Härter als Stein – Teil 2

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2. April des Jahres 2954 des Dritten Zeitalters
Trollhöhen, Eridaor

Leider war unser Plan nicht aufgegangen und so berichtete kurz vor Sonnenaufgang unsere Wache, das die Trolle zusammen mit den Gefangenen in die große Höhle verschwunden waren. Heimlich, still und leise gelang es uns, den beiden verbliebenen Wachen auszuweichen und uns von hinten dem Lager zu nähern. Auf dem Bauch kriechend, suchten wir den Hügel nach einem weiteren Eingang ab, konnten aber keinen entdecken. Dank Hergrims geschultem Blick, konnten wir aber eine Stelle in der Decke ausmachen, die nicht so stark war wie auf dem Rest des Hügels. Zügig, aber leise, machte sich nun Narvi daran, vorsichtig immer mehr Material abzutragen und einen Durchbruch zu schaffen.

Kurz nach Sonnenaufgang gelang es uns dann, das erste kleine Loch in der Decke zu schaffen. Von unten waren die Stimmen der Trolle zu hören, welche sich scheinbar zu unterhalten schienen. Während drinnen nur wenig Licht durch ein gar winziges Feuer erzeugt wurde, wurde es draußen immer heller. Die Menschen im Lager begannen sich zu regen, entdeckten uns aber glücklicherweise nicht. Wenige Minuten später, war, im Schatten von Hergrims Schild, das Loch soweit erweitert worden, dass ich mich hinunterlassen konnte. Während ich mich im Schatten verbarg und schon einmal die Höhle in Augenschein nahm, gruben meine Gefährten weiter. Amos und seine beiden Kumpels saßen um das winzige Feuer; nicht weit von ihnen entfernt, konnte ich die drei verschnürten Zwerge ausmachen. Als auch Hergrim sich abgeseilt hatte, schlich ich vorsichtig zu den Zwergen hinüber. In diesen Momenten müssen die Valar mit mir gewesen sein, denn es gelang mir tatsächlich alle drei loszumachen bevor die Trolle auf uns aufmerksam wurden.

Dann ging alles ganz schnell. Während die Zwerge versuchten sich in der Dunkelheit zu verkriechen, sprang Narvi durch das Loch herunter und stellte sich gemeinsam mit Hergrim zwei Trollen. Ihr Anführer, Amos, hingegen schnappte sich den letzten Zwerg und drohte ihn in der Luft zu zerreißen. Earendil und Roderic begannen sogleich die Menschen mit ihren Bögen zu behaken.  Glücklicherweise achtete niemand auf mich und so huschte ich zur Tür, wo ich mich allerdings unversehens einem wuchtigen Balken in mehr als zwei Metern Höhe gegenüber sah. Während ich dann den Balken erklomm und ihn mit einem wahren Kraftakt zur Seite schieben vermochte, um dann die Tür zu öffnen, fielen viele der Menschen den Pfeilen und Schwertern unserer Schützen zum Opfer.

Earendil gelang es außerdem einen der Trolle mit seinem Elbenlicht in den Sonnenstrahl zu locken, welcher durch unser Loch in die Höhle schien. Als er daraufhin versteinerte, war es um die Zurückhaltung der verbliebenen beiden geschehen und Amos hieb mit dem Zwerg nach Hergrim, nur um den bewusstlosen Körper danach wie ein ungeliebtes Spielzeug in die Ecke zu schleudern. Mit meinem Horn vermochte ich dann glücklicherweise die Zwerge dazu zu bewegen etwas agiler zu werden und so konnten wir uns langsam in Richtung der offenen Tür zurückziehen. Auf dem Weg dorthin, fielen noch die verbliebenen beiden Menschen, unter anderem ihr Anführer Cynric, den mächtigen Hieben Narvis zum Opfer. Kaum hatten wir uns weit genug zurück gezogen, da schlugen uns auch schon die beiden, nun einsamen, Trolle die Tür vor der Nase zu.

Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten und Roderic den bewusstlosen Zwerg vor dem sicheren Tod gerettet hatte, machten sich Narvi, Hergrim und Roderic daran das Loch zu erweitern und Sonnenlicht in die Höhle zu lassen. Earendil hielt nach nahenden Feinden Ausschau und ich sorgte mit den Vorräten der Menschen für eine stärkende Mahlzeit.

Kurz nach dem Mittag zeigte sich dann, wie schlau Amos zu sein schien. Auf gebrochenem Westron verhandelte er mit uns, um die Haut seines Kumpels und seine eigene zu retten. Für den gesamten Inhalt ihres Hortes stimmten wir zu sie in Ruhe zu lassen und unserer Wege zu ziehen. So schafften wir allerlei Wertvolles aus der Höhle, teilten alles was nicht den Zwergen gehörte unter uns auf und machten uns bereit um gleich nach Bruchtal aufzubrechen.

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