Christian Steinfeld – Hintergrund

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Die Wange schmerzt immer noch. Mein bester Freund und “Bandenmitglied” Umbertus hatte recht, ich hätte Schlachter Rudi nicht das Schnitzel stehlen sollen. Jetzt hat der alte Fettsack mich in seinen Keller gesperrt. Tote Schweinegesichter grinsen mich an, es ist kalt und stinkt, das Allerschlimmste was mir je passiert ist .

Andere würden vermutlich zu Sigmar oder einer der anderen nutzlosen Gottheiten beten. Die einzigen auf die man sich verlassen kann ist die Familie. Ich sehe das warme Lächeln meiner Mutter vor mir und meinen Bruder Christoph, der mutig seine Tränen zurück hält, weil er wieder mal für meinen Schabernack Vaters Gürtel zu spüren bekam.

Fast nie hat er mich oder meine anderen Geschwister verpetzt. Eine Träne rinnt an der Wange hinab, mehr Wut als Traurigkeit. Ich muss besser werden! Geschickter und schneller. Oskar “Hinkebein” Buntflicker der mir einiges beibrachte sagte immer “Schwere Arbeit hat doch keiner verdient! Das Geld ist doch überall, man muss nur wissen in welcher Tasche.” Wenn ich hier wieder rauskomme bin ich weg! In eine große Stadt, wo es mehr Geldbeutel gibt als alles andere. Meine Familie könnte sich dann eine richtige fette Kuh leisten.

“Zitternd reibe ich die Hände, erinnere mich an den schönsten Tag in meinen Leben. Umbertus saß im Gebüsch und wartete, bis der Händlerwagen neben ihn heran rollte. Schnell ein Holzscheit unter das Rad geschmissen und Umbertus warf sich schreiend unter den Wagen. Während der panische Händler versuchte, den sich vor Schmerz krümmenden Jungen zu helfen, schnappte ich mir 2 Beutel unter der Plane. Im Unterholz begutachteten wir die Beute. Bunte Perlen! Und wenn man daran leckte, war es süßer als Honig. Selbst meine Geschwister am Abend waren begeistert und wollten gar nicht wissen, wo ich sie her hatte. Ein Rumpeln vor der Kellertür brachte mich wieder in die Gegenwart zurück, wer wird nun wohl runter kommen?

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