Eine erste Runde in Übersreik IV

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Kapitel 5:  Die Hinrichtung

Wir setzen uns zusammen und besprechen, wie wir weiter vorgehen und was wir als nächstes machen wollen. Wir sind uns einig, dass wir mehr Informationen sammeln müssen. Am nächsten Morgen begibt Christoph sich zur Advokatin Rosanna Winandus, während Baldur sich im Hafenviertel nach Klatsch zum Thema der anstehenden Hinrichtung umhört. Die Ergebnisse dort sind jedoch sehr gegensätzlich und reichen von der Aussage, er sei ein Dämon in Menschengestalt bis zu den Äußerungen „er ist ein guter Mann, dem übel mitgespielt wurde“. Außerdem erfährt er, der Verurteilte Holger Maurer habe eine Verlobte namens Kristin Gebauer und zudem gäbe es eine Wachweibelin namens Leonora Sendener, die rechtzeitig vor der letzten Hinrichtung den Wachdienst quittiert habe. Einig sind sich die Leute nur darin, dass der Verurteilte ein begnadeter Steinmetz sei.

Rosanna Winandus weiß, dass Holger Maurer unstrittig mehrere Menschen getötet habe, die jedoch nach seiner Aussage allesamt Kultisten gewesen seien. Dies konnte aber nie bewiesen werden. Mysteriös sei aber, dass alle Menschen, die Aussagen gegen ihn abgaben, allesamt verschwanden, wie auch die Wachhabenden. Sie rät Christoph noch dringend, sich die Entlassungsversprechen von Ilse Fassenbrecht schriftlich und mit Siegel geben zu lassen, sollte die Straßenwächterin bei dem Unternehmen zu Schaden kommen.

Nach einem gemeinsamen mittäglichen Treffen geht Baldur zum Marktplatz, um nach der Verlobten des Holger Maurer zu fragen. Mit seinem sprichwörtlichem Charme versucht er, mehr über Maurer und die Vergangenheit zu erfahren. Sie behauptet, er sei ein sehr sanftmütiger Mann, der zwar die Männer getötet habe, jedoch in Notwehr. Zudem hätten die Männer ihm Schreckliches erzählt und ihn zu Dingen gedrängt, die er nicht haben tun wollen, bis er sich schließlich gegen sie zur Wehr setzen hätte müssen. Holger sei verzweifelt gewesen und es hätte sogar Versuche gegeben, ihn zu verschleppen, da die Männer behauptet hätten, er gehöre zu ihnen. Sein alter Meister als Steinmetz war ein gewisser Guiseppe Cellini, der ihn fast wie einen Sohn angesehen hätte.

Christian und Karl finden heraus, wo sich die Flusswächterin und ehemalige Wachweibelin Leonora Sendener aufhalten soll, und kehren daraufhin in die Gaststätte „Zum Roten Mond“ ein und befragen den Wirt Franz Lohner, wo die Gesuchte sich tatsächlich aufhält. Die beiden Brüder laden sie auf ein Bier ein und fragen nach den vergeigten Hinrichtungen und ihren Erfahrungen damit. Darauf angesprochen scheint sie wenig begeistert und meint, wir sollten einfach weggehen, denn es würde nichts Gutes daraus erwachsen. Nur einer der Leute, die gegen Maurer ausgesagt hatten, wäre bisher nicht gestorben. Der Besagte sei Norbi Ditwin, dessen Haus letztens zufällig abgebrannt sei. Sie selbst hielte Maurer für unschuldig.

Christoph geht unterdessen zu Ilse Fassenbrecht und verlangt, das Entlassungsversprechen schriftlich und gesiegelt zu erhalten, da immerhin möglich sei, dass sie bei dem Vorhaben umkomme und wir in dem Falle leer ausgingen. Daraufhin willigt sie ein und sagt zu, alles Nötige fertig mitzubringen.

Auf dem Rückweg “Zum krächzenden Raben” um Rudi Rapport zu erstatten bemerkt Baldur, dass uns jemand sehr geschickt auf den Dächern verfolgt. Der Versuch den Verfolger zu stellen scheitert jedoch und die Person bleibt verschwunden. Auf den Straßen hören wir noch, dass in Dunkelfeucht am Vortag wieder jemand spurlos verschwunden ist. Rudi wird von uns mit 5 Silbertalern zufrieden gestellt, woraufhin er erfreut über unsere gut gehenden Geschäfte ist.

Anderntags geht Baldur zum ehemaligen Meister des Holger Maurer und versucht herauszufinden, was dieser von ihm hält und ob Maurer einen besonderen Auftrag hatte, als der die Arbeit verließ. Leider bleibt dies aber ergebnislos.

Karl begibt sich in den Hohen Tempel des Sigmar und versucht Beistand bei den Priestern zu bekommen, doch der Priester rät Karl nur, sich auf den Rat Sigmars zu verlassen. Vater Gregorius nimmt Karl zum Gebet mit in einen Nebenraum und betet dort gemeinsam mit ihm, seine Stimme ist angenehm und beruhigend. Karl fühlt sich daraufhin erhoben und ermutigt und er hat das Gefühl, Sigmar würde ihn sehen und beschützen. Der Tag klingt wieder beim Rapport mit Rudi aus.

Am nächsten Tag geht Christoph zu Cordelia Wesseling und braut zur Vorbereitung erfolgreich 4 Heiltränke. Christian schaut sich in den Geschäften und Märkten um und besorgt Lederkappen und Lederwamse für Baldur, Christoph und sich selbst, da Karl schon bestens gerüstet ist. Baldur hört, dass in Dawihafen vier recht gut betuchte Händler bei einem „mysteriösen Unfall“ in einem Tresor erstickt sind.

Ilse Fassenbrecht schickt uns eine Nachricht, wir sollten uns am Abend mit ihr treffen. Sie übergibt uns das versprochene Schriftstück und geht mit uns den Weg zum Hinrichtungsplatz ab. Christoph bringt das Dokument sofort zur Advokatin Rosanna Winandus zur Hinterlegung.

Der Morgen des großen Tages graut und die vier Brüder sind in erwartungsvoller Erregung. Ilse erwartet uns im Kettenpanzer mit Pistolen, Schwert und Dolchen. Letzte Instruktionen werden gegeben, dann wird uns der Gefangene Holger Maurer übergeben. Er ist ziemlich groß und kräftig, mit einem sehr ausdrucksstarken Blick, der uns aus strahlenden grünen Augen anschaut. Er wirkt müde und resigniert.

Der aufgezogene Nebel, der vom grünen Chaosmond in unheimliches Licht getaucht wird, schluckt vollständig die Geräusche unserer Schritte. Christoph sieht als einziger, wie ein Fischer, der sich am frühen Morgen an seinem Kahn zu schaffen macht, plötzlich von einem schwarzen Tentakel ins Wasser gezogen wird. Christoph warnt Ilse Fassenbrecht, die sich jedoch nicht beirren lässt. Kurz darauf bricht er zitternd und zuckend zusammen, als er zu sehen glaubt, wie eine der an der Brücke aufgehängten Leichen stöhnend einen Arm nach ihm ausstreckt. Nur mit Mühe gelingt es ihm schließlich, sich zusammen zu reißen.

Nur ein kurzes Stück und wenige Minuten weiter, nähern sich aus dem Nebel plötzlich mehrere Gestalten, die meist schrecklich mutiert sind. Einer ruft „Bruder Holger, du gehörst zu uns! Wir geben dich nicht auf!“. Dann beginnt der Kampf, wobei Karl den ersten Angreifer niederstreckt, bevor dieser reagieren kann. Auch Christian gelingt es, sofort einen Mann zu töten, sodass die Angreifer schon zu Beginn des Kampfes zwei Verluste haben. Es gelingt uns, die Kultisten relativ schnell zu überwältigen, auch Maurer tötet erst einen der niederen Angreifer und zum Ende hin noch den besonders starken Anführer, den er mit einem Stauerhaken aufspießt.

Nach dem Kampf erklärt er, dass die Kultisten seiner Meinung nach einem Kult des Tzeentch angehören, und anscheinend habe er selbst  eine Bedeutung für sie. Er gibt zu, eine besonderer Gabe zu besitzen, er könne die Schwachstellen jedes Menschen erkennen. Darum, so vermutet er, wollten die Kultisten ihn unbedingt anwerben.

Baldur hat kurz darauf eine starke Vision, in der ihm zwei mögliche Wege offenbart werden. Auf dem einen Weg lassen wir Maurer laufen und er führt ein glückliches Leben mit seiner Freundin, auf dem anderen Weg überstellen wir ihn dem Henker, doch dadurch gerät er dem Kult in die Hände und Maurer wird aufgrund dessen, was auch immer in ihm steckt, zu einer riesigen Bedrohung für das Reich, zu einer wahren Nemesis.

Mit Mühe gelingt es uns, Ilse dazu zu bringen, die Prophezeiung ernst genug zu nehmen, sodass ihr Zweifel kommen. Sie bleibt mit Karl und Maurer zurück, während die Zwillinge mit Baldur zum Scharfrichter gehen, der sie regungslos empfängt. Als sie ihm klarmachen, dass seine Dienste heute nicht gebraucht würden, antwortet er mit einer extrem tief grollenden Stimme „Ihr wollt mir mein Opfer verwehren?“. Ihn umgibt eine sehr bedrohliche Aura, die schrecklich angsteinflößend ist. Seine Augen beginnen zu glühen, dann beginnt der Boden um ihn herum zu brennen und er wird mitsamt dem Richtblock von der Erde verschlungen. Uns wird klar, dass es sich wohl um einen Dämon gehandelt haben muss und dass Baldurs schreckliche Vision wohl wirklich in Erfüllung gegangen wäre.

Nun, da dies klar ist, ist Ilse bereit, Maurer frei zu lassen und zu bestätigen, dass er bei dem Überfall getötet wurde und in den Teufel gestürzt sei. Wir entschließen uns also, den Mann frei zu lassen. Holger Maurer ist offiziell an diesem Tag gestorben und verschwindet bald darauf im Wald, nachdem, er sich herzlich bei allen bedankt hat. Nur um eines bittet er noch, nämlich dass wir seine Freundin Kristin Gebauer informieren, dass er noch lebt und in Auerswald auf sie wartet. Ilse ist ein wenig erschüttert, lässt eine Flasche kreisen und gibt zu, so etwas noch nie zuvor erlebt zu haben.

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