Tor der Sterne 1 – Legenden und Lügen

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01.07.888 nG – Die Pilgergruppe, bestehend aus Vater Garwin, Gurni Grundison, Knirps Made, Rembrandt Schnellschritt und Wylan, steht versammelt in der Grabeskapelle der heiligen Margarete. Geschmückt von unzähligen Kunstwerken, zeigt das reich verzierte Gewölbe unteranderem auch eine Zeichnung des Ritualkreises aus der Höhle der Ewigen. Die Höhle, welche das Eingangsportal des riesigen Dämons bildete, der durch Zufall beschworen wurde und nun sein Unwesen auf dieser Sphäre treibt.
Die Gruppe öffnete gemeinsam den Sarkophag in der Grabeskapelle. Der Sarkophag der die Gebeine der heiligen Margarete enthalten soll. Doch der Sarkophag enthielt nichts. Er war leer. Der gesuchte Lichtstein war nicht dort, wo er vermutet wurde. Genau so wenig wie die Überreste der Heiligen.
Die fassungslose Stille der Erstaunten wurde vom wutentbrannten Kapellan Jonarius durchbrochen. Jonarius tobte regelrecht, dass ungebetene Besucher sich Zugang zur Grabeskapelle beschaffen und schlussendlich noch den Sarkophag öffnen. Konfrontiert mit der Lüge, dass die Heilige in dem Sarkophag ruhen sollte und der Lichtstein mit ihr beerdigt worden sei, trat Jonarius in die Defensive über. Er gab zu, dass es den Stein nicht gäbe und dass dieser nur ein Symbol sei. Zudem sagte er, dass der wirkliche Grabesort der Heiligen nicht bekannt sei. Mehr würde er der Reisegruppe zu einem späteren Zeitpunkt sagen, wenn die Bewohner des Dorfes nicht so aufgeschreckt seien wie jetzt, zu einem Zeitpunkt, in dem ein riesiger Dämon durch das Umland wandele.
Die Gruppe zog sich zur Beratung zurück und entscheidet zum Inquisitorlager aufbrechen, um den Inquisitor zum Kampf gegen den Dämon zu überzeugen.
Entlang der Schneise, die der Dämon in das Umland gerissen hat, sieht man tatsächlich die Überreste eines Lagers. Ausgerissene Zelte, Leichen von Menschen und Pferden. Gurni hat bei dem Anblick ein ziemlich schlechtes Gewissen, da er sich indirekt verantwortlich fühlt für die Massen an Toten. Um sein Gewissen zu besänftigen, fing er an Gräber auszuheben. Unterbrochen wurde er von einem Reitertrupp. Zu den Pilgern stieß ein Trupp aus 12 Reitern, der vorderste mit einer Schädelmaske. Der Inquisitor. Der Inquisitor ist nahezu freundlich den Pilgern gegenüber gesinnt, ganz im Gegensatz zu seinem Auftreten gegenüber den Dorfbewohnern am vorherigen Tage.
Die Gruppe berichtet der Inquisition von dem Kampf des Dämons gegen das Monster Makra am See von Pfeilersruh. Der Inquisitor schlägt, nachdem er den ganzen Informationen lauschte, vor, dass sich beide Gruppen zusammentun und mit gemeinsamen Kräften dem Dämon entgegentreten. Gemeinsam machten sich beide Gruppen weiter der Schneise entlang, dem Dämon hinterher.
In einem spektakulären Kampf, Reiter gegen Dämon, Dämon gegen Fußsoldaten, Fußsoldaten gegen Dämon und Dämon gegen Reiter konnte der Dämon schlussendlich besiegt werden. Ein toter Dämon und nur ein gefallener Reiter. Während des Gebets für den Gefallenen, fiel dem Inquisitor auf, dass der Dämon in Windeseile zu Knochen zerfällt. Das zu Staub zerfallende Fleisch gab in der Höhe des Beckenknochens einen purpurnen Lichtschimmer zur Schau. Ein pampelmusergroßer Stein emittierte das lila schimmernde Licht. Je näher die Gruppe sich dem Stein nährte, umso größer wurde das ungute Gefühl im inneren der Schaulustigen. Dieser Stein ist wohl jenes Ding, was der Dämon aus Makras Leib gerissen und verspeisen hatte. Nach einer kurzen Besprechung mit Inquisitor Estren Karandius wird der Entschluss gefasst, dass die Pilgergruppe die Bewohner von Pfeilersruh zu Makra befragt und die Inquisitorengruppe hingegen den Stein nach Kaltwasser eskortiert.

In Pfeilersruh angekommen, geht die Pilgergruppe direkt zur Kirche, um den Kapellan zu treffen. Jonarius ist erleichtert von dem Tod des Dämons zu hören. Er gibt zu, dass die Wahrheit wohl leicht von der Legende um Margarete abweicht. Eventuell lag nie jemand in dem Sarkophag in der Kapelle. Leider gäbe es dazu keine Aufzeichnungen. Gesicht sei jedoch, dass es in dem Gebiet um Pfeilersruh einen Kampf gab. Die Vermutung läge nahe, dass die Margarete aus der Legende doch eher Makra war. Gestützt wird diese Vermutung von einem Zitat, welchen sich die Kapellane in Pfeilersruh von Generation zu Generation weitergeben

So lange Makra existiert, wird das Böse nicht zurückkehren.“

Makra sei anscheinend die Schutzpatronin dieser Gegend, eventuell sogar der Welt. Alte Aufzeichnungen belegen, dass diese Gegend vor Jahrhunderten für dunkle Rituale genutzt wurde, so wie das Gewölbe in der Höhle, welches der Dämon als Tor für diese Welt nutze.
Angesprochen auf die Opfer, die Makra zum Fraß vorgeworfen wurden, erklärt Jonarius, dass Makra Opfer benötige, um zu überleben. Dies sei jedoch nur alle paar Jahre notwendig.
Zu dem leuchtenden Stein aus Makra, weiß der Kaplan auch keine Antwort. Eventuell gäbe es dazu Informationen in den Archiven in Kreuzingen. Jonarius empfiehlt zunächst mit dem Inquisitor in Kaltwasser zusammenzuarbeiten, aber nicht von dieser Unterhaltung zu erzählen.

Da der Pilgergruppe davon abgeraten wurde nach all den unheilvollen Vorkommnissen in Pfeilersruh selbst zu nächtigen, suchte die Gruppe ihr zu voriges Lager im Wald auf. Nach einer ereignislosen Nacht brechen die Pilger in Richtung Kaltwasser auf. Nach einer längeren Reise machen sie gen Abend Halt in einem Gasthaus in der Siedlung Wegkreuz. Dort kümmert sich, relativ stiefmütterlich die Wirtin um die Pilger, welche immerzu versucht ihr schluchzen zu verbergen. Nach dem Abendmahl kehrte auch hier die Nachtruhe ein. Doch blieb es dabei nicht allzu lange. Ohrenbetäubender Krach und lautes Gepolter kam aus dem Schankraum. Ein Betrunkener, der Ehemann der Wirtin, plündert sichtlich angetrunken das Spirituosenregal, während die Wirtin schimpfend auf ihren Mann einredet. Die Ignoranz ihres Mannes veranlasst die Wirtin dazu ihren Rucksack zu packen und in die Nacht hinauszuziehen. Dem Mann scheint das gleichgültig zu sein. Seine vom Schnaps gelockerte Zunge ließ die Vorkommnisse der letzten Nacht erklingen und seinen Redeschwall kaum stoppen: der Inquisitorentrupp bezog das Gasthaus und nötige die Wirtin massiv. Irgendwann konnte der Mann beruhigt werden und schließlich zu Bett getragen werden.
Am nächsten Morgen war weder von der Wirtin noch von ihrem Mann eine Spur zu sehen. Die Pilger bereiteten sich ihr Frühstück aus ihrem persönlichen Proviant zu und setzten ihre Reise fort.
An gekommen an einem Wäldchen fliegen ohne Vorwarnung enorm viele schwarze Vögel in den Himmel. Gurni entdeckt vom Weg aus ein Tag alte Pferdespuren, die in die Richtung des Vogelschwarms verlaufen. Den Spuren folgend kamen sie an eine Lichtung, die von einer Feuerstelle und einem friedlich grasenden Pferd geschmückt wurde. Das einzige, was diesen Anblick vom Idyllischen ins Groteske verzog, waren die neun menschlichen Leichen die komisch verengt um das Feuer lagen. Jeder der Leichen zeigte eine schwarze, geschwollene Zunge. Die Soldaten des Inquisitorentrupps sind tot und vom Inquisitor selbst fehlt jede Spur…

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