15. Efferd 1033 BF, Burg Dragenstein
Die Gruppe bereitet sich darauf vor, den Bergfried zu erstürmen. Sie beauftragen die umherstehenden Knechte, mit einem Rammbock das Tor einzuschlagen. Währenddessen erklimmen die Helden per Kletterseil den Turm.
Oben angekommen finden Sie eine verschlossene Luke vor, die Larja ohne große Mühen entriegeln kann. Flammbart geht voraus und rutscht so elegant, wie es einem Zwerg nur möglich ist, an der Leiter herunter.
Sie entdecken ein Labor, in dem viele Schriften mit dem Hinweis auf dämonische Magie und einige, größtenteils unbeschriftete Tränke zu finden sind. Beim Aufbrechen einer Schublade stoßen Erich und Flammbart zudem noch auf einen Originalvertrag den Kono von Dragenstein und der Magier Turolfus Tricorius damals geschlossen haben.
Nachdem Sie das Labor vollständig durchsucht haben, gehen Sie eine Wendeltreppe hinunter und landen im Schlafgemach des Magiers. Larja findet die Robe und den Hut des Magiers und legt beides an.
Auf ihrem Weg durch den Bergfried kommen sie an der Innenseite des Tors vorbei und öffnen dieses. Anschließend bitten Sie die Knechte um Fackeln und werfen eine davon durch eine Bodenöffnung, die sie zwischenzeitlich entdeckt haben.
Sie schätzen die Tiefe auf etwa zehn Meter und Flammbart macht sich erneut als erstes an den Abstieg. Kurze Zeit später steht er auf einer Art offener Plattform, die nur an der Rückseite an die Wand ragt. Von dort aus geht es noch weitere zehn bis fünfzehn Meter in die Tiefe, die Wände bestehen aus wabenhaften Einlassungen und ein Blick nach oben offenbart eine kuppelförmige Decke.
An der Wand befinden sich teilweise brüchige Metallsprossen, doch mit etwas Glück und Geschick können alle unverletzt hinunterklettern.
Unten im Raum entdecken sie Chitin-Reste und drei kreisrunde Gänge mit etwa drei Metern Durchmesser. Sie entscheiden sich für einen Gang, der weiter in die Tiefe führt und kommen in einen ähnlich gearteten Raum. In der Mitte befindet sich allerdings diesmal ein großer Tisch, umgeben von Stühlen, auf denen allem Anschein nach orkische Skelette in ihren verrottenden Rüstungen sitzen.
Als eines der Skelette sich plötzlich bewegt, warnt Flammbart die anderen, während Larja ausruft: „Hier wirkt jemand Magie!“.
Ein Kampf entbrennt. Während die Gruppe ein Skelett nach dem anderen zertrümmert, entdeckt Larja währenddessen eine schlangenhafte Gestalt, die sich zunächst am Boden entlang schlängelt und anschließend davonfliegt.
Sie folgen dem Pfad, den die Kreatur genommen hat und stoßen an dessen Ende auf eine Tür, hinter der kratzende Geräusche vernommen werden. Mit einiger Kraft können Sie die Tür einen Spalt weit aufziehen und einen Blick ins Innere werfen.
Sie sehen Beschwörungskreise am Boden und die Zauberkundigen der Gruppe mahnen sofort zu einem schnellen Angriff, bevor das Ritual abgeschlossen werden kann.
Trevor stürmt voran in den Raum, die anderen direkt hinter ihm. Der Magier, der in einer insektenhaften Rüstung gekleidet ist und sowohl einen Langstab als auch einen Zauberstab in den Händen hält, bricht die Beschwörung ab, während aus den Ecken drei Zantim auf die Helden losstürmen.
Es folgt ein harter und erbitterter Kampf. Larja und Erich greifen den Magier an, während die anderen sich um die Zantim kümmern. Dabei kann Larja den Magier mit ihrem Flammenschwert in Brand setzen. Als dieser den Zauberstab aus der Hand legt, um die Flammen an seinem Arm zu löschen, kann Larja mittels Feenfüßen an den Stab gelangen.
Die anderen werden im Kampf gegen die Zantim zum Teil schwer verwundet. Insbesondere Flammbart muss einige heftige Schläge, Bisse und Klauenangriffe einstecken und sich mit letzter Kraft auf den Beinen halten.
Als Rubinion den letzten Zant zur Strecke bringt, zerbirst dieser in einer Säureexplosion und reißt Flammbart um, der nun ohnmächtig zu Boden fällt.
Durch eine Segnung kann Rubinion den Zwerg wieder aus seiner Ohnmacht wecken und ein wenig zu Kräften bringen.
Als der Magier besiegt wird, blickt dieser erschrocken auf und dematerialisiert sich vor den anderen, bis seine Rüstung und der Stab schließlich zu Boden fallen. Larja sieht jedoch etwas anderes aus ihm hervortreten – eine löwenartige Kreatur mit großen Schwingen. Die anderen können diese nicht sehen, weshalb Larja wieder schnell ihr Flammenschwert entzündet und den anderen laut zuruft „Lauft!“.
Der Rest der Gruppe begreift jedoch nicht, was vor sich geht und verwirrt, aber kampfbereit nähern sie sich langsam ihrer Mitstreiterin.
Trevor wird durch eine der Schwingen quer durch den Raum geschleudert und geht zu Boden. Alle außer Larja reagieren völlig fassungslos, da sie bloß sehen konnten, wie ihr Gefährte ohne erkennbaren Grund von den Füßen gerissen wurde und mehrere Meter durch die Luft flog.
Larja kann der Kreatur Schaden zufügen, wodurch sich eine Art schwarze Fäden von dieser lösen und in eine Gestalt übergehen, die sich am anderen Ende des Raums befindet und diese Essenz mit ausgebreiteten Armen empfängt.
Der große Ritualkreis leuchtet erneut in einem violetten Licht auf. Während Erich und Flammbart hinübereilen, um den Kreis zu verwischen, befassen Larja und Rubinion sich mit der Gestalt am Ende des Raums. Es handelt sich um Asmodeus Zornbold, der erneut zur falschen Zeit am falschen Ort erscheint, um seine Kräfte weiter auszubauen. Doch egal, was sie auch tun, es scheint auf Asmodeus nicht den geringsten Effekt zu haben.
Die Runenzeichen erlöschen allmählich, als vom Beschwörungskreis immer weniger zu erkennen ist. In einer letzten Verzweiflungstat wirft Larja sich zwischen die Gestalt des geflügelten Löwen und Asmodeus. Doch anstatt den Prozess dadurch aufzuhalten, gleiten die Fäden durch sie hindurch und auch Teile von ihr scheinen nun in Asmodeus überzugehen, was in ihr starke, stechende Schmerzen hervorruft.
Rubinion versucht ihr derweil zu helfen und sie zu stützen. Auf einmal weiten sich Admodeus‘ Augen, als er die Essenz Larjas in sich aufnimmt und mit letzter Kraft sticht Larja noch einmal mit ihrem Schwert zu.
Es gibt einen grellen Lichtblitz und plötzlich ist Asmodeus fort. Larja sackt in sich zusammen, während Rubinion sie auffangen kann und sich anschließend um sie kümmert. Dabei stellt er eine Art Mal an ihrem Hals fest.
Alle versammeln sich um sie und als sie erwacht, stößt sie völlig schockiert aus „Asmodeus lebt!“. Sie kann es deutlich spüren und ist sich sicher, dass auch er ihre Gefühle und Gedanken wahrnehmen kann. Sie sieht Teile seines Lebens vor ihrem geistigen Auge ablaufen. Unter anderem erblickt sie einen Jungen, bruchstückhaft einige Momente aus dessen Vergangenheit, Momente des Erwachsenwerdens. Und plötzlich läuft ihr ein Schauer über den Rücken, als sie in das Gesicht eines wohlbekannten Mannes blickt – in das von Baguslaus von Dunkelsprung.
Diese letzten Erkenntnisse behält sie für sich, während sie allmählich versucht, wieder zu Kräften zu kommen und aufzustehen. Rubinion nimmt derweil die umliegenden Rüstungsteile und Artefakte an sich, bevor die Helden sich wieder auf den Weg nach draußen machen.
16. Efferd 1033 BF, Tageslicht
Bei Tagesanbruch verlassen die Gefährten den Bergfried und stellen erleichtert fest, dass der Fluch gebannt zu sein scheint. Die Burg bleibt an Ort und Stelle und zu ihren Ehren wird ein gewaltiges Fest veranstaltet. Sie beschließen, noch eine Woche lang auf der Burg zu rasten und sich von ihren Blessuren zu erholen, bevor sie weiterziehen.