furt gekommen. Mit ungutem Gefühl im Bauch, reisen wir weiter.

Wir erreichen die Furt. Am Rande befinden sich die Reste einer alten Zwergenbrücke. Das Wasser ist nur knöcheltief und so waten wir hindurch. Noch 2 Tage bis zum Pass. In der Ferne können wir einen Reitertrupp ausmachen. Im Vorgebirge, am Fuße des Berges, rasten wir.

Ein Wanderer nähert sich unserem Lager, er sieht heruntergekommen aus. Als er seine Kapuze abnimmt kommen verfilzte Haare zum Vorschein. Ein hässlicher 3-Tagebart, pockennarbige Haut und ungepflegte Zähne runden sein erbärmliches Erscheinungsbild ab. Jetzt zieht er auch noch seine Schuhe aus und streckt seine grausigen Gammelfüße Richtung Feuer. Er nennt sich der Schenkler und berichtet uns, dass unter dem Pass in der alten Ringfeste ein Trupp mit Ponys überfallen wurde. Er raucht ein Tonpfeiffchen und wir geben ihm gerne von unseren Vorräten, welche er sich gierig einverleibt.

Nachts hören wir Wolfsgeheul und träumen von dunklen Schatten, merkwürdiger Erde. Griemhild sieht während ihrer Wache einen Schatten in unserem Lager umherschleichen. Schenkler beklaut uns. Dieser undankbare Gnom! Doch zum Glück erwischt er keine Beute, die nicht ersetzt werden kann.

In aller Frühe brechen wir auf und nehmen den Hauptweg. Wir stellen fest, dass immer wieder Orktrupps den Weg gekreuzt haben.

Wir erreichen einen Platz, der sich zum Lagern anbietet. Gerhild weiß, dass dieser Ort vor 500 Jahren dem Nekromanten anheimgefallen ist. Garfiel sieht etwas aufblitzen, sind es Orks? Sie hat ein ungutes Gefühl und will hier nicht verweilen. Außerhalb der Ruinen finden sich 2-3 schlammige Stellen am Bach mit Warg- und Orkspuren. Schwarze Schatten schälen sich aus dem Morast und so gebe ich genervt nach und wir entscheiden uns für einen Gewaltmarsch zur offensichtlich sicheren Ringfeste.

Dort angekommen, empfangen uns Menschen, die sich hinter der Feste verschanzt haben und mit Pfeilen auf uns zielen. Warge greifen uns an und so erhalten wir Einlass in die Festung.

Ein Beorninger mit Axt namens Iwgar Langbein hat hier das Kommando und freut sich über unsere Unterstützung. Seine Begleiter Ari Schwarzdorn, Bill Bogner und Tom Beulengesicht sehen auch kampftauglich aus. Außerdem versteckt sich hier der verängstigte Bruder des Hobbits, Dindy, hinter den Fässern und begrüßt uns höflich. Ich finde einen verborgenen Tunnel, zu klein für Menschen, doch man könnte dort etwas verstecken, was die Orks nicht in die Finger bekommen dürfen.

Wir nehmen Stellung auf. Nachts tauchen 12 Warge und 50 Orks und Bilwisse mit Bögen auf. Ein großer Ork tritt hervor und schreit uns zu: Ubhurz tötet Euch wie Ratten oder ihr ergebt Euch und ich führe Euch zu Ghor!

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