26. Boron 1025 BF
Von den östlichen Hügeln kommend bahnten sich kurz vor Mitternacht eine Feuerhose und ein Eisgolem ihren Weg durch Olport in Richtung der Runajasko. Über ihnen wütete eine tiefhängende Gewitterwolke, unter ihnen bebte die Erde, und zusammen brachten die vier pervertierten Elementare Leid und Zerstörung über alles und jeden in ihrem Weg. Die olporter Magier verteidigten ihre Akademie mehr schlecht als recht mit Luftdschinnen, Balthasar verwandelte sich in einen Drachen, um gegen das Feuerelementar zu kämpfen, und Styrvake stürmte gegen den mit Eiskristallen um sich schießenden Golem an.
Tsaekal und Hagen versuchten in die Katakomben zu kommen, doch fanden sie nur einfache Keller, und die Magier verweigerten ihnen Auskunft. Isblòm erbat eine Vision und führte Sheanna zu einem Felsen, doch dort verwehrte ihnen ein Wächterdschinn den Zugang. Als einer der letzten erschien Haldrunir Windweiser, der Akademieleiter. Lyoscho schloss sich dem Zauberkreis des alten Zauberers an, während dieser mit donnernder Stimme eine große Schutzkuppel beschwor, um die noch lebenden Magier und Kämpfer vor Schaden zu bewahren. Das Erdelementar wütete im Untergrund und riss den Boden auf. Wie sich ein zwei Schritt breiter Spalt auftat, stürzten mehrere in die Tiefe – unter ihnen Haldrunir. Die Elementare brachen ihren Angriff ab und folgten hinterdrein.
Die Magier besorgten Seile für den Abstieg, doch Hagen sprang einfach so hinunter. Seine Gefährten und einige tapfere Magier schlossen zu ihm auf. Er kämpfte gegen das Wind- und das Eiselementar und wich ihren Angriffen behände aus. Dahinter waren die beiden anderen Elementare im Begriff, den ohnmächtigen Haldrunir zu töten. Mit vereinten Kräften vertrieben die Verteidiger alle vier Elementare.
Bei der Versorgung der Verletzten hatte Isblòm eine zweite Vision. Sie sah, wie ein Firnelf in den Katakomben unter der Runajasko vor einem pulsierenden, blauen Kristall stand. Der alarmierte Simidriel Eissänger ging mit den Gefährten tiefer in die Gewölbe.
27. Boron 1025 BF
Mitternacht war vorüber, und es ertönte ein lauter Knall. Nach einigen Minuten waren sie in der Höhle, die Isblòm gesehen hatte. Der Kristall war fort, es klaffte ein großes Loch in der Wand und sie blickten auf die See vor der Klippe von Olport. Wer sich an den Abgrund wagte, sah den Yetischädel, der sich in einem Gebüsch verfangen hatte. Gemeinsam verließ man die Katakomben und kam an dem Felsen raus, am dem Isblòm und Sheanna zuvor der Einlass verweigert worden war.
Tsaekal warf den Magiern vor, ihre Warnungen missachtet zu haben, und ging danach mit Hagen in die Stadt, um dort zu helfen. Simidriel unterhielt sich kurz mit den restlichen Gefährten, um zu verstehen was passiert war. Balthasar forderte den Yetischädel, weil es ein Trollartefakt war, das er zurückbringen sollte, doch der Magier wollte es zuvor eingehender studieren.
Hagen trennte sich von Tsaekal und kletterte am Felsen bis zu dem Loch, das der Dieb herausgesprengt hatte. Unter ihm verließ ein Schiff Olport gen Norden. Als der Ausguck das Krähennest verließ, teleportierte Hagen sich dorthin. Es war die Ifirnstreu, und sie hatte die gesuchten Fjarninger an Bord. Mit List und Tücke stahl er dem schlafenden Anführer seine Tasche und kehrte zu dem Loch in der Felswand zurück. Phex warnte Hagen, dass die Magier es mit einen Schutzzauber belegt hatten, und er begab sich im Travia-Tempel zur Ruhe.
Morgens traf man sich in der Runajasko. Hagen erzählte von seinem nächtlichen Abenteuer und präsentierte seine Beute. Neben ein paar wertlosen Utensilien befanden sich in der Tasche ein edelsteinbesetzter Kelch und die Urne der vier pervertierten Elementare. Haldrunir Windweiser war soweit bei Kräften, dass er sich mit den Gefährten treffen und Wissen austauschen konnte. Der Yetischädel war vor Monaten nach einem Überfall geborgen und hierher gebracht worden. Die darauf befindlichen Zauber hatten das Ausspähen der Katakomben ermöglicht. Der Akademieleiter wurde vor der Natur des Diebes gewarnt und eingeweiht, dass Imanuel von Brabak den Körper von Imion Gletscherglanz übernommen hatte.
Der gestohlene Kristall war ein Schlüssel, den einst die Firnelfen, die die Runajasko gegründet hatten, hier vor Pardona verborgen hatten – der Schlüssel für eine Waffe in der Dunklen Halle. Die Eiskristalle, die der Eisgeode und der Firnelf von Glorana bekommen hatten, dienten dazu, die Dunke Halle zu finden. Das bedeutete auch, dass sie diesen legendären Ort in den Nebelzinnen entdeckt hatte.
- Lyoscho sollte mit Simidriel die Eiskristalle untersuchen, denn sie waren in einem Salasandra erschaffen worden
- Styrvake zog es zurück zu Jurga, aber sie würde die Orks vermutlich erst in zwei Tagen treffen
- Sheanna warnte davor, dass Olgerda die Friedlose möglicherweise tiefer in den Katakomben war, und man wollte gemeinsam nach ihr suchen
- Der Akademieleiter versprach, Balathasars Anspruch auf den Yetischädel zu prüfen
- Über die Urne war nicht gesprochen worden, aber Hagen wünschte, dass der Kelch dem Travia-Tempel vermacht werden sollte