In den Schatten von Thal

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Nachdem wir den Großteil der Orks am Amon Naugrim erschlagen oder in die Flucht getrieben hatten, machten wir eine kurze Verschnaufpause und versorgten zügig unsere eigenen Wunden. Anschließend machen wir uns daran, das verlassene Orklager zu erkunden und die Gefangenen zu befreien. Wir hatten die Orks offenbar bei der Mittagspause gestört, mussten wir doch erkennen, dass die Knechte alle erschlagen und beinah verzehrfertig an der Feuerstelle lagen. Als wir das Lager erkundeten bemerkten wir gerade noch, wie sich aus der Leiche eines Orks die an dem alten Turm lehnte, ein „Schatten“ entzog.

Bei den Gefangenen handelte es sich um die Nordmenschen Theuderic, Lifstan, Aldis und Thora. Lifstan wurde bei der Gefangennahme schwer verwundet. Theuderic berichtete uns von seinen Beobachtungen und von den Gesprächen, die er mithören konnte. Es ging darum, dass sich die Gruppe der Orks mit der Schwarzen Hand am Amon Naugrim treffen sollte. Außerdem war Magog mit der erbeuteten Zwergenkarte, die von den Nordmenschen in der Mine bei Grenedun gefunden wurde und die den Standort des alten Wachturms im Grauen Gebirge beschrieb, entkommen.

Theuderic erzählte außerdem davon, dass er mit ansehen konnte wie Magog mit der Orkleiche sprach und diese mit „Galgenkönig“ ansprach. Dann erschien wie aus dem Nichts ein Schatten vor dem Turm, in den Magog eintrat und schließlich darin verschwand. Darauf folgten nur wenig aufschlussreiche Informationen. Theuderic sprach von Zirakinbar, einem Gipfel im Grauen Gebirge und den Büchern von Mazarbul. Außerdem von einer Wacht über die Dürre Heide.

Kurze Zeit später machten wir uns auf den Rückweg, denn keiner von uns wollte noch länger an diesem Ort verweilen. Die nächste Rast machten wir erst wieder, als wir nach etwa zwei Stunden den Waldrand erreichten und schlugen wegen der fortgeschrittenen Zeit das Nachlager auf. Die Nacht war jedoch für alle wenig erholsam, denn der Riesenwolf, dessen Spuren wir auf dem Hinweg entdeckten, zeigte sich und sorgte für einiges Entsetzen. Er schien unser Lager mit seinen rot-glühenden Augen zu beobachten, machte aber keine Anstalten uns anzugreifen. Und so verstrich die Nacht und wir setzten unsere Reise fort.

Am 7. November 2946 DZ erreichten wir bei Abenddämmerung den Drachenkopf. Wir setzten mit der Fähre über nach Esgaroth. Der Abend verstrich ereignislos. Erst am nächsten Morgen, dem 8. November 2946 DZ, trafen wir uns mit Ritter Alfrim und erstatteten Bericht über das Geschehene. Daraufhin entschied Alfrim, dass es besser sei nach Thal zu reisen und mit König Bard zu sprechen. So machten wir uns zusammen mit Alfrim und zwei Soldaten auf den Weg nach Thal, welches wir bei Abenddämmerung des gleichen Tages erreichten.

Alfrim quartierte und im Gasthaus „Trinkstein“ ein, wo wir die Nacht verbrachten. Bevor wir uns ausruhen konnten, hatten wir eine Unterhaltung mit Merovech, dem Beorninger. Als wir ihm von der Wolfsgestalt berichteten, erzählte er uns von der Legende eines Werwolfs, den man mit einem Horn herbeirufen konnte. Bei dem Horn handelte es sich wohl um das des Brodda, des letzten Häuptlings der Ostlinge im Wilderland vor 1000 Jahren. Dieser, so sagte man, hatte es von Sauron höchstpersönlich überreicht bekommen.

In dieser Nachte träumte jeder von uns von dem Werwolf und am nächsten Morgen tauschten wir uns bei einem gemeinsamen Frühstück über diesen Traum aus. Es bliebt dafür nur wenig Zeit, wurden wir doch zu einer Unterredung mit Elstan, dem ersten Hauptmann von Thal, gerufen, der einen Bericht über die Geschehnisse der letzten Tage hören wollte. Elstan beschloss daraufhin, für den nächsten Tag ein Treffen aller hochrangigen Personen der Stadt einzuberufen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Während des Weges zurück zur Herberge wurden wir von maskierten Personen, vermutlich Variags oder Ostlinge, angegriffen. Sie führten vergiftete Klingen und jeder von uns, der verwundet wurde, brach nur wenig später ohnmächtig zusammen. Glücklicherweise gelang es uns mit vereinten Kräften, die Angreifer abzuwehren. Trotzdem war es uns nicht möglich auch nur einen der Verhüllten gefangen zu nehmen und zu verhören.

Bei der Versammlung waren einige Prominente Personen zu gegen. Darunter waren die Elben Rodwin und Irime, die Zwerge Balin und Dwalin, Elstan, Theuderik und Reinald, der oberste Ratgeber von König Bard. Auch hier berichteten wir von unseren Entdeckungen. Die Elben wiederum konnten uns mit einigen Informationen zu den Gegenständen die wir auf unseren Reisen gefunden hatten, versorgen.

Bei dem Ring, den wir in Broddas Grab bergen konnten, handelte es sich um einen minderen Herrschaftsring, einen Ring des Befehls. Das Kurzschwert war eine Morgulklinge. Das Kriegsorn aus Broddas Grab, das wir nicht in unseren Besitz bringen konnten, war aus Elfenbein und Schwarzstahl gefertigt und wurde vor etwa 1500 Jahren von Sauron erschaffen. Es besitzt die Fähigkeit, einen dunklen Geist des Düsterwaldes – einen Werwolf – zu herbei zurufen.

Die zwergische Karte sei die Karte eines Wachstums und zeigte Zirakinbar, einen verborgenen  Felsgipfel im Grauen Gebirge und die Karte der Elben mit silbernen Schriftzeichen wurde von Aerandir angefertigt, der vor 500 Jahren auf der Jagd nach dem Werwolf vom Düsterwald verschwand. Der eiserne Schlüssel war orkischer Machart und stammte vermutlich aus einem Verlies im Düsterwald.

Die Karte zeigte den Standort des Buchs des Geheimen Feuers, das vom Grauen Zauberer in Dol Goldur gefunden wurde. Es war in den Schriftzeichen des alten Quenya im ersten Zeitalter in Valinor verfasst und in Beleriand wiederentdeckt worden. Es soll geheime und mächtige Zauberformeln von Heilung und Zerstörung aus den Anfängen der Zeit enthalten.

Man überbrachte uns außerdem die Einladung zu einem Treffen mit dem Grauen Zauberer, am Tag der Versammlungder fünf Heere. Diese fand statt Ende November 2946 DZ. Der Zauberer berichtet von dem Buch des Geheimen Feuers, wie es gefunden wurde und wieder verschwand, von der mächtigen Magie die in diesem Buch schlummert. Er erzählt von der Kette von Thangorodrim, die in einem zwergischen Wachturm am Zirakinbar bewacht wurde und warnt uns vor dem Galgenkönig, dem ehemaligen Kerkermeister von Dol Goldur, einem dunklen Geist der gelernt hat die Welt und seine Geschöpfe zu manipulieren und zu formen. Zu guter Letzt erhalten wir den Segen des Grauen Zauberers und warten gespannt auf den nächsten Frühling…

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