Die Drachenzeit in Esgaroth

Schreibe eine Antwort

Nach dem siegreichen Kampf gegen die Sumpflinge und der Rettung von Balin und seinem Begleiter Oin, versorgten die Gefährten notdürftig Ihre Wunden und und machten sich sodann auf den Rückweg nach Esgaroth. Dort angekommen wurden Sie von Botschafter Gloin in Empfang genommen. Sichtlich erleichtert, dass Balin und sein Bruder Oin noch am Leben waren, bedankte er sich bei den Rettern und entlohnte sie mit jeweils 5 Goldstücken. Außerdem ließ er die Truppe in das beste Haus der Stadt umquartieren und gewährte ihnen freie Unterkunft.

Gloin berichtete außerdem von den neuesten Entwicklungen, die sich während der Suche bis zur Rückkehr ereignet hatten. Er sprach davon, dass ein groß angelegter Angriff auf das Lager der Orks am Amon Naugrim geplant war. Unter der Führung von Elstan und Dwalin wollte man die Orkrotte vertreiben. Jedoch kam es nie zu diesem Angriff. Als das Heer eintraf, war das Lager bereits verlassen und von den Orks keine Spur zu finden. Seit dem kam es hier und da vereinzelt zu kurzen Scharmützeln zwischen kleinen Spähtrupps der Orks und den königlichen Kriegern und obwohl die Orks das Lager aufgegeben hatten, wurden Späher abgestellt die den Amon Naugrim beobachten sollten.

Stadträtin Linhild, Ketill, rechte Hand des Meisters von Esgaroth und Hauptmann Halfdan waren ebenfalls bei dem Gespräch anwesend. Sie baten die Gefährten, sich nach dem Drachenfest der verbliebenen Orktrupps anzunehmen, die in der näheren Umgebung gesichtet wurden. Stellten sie doch eine Gefahr für alle Reisenden und die Bewohner von Esgaroth dar. Dazu waren die Gefährten natürlich gerne bereit und obwohl es sicherlich nicht ganz ungefährlich werden dürfte, freute man sich auf die willkommene Abwechslung vom Alltag.

Es waren noch zwei Wochen bis zum Beginn der Drachenzeit. Die Kameraden nutzen die Zeit und gingen ihren eigenen Dingen nach und waren dabei mehr oder weniger produktiv. Gain reiste zum Erebor, um Bericht zu erstatten, der Elb kehrte kurz nach der Ankunft in Esgaroth, zu seiner Sippe zurück.

Der 1. November war bald gekommen und dies war der Beginn der Drachenzeit, die mit einem großen Fest eingeläutet wurde. Die Eröffnungszeremonie wurde von Ketill geleitet und auf dem größten Platz der Stadt abgehalten, der überfüllt war mit Besuchern von Nah und Fern. Die Zeremonie endete mit der offiziellen Ehrung der Gefährten für Ihre Verdienste an die Stadt. Das Fest war eröffnet. Höhepunkt war dabei eindeutig das Bogenschießen um den Schwarzen Pfeil. Auch Ingvar und Ferdibrand nahmen daran Teil. Für Ingvar reichte es jedoch nur für Platz 9 und Ferdibrandt brachte es dafür auf Platz 27 und war damit der beste Hobbit unter allen Teilnehmern. Gewinnerin wurde die Waldelbin Galia.

Während der Feier beobachtete Ferdibrand, wie ein aufgeregter Seestädter mit Hauptmann Halfdan redete und sichtlich in Sorge war. Der Seestädter hieß Egwin und es stellte sich heraus, dass er seinen Sohn vermisste. Edor war am Morgen dieses Tages aufgebrochen, um am Aaltümpel zu angeln. Halfdan bat die Gefährten, nach Edor zu suchen. Von der Stadtgarde war niemand zu entbehren, musste doch die Sicherheit des Festes gewahrt werden.

Und so machten sich die Gefährten noch am gleichen Abend auf die Suche nach Edor. Zwei Flößer erklärten sich bereit und setzten Gain, Ferdibrand, Leudast und Ingvar an das östliche Ufer über, das dem Aaltümpel am nächsten gelegen war. Vorsichtig näherten sie sich dem Aaltümpel und Leudast hielt nach Spuren Ausschau. Einige Schritt weit und außer Sichtweite des Tümpels stoppten sie und man beschloss, den Hobbit vorzuschicken und die Situation um den Tümpel herum auszukundschaften.

Gesagt getan. Ferdibrand verschwand im Buschwerk und näherte sich dem Tümpel. Er konnte leise Stimmen wahrnehmen, jedoch verstand er nicht was sie sagten. Es war die Schwarze Sprache und die Personen klangen ganz nach Orks. Glücklicherweise entfernten sich die Stimmen und so konnte sich Ferdibrand näher an den Tümpel wagen. Dort fand er Edor. Er lag am Rand des Tümpels am Boden. Um ihn herum lagen Fische, chaotisch verteilt auf dem Boden. Manche waren angebissen, anderen fehlte der Kopf. Edor selbst sah aus als schliefe er, bei genauerer Betrachtung musste Ferdibrand jedoch feststellen, dass er tot war. Doch nicht von Orks erschlagen, sondern von kleinen kräftigen Händen erwürgt.

Ferdibrand musste die anderen informieren. Am besten unauffällig. Sein Versuch, den Ruf eines Käuzchens zu imitieren, war jedoch nicht sehr erfolgreich. Es klang nach einer Mischung aus sterbendem Ork und einer Katze, der man auf den Schwanz getreten war. Dennoch war es Leudast möglich, das Signal richtig zu interpretieren und so machten sich die anderen auf den Weg. Ferdibrand erklärte ihnen die Situation und so suchte man nach Spuren rund um den Tümpel.

Man fand ein durchgescheuertes Seil. Leudast konnte sogar Fußspuren eines Hobbits erkennen… zumindest sahen sie sehr ähnlich. Die Spuren waren nur sehr schwer zu erkennen. Das Wesen konnte sich also sehr vorsichtig bewegen oder verstand es, seine Spuren perfekt zu verwischen. Leudast verfolgte die Spur bis auf den Felsen am Rand des Tümpels. Von dort oben hatte er einen guten Überblick auf die gesamte Region.

Esgaroth war zu sehen und weiter südlich konnte er an zwei Stellen schwache Rauchschwaden erkennen. Waren es sogar zwei Orklager? Er konnte sogar schemenhaft die Orks erkennen, die sich noch vor wenigen Minuten hier am Tümpel aufgehalten hatten und nun auf die süd-süd-westlich gelegene Rauchsäule zusteuerten, die am Fuße eines Hügelgrabes gelegen war.

Die Gefährten fanden zwar keine durchgängige Spur der sie folgen konnten, jedoch war es ihnen möglich den Weg des Mörders zu antizipieren. Es sah ganz danach aus, als führte der Weg in jene Richtung, die auch die Orks eingeschlagen hatten – zum Hügelgrab. Allerdings einige Schritt weit abseits des Weges, direkt im Sumpf.

Man entschied, dass es zu spät sei der Spur jetzt zu folgen und so verbrachte man Edors Leichnahm in das Gasthaus Zum Drachenkopf und beauftragte die Flößer, die dort auf die Gefährten warteten, die Leiche am nächsten Morgen nach Esgaroth zu bringen und Halfdan zu übergeben. Die Suche nach dem Mörder wollte man am nächsten Morgen fortsetzen und so ruhten sich die vier Helden in dieser Nacht im Drachenkopf aus.

In aller Frühe machte man sich wieder ans Werk und begann die Jagd an der Stelle wo man gestern aufgehört hatte. Die Gefährten folgten dem schmalen Pfad und gelangten bald an eine Kreuzung. Dort schlugen Sie zunächst den rechten Weg ein von dem Sie vermuteten, dass er zum westlichen Lager führte. Wieder schickte man Ferdibrand vorweg, um die Gegend zu sondieren. Dabei passierte er eine kleine Herde verwilderter Schafe und vielleicht ein halbes Dutzend verfallener Holzhütten, die schon vor langer Zeit verlassen wurden.

Nach einer Biegung erreichte Ferdibrand schließlich den Lagerplatz, den drei, im Kreis aufgestellte Menhire bildeten. In deren Mitte war Erde zu einem hohen Hügel aufgeschüttet, der die halbe Höhe der Menhire erreichte. Von Orks war jedoch keine Spur zu sehen. In der Mitte des Hügels sah man Rauch aufsteigen und am unteren Rand führte ein niedriges, schmales Loch in das Innere.

Ferdibrand ging darauf zu und warf vorsichtig einen Blick in den Hügel. Er war überrascht als er die Stimme eines alten Mannes hörte, die ihn einlud hinein zu kommen. Schnell holte Ferdibrand die anderen und zusammen krochen sie in die Höhle. Ingvar war dies allerdings nicht ganz geheuer und hielt draußen Wache. Drinnen, machte man die Bekanntschaft mit Thorn. Er war ein alter, vereinsamter Mann und kümmerte sich um die wilden Ziegen, was ihm bei den Seestädtern auch seinen Beinahmen – die Ziege – einbrachte.

Thorn freute sich über den unangemeldeten Besuch und war ein guter Gastgeber. Er bot allen einen Krug seines Kräutertees an, während die Gefährten versuchten, ihm Informationen über Edors Mörder zu entlocken. Zwar gab es nichts Aufschlussreiches darüber, wer oder was Edor denn nun getötet hatte, dafür verriet Thorn, dass das Hügelgrab einen zweiten Eingang besaß. Der befand sich irgendwo auf dessen Gipfel und konnte von der Rückseite, außerhalb der Sichtweite der Orks erreicht werden.

Die Gefährten bedankten sich bei Thorn und setzten ihren Weg zum Hügelgrab fort. Sie schlugen einen großen Bogen durch den Sumpf und erreichten so unbemerkt die Rückseite des Hügelgrabes. Der Reihe nach kletterten die vier Helden auf den Gipfel und fanden tatsächlich den zweiten Eingang. Man machte sich bereit für einen Kampf und gerade in dem Augenblick als Gain die Höhle betreten wollte, bemerkten sie wie sich Jemand von hinten näherte.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutzhinweise: Die E-Mailadresse wird an den Dienst Gravatar übermittelt (ein Dienst der Wordpress Entwickler Auttomatic), um zu prüfen, ob die Kommentatoren dort ein Profilbild hinterlegt haben. Zu Details hierzu sowie generell zur Verarbeitung Deiner Daten und Widerrufsmöglichkeiten, verweisen wir Dich auf unsere Datenschutzerklärung. Du kannst gerne Pseudonyme und anonyme Angaben hinterlassen.