Geboren und aufgewachsen ist Leudast der Stille im westlichen Anduintal als zweiter Sohn von Odo dem Schwarzem und Heva aus den Bergen. Er hat zwei Geschwister, einen älteren Bruder Evoric und eine jüngere Schwester Avina.
Schon in jungen Jahren bemerkte sein Vater Odo, dass Leudast ein gewisses Talent für das Anpirschen und die Jagd besaß. So war es das Größte für ihn, als sein Vater, selbst einer der besten Jäger ihres Dorfes, sich entschloss in auszubilden und ihn mit auf seine erste Jagd zu nehmen.
Zu seinem Bruder hatte Leudast nicht unbedingt das was man als ein gutes Verhältnis bezeichnen würde. Auch Evoric wurde zum Jäger ausgebildet, war aber da wo Leudast eher wagemutig bisweilen sogar leichtsinnig war, eher sehr bedacht und vorsichtig. Seine kleine Schwester Avina hingegen war sein ein und alles, was daran lag dass sie es war, die mit viel Geduld und Weisheit, welche für ihre jungen Jahre erstaunlich war, zwischen den beiden Brüdern vermittelte.
Zum Bruch mit seiner Familie kam es, als die Familie mit Freunden auf dem Rückweg von einer Versammlung bei Beorns Haus war, bei der es um vermehrt auftretende Überfälle der Orks ging. Die Gruppe hatte bereits mehr als die Hälfte des Weges hinter sich gebracht, als sie in einem Wäldchen von einer Schar Orks überfallen wurden. Leudast bekam von seinem Vater aufgetragen, seine Schwester zu nehmen und so schnell er konnte das Weite zu suchen und so rannten die beiden so schnell sie konnten. Als sie den Waldrand erreichten, hielt Leudast an
und schärfte seiner Schwester ein, sie solle hier auf ihn warten, er müsse zurück und seinen Eltern helfen.
Als er wieder bei seien Eltern ankam waren die Orks schon besiegt. Odo war sehr zornig als Leudast ihm berichtete, dass er seine Schwester allein gelassen hatte, obwohl Leudast immer wieder beteuerte, dass sie in Sicherheit sei. Als die Gruppe schließlich den Waldrand erreichte, war von Avina keine Spur zu finden. Seine Eltern und sein Bruder machten Leudast große Vorwürfe, immerhin war er für die Sicherheit seiner Schwester verantwortlich und nun war sie Weg, von den Orks geholt wie sie sagten und das nur wegen seiner Leichtsinnigkeit.
Eine Sache kam Leudast aber von Anfang an seltsam vor, seine Schwester war viel zu schlau um sich von so einer stinkenden Orkbande gefangen nehmen zu lassen, außerdem gab es weit und breit keine Spuren der Orks. Allerdings verliefen auch die Spuren seiner Schwester ins nichts.
Seit diesem Tage lebte Leudast allein in einer kleinen Hütte in der Nähe des Dorfes und schwor sich, erst zu seinen Eltern zurückzukehren wenn er herausgefunden hatte, was Avina an jenem Tag zugestoßen war.