Minen des Wahnsinns 4 – Madige Leichname

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24.9.888 n.G.

Der Nachmittag war bereits fortgeschritten, und Severin und Amir waren mit einem Aufzug nach oben gefahren. Unten im Stollen rumpelten ein paar Fässer und “jemand” kreischte. Velten riet zum Rückzug, aber Romin leuchtete den Gang hinunter, hörte ein tiefes Lachen und rief “Ist da wer?”. Da man die Kabine nur von innen steuern konnte, gingen Velten und Romin zurück zum Stolleneingang.

Oben inspizierten Amir und Severin eine Hütte in der Nähe des Aufzugschachtes. Darin fanden sie einen weiteren Schacht, in dem Eisensprossen in die Tiefe führen. Nach kurzer Beratung auf der Hügelflanke beschloss man gemeinsam den Geräuschen im Tunnel nachzugehen. Amir und Severin hielten auf halber Höhe die Kabine an, um sich mit Dingen aus einem Vorratslager auszustatten. Als sie unten zu Romin und Velten stießen, hatten sie Fackeln, Schaufeln und einen Vorschlaghammer dabei.

Nach 15 Schritt stießen sie auf das untere Ende des Schachtes mit den Sprossen. Kurz danach sahen sie einen waagerechten Tunnel von zwei Rechtschritt, der in der Decke vor ihnen anfing – ein getriebener Tunnel, nicht von Insekten gemacht. Kurz darauf ging es nicht mehr weiter in die Tiefe und auch der Haupttunnel führte waagerecht weiter. Als sie zu einigen Loren auf Schienen kamen, stöhnte etwas vor ihnen. Bald folgte der nächste Aufzugsschacht.

Aus der Dunkelheit wankte ihnen die Leiche eines Bergmannes entgegen, der vor ihnen auf dem Boden aufschlug. Als Romin ihn mit seinem Stab anstieß, zuckte er wieder und begann weiter zu kriechen. Amir köpfte ihn und er hörte auf, sich zu regen. Dahinter waren ein halbes dutzend weiterer Leichen, die sich erhoben, als Amir den ersten anstieß. Der Kampf war kurz und von Erfolg gekrönt. Allen wurde der Kopf abgetrennt, und aus den Schädeln purzelten dicke Maden. Sie hörten, wie sich ein Insektenwesen von ihnen in die Tiefe entfernte, und folgten dem Stollen.

Vor ihnen tat sich ein Schacht von drei Rechtschritt auf, der in die Tiefe führte. Sie ließen ihre Laterne an einem Seil hinunter. 20 Schritt unter ihnen war ein Tunnel, der unter Wasser stand. An einer Seitenwand befand sich ein großer, runder Insektentunnel. Sie kehrten um und kurbelten die Gondel des letzten Aufzuges herunter. Auf halber Höhe “kreischte” wieder jemand. Severin und Amir fuhren zuerst hinauf und hielten alle paar Schritt bei jedem abgehenden Stollen, die Amir alle in Augenschein nahm.

Die zurückgebliebenen hörten ein klackendes Geräusch, das aus der Tiefe zu ihnen kam, und Romin machte sich kampfbereit. Derweil hatte die Gondel an einem Tunnel gehalten, in dem zahlreiche Insektenwesen auf sie zu rannten. Nur langsam nahm die Gondel wieder Fahrt auf, so dass die ersten Wesen auf die Gondel springen konnten und ihre Insassen angriffen. Nach dem Kampf fuhren sie ohne weitere Zwischenhalte an die Oberfläche. In einem weiteren Tunnel sahen Amir und Severin eine blau schimmernde, geisterhafte Gestalt, konnten aber nichts genaueres ausmachen.

Mit einem Klacken erhoben sich unten wieder vier der enthaupteten Leichen, und Romin zauberte lila Flammen, die über die Enden seines Kampfstabes tanzten. Aus dem Schacht fiel der Leib eines dieser Insekten und schlug knapp neben Velten auf. Dann entbrannte der Kampf. Das magische Feuer verzehrte die Leiber der wandelnden Toten. Romin dünkte, dass die Insekten die Leichen animieren konnten, und verbrannte die restlichen Leichen. Die Insekten verkrochen sich wieder tiefer in der Dunkelheit.

Severin schickte die Gondel leer nach unten. Während der Fahrt nach oben kamen Velten und Romin unbehelligt an dem Tunnel mit den angriffslustigen Insekten vorbei, und sie sahen keine bläuliche Erscheinung. Es war später Nachmittag, als sie oben zu den anderen stießen.

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