10. Praios 1023 BF
Wer nicht zu Teliriyon und seiner Schwester Teliriya in die Haupthalle zurückgekehrt war, stand vor der Schwanenfigur in der mittleren der fünf Kammern. Für den Moment konnte jeder ihrem Ruf widerstehen und blieb Herr seiner Sinne. Es war an der Zeit, rohe Gewalt einzusetzen. Ulfgard versetzt ihr einen mächtigen Hieb mit seiner Axt. Jedoch wurde er zurückgeschleudert und ging bewusstlos zu Boden, nachdem er gegen die Wand aus Eis gedonnert war.
Tsaekal zückte seinen Speer, und dank Borons Segen zerstörte er mit seiner Waffe die silbrige Figur. Tausende Eissplitter fielen auf den Boden und färbten sich schwarz. Oben öffnete sich das Portal und mehrere Gestalten drangen in den Tempel ein. Tsaekal wirkte seine Magie, um schneller laufen zu können, und spurtete von Kammer zu Kammer. Lyoscho versuchte ihm zu leuchten, indem er ihm einen Lichtzauber hinterherschickte. Ulfgard wurde nach oben gebracht, wo man sich auf einen Kampf einstellte, doch noch war niemand aus dem Gang hinter dem Portal hervorgekommen.
Der Tempel bebte als Tsaekal eine weitere Figur zerbrach, und er sah vor seinem inneren Auge, wie ein Firunsbär über das Eis lief. Die Haupthalle verfinsterte sich. Lyoscho versuchte mit einem weiterem Lichtzauber, dagegen zu wirken, aber nach wenigen Schritten stieß das Licht auf eine Wand aus tiefer Schwärze. Aus der Dunkelheit rief eine Stimme mit fremdartigem Akzent “Wir wollen sie lebend.”; die Verteidiger nahmen sich nicht vor, Gefangene zu nehmen.
Erschütterungen liefen durch den Tempel, und Eiszapfen fielen von der Decke, als Tsaekal die dritte Statue zerschlug. Wieder sah er den Bären. Zwei Nachtalben griffen Fenew an, der abseits der anderen bei Ulfgards Körper stand. Lyoscho feuerte eine Wasserlanze auf einen von ihnen, so dass dieser halbtot zu Boden ging, und der Norbade sich im Kampf gegen der verblieben Gegner behaupten konnte. Styrvake wütete unter den Nachtalben, doch der feindliche Magier belegte ihn mit einem Höllenpeinzauber, womit die anderen auf sich gestellt waren.
Sobald die vierte Schwanenfigur nicht mehr war, schien es, als ob der Tempel bald gänzlich einstürzen würde. Der Bär kam näher. Tsaekal wandte sich dem Kampfgeschehen zu, und alsbald stand nur noch der Zauberwirker, der den Rückzug ins Freie antrat. Tsaekal schloss hinter ihm das Portal, bevor er realisierte, dass sie damit wieder eingesperrt waren. Lyoscho erschuf einen Durchgang in der Eiswand des Ganges zwischen Portal und Hauptraum. Styrvake, der sich wieder erholt hatte, ging als erster hindurch und wurde sogleich von dem mächtigen Hieb eines Gletscherwurmes davon geschleudert. Ohnmächtig landete er draußen im Schnee. Und über ihnen wartete das Ungeheuer darauf, dass der nächste heraus kam.
Der Nachtalb forderte sie auf, sich zu ergeben. Lyoscho ging mit Sheanna zurück in den Tempel, um dort einen zweiten Durchgang zu erschaffen. Und Tsaekal ging los, um die letzte Schwanenstatue zu vernichten. Die anderen warteten im Schutz des Ganges. Sobald die letzte Statue zerstört worden war, lösten sich weitere Eiszapfen und stürzten hernieder. Für einen Moment erschien es, als würde die ganze Decke herunterkommen, und sie alle im Eis begraben. Der Nivese sah, dass der gewaltige Bär den Tempel beinahe erreicht hatte.
Nach einem Moment der Ungewissheit kam Tsaekal zu der zweiten Öffnung, und die drei gingen hinaus. Der Gletscherwurm stürzte sich mit dem Nachtalben auf dem Rücken auf sie, wurde aber von einem Ungetüm von Bär gerammt. Tsaekal stürzte sich in den Kampf der beiden Bestien. Sheanna und Lyoscho griffen den Zauberer an, der aus dem Sattel geschleudert worden war. Nachdem alle anderen den Tempel durch die erste Öffnung verlassen hatten, kamen Balthasar und Fenew hinzu. Hinter ihnen stürzte der Iglu ein. Der Gletscherwurm und der Nachtalb fielen im Kampf. Der Firunsbär wandte sich sofort ab, und lief davon.
Etwas entfernt wartete ein schwarzer Eissegler, mit dem die Shakagra’e gekommen waren. Die Mannschaft hisste das Segel und suchte ihr Heil in der Flucht. Wie die Helden zu ihrem Eissegler gingen, wachte Teliriya auf. Sie verluden die gefrorene Gestalt von Frinjen von Bornstein und fuhren zurück zur Festung Shanasala.